Das Schwarzbach- und Sebnitztal entlang, mit Aufstieg zum Goßdorfer Raubschloss
Für Donnerstag, den 21.7.16, kündigte der Wetterbericht über 30°C Hitze, Gewitter und Starkregen an. Davon ließen sich aber 30 Wanderfreunde nicht abschrecken und fuhren mit der S-Bahn zunächst bis Pirna. Bei der darauffolgenden Busfahrt konnten alle die schöne Landschaft genießen, denn auf dieser Strecke bieten sich zahlreiche Ausblicke auf die Erhebungen der Sächsischen Schweiz.
Lohsdorf, ein kleiner Ort im ehemaligen Kreis Sebnitz kurz vor der tschechischen Grenze (jetzt zum Kreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge gehörend), war der Ausgangspunkt der Wanderung, die unmittelbar an der Bushaltestelle auf dem Weg eines alten Bahndammes begann.
Bis zum Jahre 1951 fuhren hier noch zwischen Hohnstein und Goßdorf-Kohlmühle Züge der Schmalspurbahn. Die 1897 eröffnete Strecke wurde stillgelegt und abgebaut. Der Schwarzbachbahn e.V. mit Eisenbahnfans bemüht sich um einen Teilwiederaufbau der Strecke mit einem Triebwagen und einem Dampfzug.
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Schwarze Wolken am Himmel und 5 Regentropfen ließen uns zwar sorgenvolle Blicke nach ganz oben schicken, aber der Wettergott meinte es gut mit uns, und, um es gleich vorweg zu nehmen, bis zur Heimfahrt blieb alles trocken und es wurde auch nicht so heiß wie angekündigt.
Nach wenigen Metern stießen wir auf den ersten angekündigten Abschnitt der Tour, den Schwarzbachtalweg, dem wir bis zu einer kleinen Wanderhütte folgten. Dort bereiteten uns Karin (schlecki) und Lothar (limpe) eine kleine Überraschung, denn es gab anlässlich ihrer in der Woche zuvor begangenen Goldenen Hochzeit ein Schnäpschen zum Anstoßen und für die Leckermäuler etwas Süßes.
Immer am sacht dahinplätschernden Schwarzbach wanderten wir danach weiter bis zum eigentlichen Ziel des heutigen Tages, dem Goßdorfer Raubschloss.
Die Mühe nicht scheuend, erklommen alle in kurzer Zeit die Stufen zur künstlich angelegten Schlossruine, die bisher fast allen Wanderfreunden unbekannt war.
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Die Flinkesten unter uns konnten auf den Bänken in dem Gemäuer einen Sitzplatz ergattern, alle anderen verteilten sich im Gelände und suchten sich einen brauchbaren Untersatz. Hier wurde nun ausgiebig das Mittagspicknick aus dem Rucksack genossen. Und sogleich folgte wiederum eine Überraschung. Isolde und Jochen, zwei Gäste, die uns schon des öfteren auf Wanderungen begleitet hatten, gaben einen „Einstand“ und zum zweiten Mal an diesem Tag tranken wir auf die Gesundheit der Wanderfreunde und naschten süße Leckereien. Bald können wir sicher einen oder sogar beide als Mitglieder bei FA eintragen.
Der Abstieg war schnell bewältigt. Bevor wir die Wanderung frisch gestärkt auf dem letzten kleinen Stück des Schwarzbachweges fortsetzten, erläuterte uns Peter (Schwimmer11) noch Interessantes zur Wiederaufnahme der Lachszucht in bestimmten Flüsschen dieser Gegend.
Bald traf dieser Weg auf den zweiten angekündigten Abschnitt der Tour, den Sebnitztalweg. Nach dem Hochwasser 2010 waren viele Teile dieses Weges und Brücken unpassierbar und auch jetzt fehlt noch eine Brücke in Mittelndorf.
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Ein schöner, gemütlich zu laufender Weg, teils durch Wiesen, brachte uns rasch nach Goßdorf – Kohlmühle. Der Ort war in der DDR bekannt durch sein großes Werk, in dem Linoleum und andere begehrte Fußbodenbeläge hergestellt wurden. Nun steht es als traurige Ruine hier im Tal.
Am Bahnhof hängt z.Zt. ein Schild für Schienenersatzverkehr, da die Bahnstrecke Sebnitz – Bad Schandau (eigentlich Rumburk – Decin), die im Volksmund genannte „Sächsische Semmeringbahn“, nach einem Unwetter durch einen Erdrutsch unpassierbar wurde. Und da der Sebnitztalweg von hier aus als eine äußerst schmale Asphaltstraße verläuft, kann nur ein Großraumtaxi als SEV fahren. Aber für 30 Personen?! Davon hatten die Organisatoren abgesehen und deshalb wurde dieser letzte Abschnitt bis zur Bushaltestelle Rathmannsdorf/Lachsbach ebenfalls erwandert. Dafür fiel zwar der Stopp im Café aus, aber das hat keinen geärgert.
Auf dem letzten Stück Weg trafen wir noch auf die Bauarbeiter, die den Schienenstrang vom Geröll befreit haben, Stützmauern in Ordnung bringen und die Sicherheit für die Zugfahrten wiederherstellen.
Nach kurzer Wartezeit brachte uns der SEV – Bus zum Bahnhof Bad Schandau und die S1 mit neuen Eindrücken zurück nach Dresden und in die jeweiligen Heimatorte.
Genau in dem Moment, als wir uns zum Gleis 2 zur Zugabfahrt begaben, fielen die ersten Regentropfen – Perfekte Planung!
Fotos: Wolfgang (erzer)
Bericht, Fotos und Collagen: Karin (schlecki)
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