Wanderung auf den Schwedenstein und Besuch einer Pfefferküchlerei
Nach einem etwas beschwerlichen Start vom Hauptbahnhof Dresden mit widersprüchlichen Bahnsteigdurchsagen erreichten wir mit dem Trilex (Richtung Görlitz) den Bahnhof Radeberg. Ausgerechnet in dieser Woche ging es mit Schienenersatzverkehr weiter bis Pulsnitz. Aber hier waren dann doch alle 18 gemeldeten Teilnehmer angekommen.
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Nach einer kurzen Begrüßung durch Günther/Cunni, dem Orgnisator der Tour, ging es auch gleich los Richtung Schwedenstein-Klinik und zum Stadtrand.
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Auf dem Obersteinaer Weg erreichten wir die „Höhe“ mit 304 m und schönen Blicken in die herbstlich-gefärbte Umgebung. Hinter dem Waldrand überquerten wir über einen schmalen Steg das Hahneflüsschen. Nach einem Wiesenweg und der Umrundung eines Gartengrundstücks erreichten wir mitten im Wald den „Hexentanzplatz“. Heute waren keine zu sehen!
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Nun waren es nur noch wenige Stufen bergan und wir sahen durch das Gehölz den Aussichtsturm schimmern.
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Damit hatten wir den zur Gemeinde Steina gehörenden Gipfel, der exakt 419,7 m misst, geschafft. Früher hieß er noch Gickelsberg. Aber ab 1832, anlässlich einer Gedenkfeier für den vor 200 Jahren gefallenen Schwedenkönig Gustav Adolf, hat sich der Name Schwedenstein eingebürgert. Die Berggaststätte befindet sich in dem für einen Pulsnitzer Fabrikanten 1901 erbauten Landhaus.
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Für uns waren Plätze in der verglasten Terrasse reserviert. Aus der reichhaltigen Speisekarte konnte jeder sein Lieblingsgericht wählen. Der Lohn für den Aufstieg war neben anderen Getränken auch ein leckeres Kellerbier im Tonkrug aus der Region.
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Nach der Mittagsrast sahen wir uns noch die Eisengussbüste des Sachsenkönigs Friedrich August I. des Gerechten (1750 – 1827) und den 1898 vom „Gebirgs- und Verschönerungsverein Pulsnitz“ geschaffenen Schwedensteinturm (allerdings nur von unten) an. Der ursprünglich 14 m hohe Turm wurde 1990/91 um 4 m aufgestockt.
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Nach dem obligatorischen Gruppenfoto und einem letzten Blick ins Tal liefen wir diesmal die Fahrstraße abwärts zur Ohorner Streusiedlung Gickelsberg. Dann bogen wir auf einen Feldweg ab, der uns durch offenes Terrain führte. Linkerhand im Feld ragte eine prächtige Silberweide auf. Beim Blick zurück konnten wir noch einmal den Schwedenstein und halbrechts den Schleißberg (421m) sehen. Voraus lag die breite Flanke des Keulenberges, der auch schon einmal Ziel einer Wanderung von uns war.
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Am Stadtrand angekommen, wählten wir den kürzesten Weg zu unserem nächsten Höhepunkt, der Besichtigung der Pfefferküchlerei.
In der „Pulsnitzer Lebkuchenfabrik GmbH“ in der Feldstraße, die jetzt von der Geschäftsführerin Frau Ines Frenzel geleitet wird, wurden wir schon von zwei Mitarbeiterinnen erwartet. Hier gesellte sich auch noch Michael (Remile) zu uns.
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Kaffee und Pfefferkuchenteller standen zum Verkosten bereit. Während wir es uns schmecken ließen, wurden uns die wichtigsten Fakten zur Herstellung des leckeren Gebäcks vorgetragen.
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Seit 1558 dürfen die Pulsnitzer Bäcker Pfefferkuchen backen. Weizen- und Roggenmehl werden mit Zuckerrübensirup (ergibt die schöne braune Farbe) oder Honig verknetet. Nach traditionellem, handwerklichem Verfahren muss nun der Grundteig am besten in Holzfässern mindestens vier Wochen lagern. Nach Zugabe des Treibmittels Hirschhornsalz und weiterer Zutaten wie Nüssen, Mandeln, Rosinen, Orangeat und Zitronat kommen die edlen Gewürze: Anis, Ingwer, Fenchel, Kardamom, Koriander, Muskatblüte, Nelken, Piment, Zimt. Als besonderes Geheimnis werden in jeder Pfefferküchlerei die Lager- und Gärdauer sowie die Gewürzmischung gehütet.
Wir haben gelernt, dass es keinen Unterschied zwischen Pfeffer- und Lebkuchen gibt und dass wir Sachsen es in Gesamtdeutschland schwer haben, gegen die Nürnberger Lebkuchen und die Aachener Printen anzukommen. Die Großhandelsketten entscheiden, was in die Regale kommt. Aber zum Glück gibt es jetzt Internet-Shops, wo der Handel floriert.
Dann wurden wir durch die Produktion geführt. An diesem Tag liefen gerade die runden Delikatesslebkuchen über das Band und durch den langen Backofen. Alles läuft automatisch, außer das Verpacken in Schachteln.
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Am meisten werden gefüllte Lebkuchenspitzen umhüllt mit Zartbitterschokolade hergestellt. Dann folgen die braunen Lebkuchen mit Schokoladen- oder Zuckerglasur. Bei den Füllungen müssen immer wieder neue Kreationen erfunden werden. Neben den bekannten Sauerkirsch- und Erdbeerfüllungen gibt es jetzt auch andere Früchte, wie Aronia, Sanddorn, Pflaumen, Aprikosen und Johannisbeeren, aber auch Eierlikör.
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Nach dem bewegungs- und lehrreichen Tag verließen wir Pulsnitz wieder mit dem Zug. Die Stadt im schönen Westlausitzer Bergland trägt zu Recht den Namen „Pfefferkuchenstadt“.
Noch ein Hinweis an alle Interessierten: Vom 6. bis 8. November 2015 findet der 13. Pfefferkuchenmarkt in Pulsnitz statt, bei dem auch Blaudruck und Töpferei vorgestellt werden.
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Den ausführlichen Bericht schrieben Brigitte (pentina) und Wolfgang (erzer).
Die Fotos lieferte ebenfalls Wolfgang (erzer) in bewährter Weise.
Die Organisation der Veranstaltung hatte Günther (Cunni) übernommen.
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