Busführung durch die Königsbrücker Heide
Begrenzt durch die Anzahl an Busplätzen begaben sich 19 Mitglieder am 25.9.2014 auf eine 3-stündige Safari durch das Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide. Ingrid (Wanderlisl) und ihr Ehemann hatten diese Tour dankenswerterweise für unsere Regionalgruppe organisiert.
Das zweitgrößte Naturschutzgebiet (NSG) Sachsens umfasst den ehemaligen Truppenübungsplatz Königsbrück nördlich der Stadt Königsbrück und westlich der B 97 bis zur Landesgrenze mit Brandenburg.
Als Einstimmung konnten wir uns vorher im Besucherzentrum einen 20 minütigen sehr interessanten Film über die Verwüstung dieser ehemaligen Kulturlandschaft durch vier Militärgenerationen seit 1906 bis zum Abzug des Militärs im Jahr 1992 und die im Wandel begriffene Rückeroberung der Natur zu einem der größten Waldgebiete Europas ansehen.
Mit einem eigens für dieses Gebiet umgebauten grünen Gefährt ging es langsam auf schmalen und holprigen Pfaden 30 km durch die Kernzone des NSG, vorbei an letzten Hinterlassenschaften des Militärs, durch Birken- und Heidelandschaft, wie im russischen Märchen, zum ersten Haltepunkt am Haselbachturm.
Die 2008 eingeweihte Holz-und Stahlkonstruktion bestiegen die Mutigsten der Gruppe bis in 34 Meter Höhe und wurden mit einem herrlichen Rundblick über das gesamte Gebiet bis weit zu den Höhenzügen der Lausitzer Berge belohnt.
Zweiter Halt war mitten in einer weiten Heide- und Auenlandschaft. Hier lauschten wir den Erklärungen unseres geschulten Heideführers, der uns faszinierende Einblicke in den Wandel der Landschaft gab, unter anderem auch durch den hier wieder seine riesigen Burgen bauenden Elbebiber, untermalt vom fernen Röhren der brünstigen Hirsche.
Der dritte Halt bedeutete eine Fußtour durch dichtes Gestrüpp, vorbei an uralten Eichenbäumen, die allen militärischen Umtrieben der Menschen getrotzt haben und nun ihre Samen in den nächsten hundert Jahren über das gesamte Gebiet verteilen dürfen, dank eines Helfers, dem Eichelhäher.
Unser Ziel war der durch die Gewalt des Wassers umgestaltete Lauf eines das gesamte Gebiet durchfließenden Baches, der Pulsnitz. Hier wurde uns deutlich gemacht, wie die Natur die Landschaft gestaltet, wenn der Mensch nicht eingreift.
Schwer mit Natureinblicken beladen, erreichten wir nach drei Stunden wieder den Ausgangspunkt unserer Fahrt, das Besucherzentrum des NSG in Königsbrück. Einen herzlichen Dank unserem Heideführer, der uns eine Fülle von interessanten Informationen über Geschichte, Flora und Fauna nonstop vermittelte.
Nur bei unserem Wunsch nach einer Wolfsbegegnung musste er passen, und jedem von uns wäre sie wohl auch nicht ganz recht gewesen.
Bericht: Christine (Merlith)
Fotos: Wolfgang (erzer)
Zusammenstellung und Collagen: Karin (schlecki)
Artikel Teilen
Artikel kommentieren