Rundgang im Dresdner Stadtteil Altmockritz
An einem Donnerstag im Oktober (26.10.2017) machten sich 30 interessierte Feierabendmitglieder auf den Weg, einen Stadtteil Dresdens, Altmockritz, unter fachkundiger Leitung von Herrn Krämer, zu erkunden.
Bevor der Rundgang begann, konnten wir eine flüssige Stärkung dank Ingrid und Lothar genießen. Geburtstage und ein Ehejubiläum waren die Ursachen.
Danach begann die Führung durch den Steinmetz Jens Krämer in Altmockritz.
Der Name „Mockritz“ ist aus dem Slawischen entlehnt und bedeutet lehmhaltiger Boden und sehr feucht, eben Nasshausen. Der Kaitzbach und 7 Borne (Quellen) sind die Grundlage dieser Feuchte.
Schon die Slawen bauten ihre Häuser deshalb auf Pfähle.
Auf der Mockritzer Flur fand man die älteste Scherbe Sachsens, die von der Besiedlung vor 7500 Jahren erzählt.
Im Zentrum des ehemaligen Dorfes befinden sich zahleiche Bauerngehöfte.
Viele Häuser sind liebevoll renoviert. Bei solchen Arbeiten entstehen zwangsläufig auch Fehler, die den Denkmalspfleger nicht erfreuen.
Insgesamt macht der Ortsteil einen adretten Eindruck.
Einige Besonderheiten sollen nicht unerwähnt bleiben:
Das einhüftige Sächsische Haus kann man mehrmals bemerken. Die der Wetterseite geneigte Dachfläche reicht fast bis zum Erdboden. Die zwei Dachflächen enden in unterschiedlichen Höhen.
Das Schäfersche Gut mit seinem Bergkeller und das Schulzenhaus sind besondere Bauten.
Im Dorfzentrum steht der sogenannte Baschkirenstein, welcher an die baschkirischen Kämpfer gegen Napoleon 1813 erinnert.
Auf dem Weg nach Altpestitz begegneten uns schöne Fachwerkhäuser, aber auch modernere Gebäude, wie die Winkelschule, die Moreau-Schänke.
Einige von uns kannten verschiedene Lokalitäten, die heute geschlossen sind, aus ihrer tanzwütigen Jugendzeit.
Unser Weg führte uns weiter zum Naturbad Mockritz, welches vom Tiefen Börners gespeist wird. Der Kaitzbach fließt um das Bad herum. Unterwegs kamen wir an einer Hegereiterbrücke und einer Jagdsäule vorbei. Das Areal war einst Jagdgebiet der Kurfürsten. Im 17. Jahrhundert ließ Johann Georg I. auf dem Gelände des heutigen Bades einen Teich, den Münzteich, anlegen. Er diente der Wasserversorgung der nahe am Residenzschloss gelegenen Dresdner Münze.
Nach Verlegung der Münze nach Freiberg konnte der Teich anders genutzt werden. Ab 1882 wurde in den Wintermonaten Eis gebrochen und in gut isolierten Scheunen gelagert. Damit konnten die Dresdner im Sommer ihre Eisschränke bestücken.
Ab 1925 wurde der Münzteich als Freibad genutzt. Mit 1200 Umkleidekabinen war es bestimmt eines der größten Bäder. Nach der Renovierung Ende des 20. Jh. erfreut es sich auch heute noch großer Beliebtheit.
Hier müssen wir erst einmal eine kleine Pause einlegen, denn so ein Stadtbummel macht doch etwas müde.
Herr Krämer hat uns wunderbar durch seine Heimat geführt und sehr viel Interessantes aufgezeigt. Wir bedanken uns für die gute Führung.
In der „Altmockritzer Bauernstube“ klang der Tag mit einem guten Essen aus.
Bericht: Inge (Kohlfink)
Fotos: Wolfgang (erzer)
Collagen und Zusammenstellung: Karin (schlecki)
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