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Autor: ehemaliges Mitglied

Ein buntes Haus für Radebeul

Die Gartenstadt Radebeul, auch das “sächsische Nizza“ genannt, schließt sich elbabwärts auf der Neustädter Seite unmittelbar an Dresden an. So unmittelbar, dass uns oft nur ein zufälliger Blick auf das Ortseingangsschild verrät, dass wir die Stadt gewechselt haben.
Von jeher übt diese Stadt auf Menschen die es sich leisten können, unter ihnen viele Künstler, große Anziehungskraft aus. Ist doch die Wohnqualität im Schutze des mit Wein bebauten Lößnitzhanges beachtlich.
Die Mehrzahl der uns allen Bekannten, stammen nicht aus Radebeul, sie sind zugezogen. Eine ganze Reihe illustre Namen sind darunter: Kapellmeister Ernst von Schuch, Gerhard Hauptmann, Eduard Bilz und Karl May.
Zugezogen wird insbesondere auch heute. Neben Schauspielern, Buchautoren, bildenden Künstlern auch Politiker, wie Kurt Biedenkopf.
Vor wenigen Wochen wurden wir wieder an einen Mann erinnert, der dem Bekanntheitsgrad der Vorgenannten nicht nachsteht: Hans Stosch. Ob auch er zugezogen war, ist dem Autor nicht bekannt. Seine Adresse im Jahre 1901 – 19912 lautet Radebeul, Gartenstraße 54.
Der Dompteurclown Hans Stosch hatte die Vision, einmal als Prinzipal einem Zirkus vorzustehen, und ein begeisterungsfähiges Publikum niveauvoll zu unterhalten. So begannen er und seine Frau, in der Waschküche des Mietshauses, Tiergruppen zu dressieren. Bald war es soweit, in Meißen fand die erste Vorstellung statt. Der Name seines Unternehmens wurde auch sein Künstlername: Sarrasani!

Der heutige Eigentümer des besagten Hauses ist der Radebeuler Dipl.-Kaufmann Manfred Meyer. Er hat das Haus geerbt und selbstverständlich ist er sich der Geschichte seines Hauses bewusst.
So verspricht er Ende des Sommers 2003: aus diesem Gebäude mache ich das "Sarrasani - Haus" für Radebeul. Seine Tochter Marie-Christine erstellte, unter Zuhilfenahme der alten Zirkusfarben Rot, Blau und Orange, die Entwürfe für die Bemalung des Gebäudes - der Theatermaler Gerd Morzinek führte sie aus. Alle Wände des Hauses werden bebildert: neben Hans Stosch – Sarrasani im Mararadschakostüm sind Zirkusszenen zu sehen, an der Nordseite der Sioxhäuptling "Große Schlange", welcher im Dresdner Haus des traditionsreichen Unternehmens auch tatsächlich aufgetreten war.
Am 16. Dezember 2003 war es nun so weit, die letzten Hüllen am Haus sollen fallen. Anwesend sind der Direktor des Zirkus, Andre Sarassani und seine Mutter Ingrid, Bert Wendsche, der Oberbürgermeister von Radebeul, der Schriftsteller und Zirkuschronist Ernst Günther aus Radebeul und die ausführenden Handwerker. Unter großem Medieninteresse und den Blicken zahlreicher Radebeuler aus dem umliegenden Wohngebiet, wird die Fertigstellung des Hauses – bei Zirkusmusik und Glühwein - begangen. Dankbar nimmt Radebeul das leuchtendrote Objekt entgegen.
"An einen Museumsraum wurde zwar gedacht, aber die vorhandenen Exponate reichen leider dafür noch nicht aus", so Manfred Meyer, "Sollten aber in der Zukunft genügend Ausstellungsstücke zur Verfügung stehen, kann das nachgeholt werden".


Homepage Sarrasani

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