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Unsere 1. Fahrradtour rund um Kamenz

Auf Rädern erkundeten am 24. Mai 9 Dresdner Feierabendler und eine Chemnitzer Feierabendfreundin die schöne Heimat der Sorben. Die Sorben oder auch Wenden, das kleinste slawische Volk hat sich bis heute seine Sprache und das Brauchtum in einer deutschen Umgebung erhalten. So erfolgt die öffentliche Beschilderung im sorbischsprachigen Siedlungsgebiet zweisprachig. Auch ist die Gegend weitestgehend katholisch und wir sind auf viele Wegkreuze und Betsäulen getroffen.

Mächtige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm am Vorabend und in der Nacht ließen uns nicht nur vor den Naturgewalten zittern, sondern auch um unsere Radtour bangen. Aber wenn Engel reisen, gibt Petrus seinen Segen. Also:

Herzlich Willkommen - Witajće k nam!

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Los ging es am Bahnhof in Kamenz. Angelika (Lyandra) führte uns auf einer sehr schönen Strecke durch die Stadt bis nach Nebelschütz (Njebjelčici).

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Erster Stopp am Wendentor.

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Das Wendentor (Torož), eine Nachbildung der in den sorbischen Dörfern früher üblichen Torhäuser

Unser kleiner Rundgang in Nebelschütz war sehr geschichtsträchtig. Die Herberge Heldhaus (sorbisch: Heldec hospoda) ist beliebt bei den Pilgern auf dem Jacobsweg. Das im Fachwerkstil erhaltene und vollständig restaurierte Dreiseitengehöft ist etwa 250 Jahre alt.

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Sehenswert ist auch die Pfarrkirche "Sankt Martin" (Wosadna cyrkej "Swjateho Měrćina"), 1741 bis 1743 auf einem Granitfelsen errichtet, nach Bauunterlagen des berühmten Baumeisters der Dresdner Hofkirche, dem italienischen Architekten Gaetano Chiaveri.
Ein barocker Hochaltar aus Holz, das Altarbild Marie Himmelfahrt, darüber das Bild des hl. Martin (Patron der Kirche), die Statue der hl. Katharina und der hl. Margareta an den Seiten des Marienbildes. Die Kanzel mit den vier Evangelisten ist ebenfalls Barock. Ein Bild des hl. Martin, wie er dem Bettler einen Teil seines Mantels gibt, ist ein Geschenk der Gräfin Mathilde aus dem Königshaus zu Dresden. Noch drei Kostbarkeiten besitzt die Kirche seit 1739, eine Monstranz aus dem Jahre 1686, ein Reliquiar des hl. Martin und ein Reliquiar mit einem echten Kreuzpartikel aus dem 17. Jahrhundert.

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Der Radweg führt uns weiter nach Deutschbaselitz (Němske Pazlicy)
– dem Geburtsort von dem bekannten Maler und Bildhauer Georg Baselitz. Ihm ist ein kleines Museum gewidmet, das ihn vor allem in seiner Kind- und Jugendzeit zeigt.

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Unser nächstes Ziel ist der Großteich – Sachsens größter Teich, an dem sich eine beliebte Ausflugsgaststätte befindet.

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Und, obwohl wir eigentlich Verpflegung aus dem Rucksack geplant hatten, lassen wir uns von dem verlockenden Imbissangebot verführen und legen hier unsere Mittagspause ein.

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Gestärkt und mit frischen Kräften gelangen wir über Piskowitz in den Wallfahrtsort Rosenthal (Ralbicy-Róžant).
Lies hier Interessantes zu der Wallfahrtskirche

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Hier finden jährlich mehrere Wallfahrten statt.
Das Gnadenbild, eine Staue aus Lindenholz, ist um 1480 entstanden. Maria ist dabei mit einem Kind dargestellt, eine Besonderheit, denn das Jesuskind lält in der Hand eine Birne. Die ersten Wallfahrten fanden bereits in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts statt und nach der Kirchenspaltung trug der Wallfahrtsort wesentlich zum Erhalt des katholischen Glaubens in der Umgebung bei. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts suchten viele Pilger aus der Ober- und Niederlausitz, aber auch aus ganz Sachsen, Böhmen und sogar einige Lutheraner Hilfe bei Unserer Lieben Frau von Rosenthal.

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Dem Wasser des Marienbrunnen wird nachgesagt, dass es heilende und verjüngende Wirkung haben soll. Wir werden den Effekt unserer Probe beobachten!

Einen Stopp müssen wir unbedingt in Ralbitz einlegen, denn hier gibt es einen einmalig sehenswerten Friedhof. Sein Grundgedanke - vor Gott ist jeder Mensch gleich - es zählen weder weltlicher Reichtum, Ruhm, Macht oder Aussehen. Hier bekommt jeder Verstorbene das gleich große Holzkreuz und ein ebenso gleich großes Grab. Die Bestattungen erfolgen der Reihe nach.

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Weiter geht es nach Räckelwitz (Worklecy).
Ein Abstecher in eine Schneiderei für sorbische Trachten lässt vor allem die Herzen der Radlerinnen höher schlagen und das Fachsimpeln nur schwer bremsen. Wir erfahren viel über die sorbischen Trachten und Bräuche und die immense Arbeit, die noch ansteht bis Fronleichnam, denn zu dieser Prozession gehen alle in ihren wunderschönen Trachten.

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Im Ort befand sich seit dem Jahr 1304 ein Rittergut und ca. 1750 wurde dann hier ein Schloss erbaut. Die letzte Eigentümerin des Gutes vererbte das Herrenhaus dem Malteserorden, der es von 1903 bis 2000 als katholische Geburtenklinik dieses Ordens nutzte.
Am Schloss befindet sich heute noch der Malteserstern.
Die Schlosskapelle ist sehenswert, der Innenraum der Kapelle wurde im Beuroner Stil restauriert.

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Über teilweise schlammige Wege (Nachwirkungen des Unwetters) - die Fährtensucherin und Organisatorin der Radwanderung entschuldigt sich - fuhren wir zu unserem für heute letzten Ziel, dem Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau. Hier konnten wir uns einer Führung anschließen.
Informiere dich hier

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Im heftigen Endspurt radelten wir nach Kamenz zurück, denn wir wollten den 17.00 Uhr-Zug schaffen, was uns aber trotz Tempo nicht gelang.
(Kommentar von Gudrun/Gunie: Bitte seid mir nicht böse, dass ich euch so "gejecht" habe, aber die vorgegebenen Kilometer haben sich seit meiner Vorbereitung auf ca.15 km Länge mehr ausgedehnt, durch die Wärme der vergangenen Tage??)
Dafür war das Eis an der Eisdiele besonders lecker!
Am Ende der informativen Rundtour wurde zwar ein Rucksack vermisst, aber nach gedanklicher Recherche war klar, dass er noch friedlich wartend am Kloster Marienstern lag und sich freute, als er noch am Abend von der Besitzerin mit dem Auto abgeholt wurde. Ende gut - alles gut.

Wir bedanken uns herzlich bei unserem FA - Mitglied Gudrun (Gunie), die die erste Radtour in unserer Gruppe organisiert und geführt hat.

Bericht: Gudrun (Gunie) und Karin (schlecki)
Fotos: Wolfgang (erzer) und Karin (schlecki)
Zusammenstellung und Collagen: Karin (schlecki)

Die Genehmigungen für das Fotografieren und die Bilder auf dieser Homepage zu veröffentlichen, wurde uns von allen ausgewählten Orten und Personen erteilt.

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