Wanderung entlang der Prießnitz durch die Dresdener Heide
Pünktlich 9.30 Uhr trafen sich 29 Feierabend-Wanderer am Alaunplatz. Da hier gerade der Wochenmarkt auch mit einem Kaffeewagen war, konnten einige noch einen Becher des Heißgetränkes zu sich nehmen. Dann nahmen wir das erste 11,5 km lange Teilstück entlang der Prießnitz in Angriff.
Die Prießnitz ist größter Bach der Dresdner Heide und führt ca. 24 km durch das Waldgebiet und die Äußere Neustadt, bevor sie in die Elbe mündet. Ihre Quelle hat sie im Rossendorfer Teich in 281 m Höhe. Der Name stammt vom slawischen Wort “breza” und bedeutet übersetzt “Birkenwasser”. Der Prießnitzgrund gehört zu den schönsten Tälern in der Dresdner Heide.
An der Stauffenbergallee überspannt eine 23 m hohe und 75 m lange Bogenbrücke den Prießnitzgrund. Diese wurde 1873/76 für die Heerstraße der Albertstadt errichtet. Der nach der Brückenunterquerung folgende Teil des Prießnitzgrundes gilt als romantischster und abwechslungsreichster im Heidegebiet.
An dem steinernen Tisch mit Sitzbänken, der im 18. Jahrhundert Lieblingsplatz des Herzogs Carl von Kurland, einem Enkel August des Starken, war, machten auch wir unsere erste Rast. Zum Gedenken an den Forstinspektor Friedrich Wilhelm Meschwitz (1815-1888), der im 19. Jahrhundert an der Erschließung der Dresdner Heide für den Tourismus beteiligt war, wurde dieser Ruheplatz „Meschwitzruhe“ genannt.
Der nächste bekannte Punkt am Weg war das Waldbad Klotzsche. Trotz Bürgerprotesten wurde das beliebte Bad 2005 geschlossen. Jetzt ist hier der „Kletterwald Dresdner Heide“.
Weiter führte der Weg zum Prießnitzwasserfall, der in dieser Jahreszeit mit der zwei Meter hohen Kaskade nicht spektakulär ist.
Über die steinerne „Bergmannsbrücke“, auch „Bergwerksbrücke“ genannt, kamen wir zu der etwas oberhalb der Prießnitz errichteten Schutzhütte, deren Vorgänger bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreichen. 2008 wurde diese liebevoll erneuert, im Juli 2010 jedoch durch einen Brand zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte im Jahr 2011.
Brigitte hat sich wieder sehr gut vorbereitet und informiert uns an markanten Wegepunkten und Sehenswürdigkeiten zu deren Geschichte.
Nun waren es noch 4 km bis zu der Gaststätte „Einkehr an der Heidemühle“, wo wir schon vorher unser Wunschmenü bestellt hatten. In diesen Tagen war Schlachtfest, so dass viele Bratwürste, Rippchen und Haxen die Küche verließen. Den Inhabern Familie Preisler vielen Dank für die zügige Bedienung und das schmackhafte Essen. Bereits 1998 begannen sie mit dem Umbau des 1892 entstandenen alten Pferdestalles. Ursprünglich befand sich hier eine Umspannstation für Postkutschen, später ein Stall für die im Forst eingesetzten Pferde. Die auf der anderen Straßenseite befindliche „Heidemühle“ ist immer noch in einem bedauernswerten Zustand.
Dafür, dass sich Wolfgang beim Verteilen des Essens engagierte, bekam er auch eine besonders große Portion Rippchen, die er sich als Organisator der Wandertour (mit Brigitte) ebenfalls verdient hatte.
Gestärkt ging es nun auf das restliche Teilstück der Wanderung von 5,5 km. Über die Brücke an der „Breiten Furt“ verließen wir das Prießnitztal.
Dann kamen wir am Stausee vorbei. Der kleine Heideteich entstand in den Dreißiger Jahren durch Aufstau des Haarweidebachs in der Nähe von Ullersdorf. Am Ufer des beliebten Ausflugsziels wurde 2009 eine Schutzhütte mit Tischen und Bänken aufgestellt.
Nach noch zwei Kilometern ging unsere schöne Wanderung in Bühlau zu Ende. Auch den Wettermachern vielen Dank, dass sie uns einen Tag ohne größere Regenschauer gewährten.
Wer sich noch näher mit der Geschichte der alten Wegzeichen im Prießnitzgrund beschäftigen oder die Wanderung wiederholen möchte, für den sind die folgenden Links interessant.
klick hier
klick auch hier
Bericht: Brigitte
Fotos: Wolfgang (Erzer)
Zusammenstellung und Collagen: Karin (Schlecki)
Artikel Teilen
Artikel kommentieren