Wanderung im Seifersdorfer Tal
Pünktlich 9.37 Uhr nahmen am 30.April 25 FA-Wanderer in der Städtebahn SB 33 Platz, um den Ausgangspunkt unserer Wanderung ins „Seifersdorfer Tal – Weixdorf – " zu erreichen.
Nach einem Stück Straße begann ein schöner Wanderabschnitt auf der Hermsdorfer Allee.
Zwischen alten Linden- und Ahornbäumen wanderten wir durch Felder mit Fernblicken, z. B. zum Keulenberg, der im Herbst auch ein Wanderziel sein soll, Richtung Hermsdorfer Schloss. An einer Weggabelung befinden sich zwei alte, restaurierte Wegweisersäulen.
In den Jahrhunderten wechselten oft die Besitzer. Der bekannteste war die Familie von Carlowitz. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss im Renaissancestil errichtet und im 18. Jahrhundert unter Beteiligung von George Bähr mit Barockelementen umgebaut. Zu DDR-Zeiten war das Schloss ein Feierabendheim. Die Fassade ist schon wieder in einem guten Zustand (auch Dank vieler ehrenamtlicher Senioren). Einige Räumlichkeiten wurden auch saniert und stehen für Veranstaltungen und Hochzeiten zur Verfügung.
Im daneben liegenden Park, der im 18. Jahrhundert im englischen Stil angelegt wurde, machten wir Rast für das 2. Frühstück.
In dem weitläufigen Park befinden sich verschlungene Wege und Pfade sowie künstliche Kanäle und ein großer Schlossteich.
Nach dem Parkausgang waren wir im Seifersdorfer Tal, dem Tal der „Großen Röder“. Nach zahlreichen Windungen im Tal und dann auf der Straße erreichten wir Grünberg.
An der 2013 gestalteten „Ochsenbude“ inmitten des Ortes legten wir eine kurze Verschnaufpause ein.
Nun ging es etwas abseits vom Fluss an einem verwilderten Graben entlang, der bis 1966 Wasser für die Turbinen einer Holzstofffabrik heranbrachte.
An den spärlichen Resten der ehemaligen Kunathmühle, die 1842 als Mahl- und Schneidemühle den Betrieb aufnahm, erreichten wir wieder den Fluss. Später wurden hier Kork, Holz und Stroh bearbeitet. Heute steht nur noch der 30 Meter hohe Schornstein mitten im Wald.
Schon bald trafen wir auf die ruinösen Gebäude der ehemaligen Niedermühle, die erst als Getreide- und später als Papiermühle diente und 1909 als Elektrizitätswerk und Maschinenfabrik umgebaut wurde. Der neue Besitzer will einige nicht mehr zu rettende Gebäude abreißen.
Auf der linken Talseite stieg nun der Weg am steilen Hang an. An vielen Stellen der Landschaft konnte man die Verwüstungen des verheerenden Tornados am 24. Mai 2010 (Pfingstmontag) erkennen. Auch das Hochwasser im März 2006 und der Sturm „Kyrill“ im Januar 2007 machten dem Tal sehr zu schaffen.
Nach wenigen hundert Metern erreichten wir den eigentlichen Beginn des „Landschaftsgartens Seifersdorfer Tal“.
Über die Entstehung, die Geschichte und welche Denkmale, Statuen und Obelisken zu besichtigen sind, kann man gut auf folgenden Internetseiten nachlesen:
klick hier
klick auch hier
Nach 30 Minuten wanderten wir weiter, vorbei an der Marienmühle. Die Mühle ist heute die einzige Gaststätte im Tal. In ihr wurde 1931 auf Initiative des Seifersdorfer Pfarrers sogar ein Talmuseum eingerichtet, das leider nicht mehr existiert.
Nach weiteren romantischen Talabschnitten kamen wir zur Grundmühle. Nach ihrer Funktion als Mahl-, Brettschneide- und Ölmühle war sie ein begehrtes Gasthaus des FDGB, das aber schon 1989 geschlossen wurde. Jetzt wird die Mühle privat genutzt.
Von hier war es nicht mehr weit bis nach Liegau-Augustusbad und zur Bushaltestelle.
17 Wanderer besuchten zum Abschluss noch das kleine „Café am Dorfladen“ mit gutem Kaffee und leckerem Kuchen, bevor es mit dem Bus zum Bahnhof Klotzsche ging.
Einen sehr guten Bericht über die Mühlen im Seifersdorfer Tal und andere interessante Informationen findet man in dem Wander- & Naturführer, Dresden und Umgebung, Band 2, vom Berg- & Naturverlag Rölke.
Den informativen Bericht über die Wanderung verfasste Brigitte (pentina) und die aussagekräftigen Fotos stammen wieder von unserem bewährten Fotografen Wolfgang (erzer).
Zusammenstellung und Collagen: Karin (schlecki)
Artikel Teilen
Artikel kommentieren