Kräuterwanderung in Colmnitz
Die "Unkraut?-Entdeckertour" führte 30 FA - Mitglieder unserer Dresdner Regionalgruppe am 16.6.16 am Rande des Tharandter Waldes von Klingenberg zum Weidegut Colmnitz. Gemeinsam mit der erfahrenen Kräuterfrau Bärbel Erler erkundeten wir, was die Apotheke Natur so alles am Wegesrand für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden bereithält.
Mit allen Sinnen – sehen, riechen, schmecken – erfuhren wir vom eigentlichen Wert der sogenannten Unkräuter.
Zur zweiten Frühstückspause durften wir bereits von einigen dieser Pflanzen kosten, die die Kräuterkundige schon für uns vorbereitet hatte. Da fand sich lecker geschmiertes Brot mit selbstgemachter Bärlauch- und Kräuterbutter, das allen vorzüglich mundete.
Und für uns gab es viele neue Erkenntnisse bei dieser Tour -
Es gibt Heilkräutern und Gewürzkräuter - Die Übergänge sind fließend, z.B. der Beifuß. Er würzt unseren Gänsebraten und hilft bei Verdauungsproblemen und Frauenleiden.
Holunder mit seinen weißen Blütendolden verströmte seinen Duft. Aus ihnen kann man leckeren Sirup zum Verfeinern von Süßspeisen und Drinks (Hugo) herstellen. Frittiert oder in Eierkuchenteig ausgebacken, ist er eine leckere Beigabe zu Eis. Getrocknete Dolden ergeben den bekannten Fliedertee – ein Segen bei Erkältungen. Suppen aus dem Saft der Holunderbeeren können heiß und kalt gegessen werden.
Aus der vermaledeiten Vogelmiere (ein idealer Vitalstofflieferant, denn sie enthält doppelt so viel Calcium, 3x so viel Magnesium und Kalium, 7x so viel Eisen und bis zu 8x so viel Vitamin A und C wie Kopfsalat), ergänzt mit Giersch (der nach Petersilie schmeckt und gegen Gicht und Rheuma wirkt), und Löwenzahn, Gundermann, Spitzwegerich sowie Gänseblümchen, kann ein wunderbarer Salat bereitet werden. Diese Zutaten können auch zu einem Pesto verarbeitet werden
Für Kräutertees können Lindenblüten, Brombeerblätter, Frauenmantel, Heidekraut, Huflattichblüten gesammelt und getrocknet werden.
Die Mädesüßpflanze (auch Geißbart genannt) hatte wegen des Namens meine besondere Aufmerksamkeit. Sie heißt so, weil sie nach Honig, Vanille und Bittermandel duftet. Früher wurden die Fußböden der Wohnungen damit bestreut und auch die Liebeslager. Der Duft belebt und macht fröhlich. Desserts können mit frischen Mädesüßblüten verfeinert werden.
Leider können nicht alle Pflanzen aufgezählt werden, über die wir so viel Erstaunliches erfahren haben. Ein kleines Kräuterseminar bei Frau Erler lohnt sich immer.
Aus Fichtennadelspitzen kann man Gelees herstellen oder Tees gegen Katarrhe, oder aber mit Alkohol aufgesetzt als Einreibung gegen Muskelverspannungen.
Nach ca.2 Stunden erreichten wir den Mittelpunkt Sachsens, wo wir einige schneller laufende Abtrünnige unserer Gruppe wieder einfingen.
Zu diesem Mittelpunkt kannst du hier mehr nachlesen
Gemeinsam ging es nun auf dem alten Bahndamm der ehemaligen Kleinbahnstrecke Klingenberg/Colmnitz - Oberdittmannsdorf zum Weidegut Colmnitz.
Hier erfährst du mehr über dieses Gut
Dank unserer fleißigen Küchenhelferinnen Monika (Mo44) und Karin (Archivalie) musste unsere Kräuterfee Bärbel Erler den gut vorbereiteten Zutaten nur noch "den letzten Schliff" verleihen und ein appetitlich zubereitetes Mittagsmenü - Pellkartoffeln, Kräuterquark, Leinöl, Salat mit vielen guten Kräutern und eine feine Kräuterbowle – ließ unsere Geschmacksknospen jubeln.
Mit dem anschließenden Besuch des Bauerngartens beendeten wir einen sehr informativen Tag.
Wir danken den Organisatorinnen, Frau Bärbel Erler und unserem FA – Mitglied Karin (Archivalie) recht herzlich für die gelungene Veranstaltung.
Bericht: Gudrun (gunie)
Fotos: Wolfgang (erzer) und Karin (schlecki)
Zusammenstellung und Collagen: Karin (schlecki)
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