Zwei künstlich geschaffene Aussichtsberge auf dem Heller
Am 31. Mai 2017 trafen sich bei angenehmem Wanderwetter 21 Wanderfreunde der Regionalgruppe Dresden. Der Ausgangspunkt der 6 km langen Wanderung war die Straßenbahn-Haltestelle „Moritzburger Weg“. Hier steht das steinerne Jonaskreuz, das an den Tod von Jonas Daniel erinnert. Er starb 1402, als er zwei Kinder vor einem Reitertrupp schützen wollte.
Nach einem kurzen Stück bogen wir in einen Waldweg ein und befanden uns nun in der vorherrschenden Vegetation des Hellers. Im Gegensatz zur Dresdener Heide ist er eine karge Dünenlandschaft, die nur spärlich bewaldet ist. Mit diesen trockenen Lebensbedingungen müssen die Pflanzen und Tiere zurechtkommen.
Das flache Gelände wurde zwischen 1827 und 1989 militärisch genutzt und demzufolge für die Öffentlichkeit gesperrt. 1926 wurde der Flughafen Dresden-Heller eröffnet. Bereits nach vier Jahren reichte der Platz nicht mehr aus und der Flugplatz wurde 1935 nach Klotzsche verlegt. Das Areal wurde später in ein parzelliertes Gartenland umgewandelt, der Hellersiedlung. Der Kleingärtnerverein ist mit 800 Gärten der größte Deutschlands.
Wir liefen nun weiter durch die Heidelandschaft. Den markanten Hügel umwanderten wir im weiten Bogen, um ihn in wenigen Minuten zu besteigen. Er heißt Halde I (auch Trümmerberg) und bietet vom höchsten Punkt in westlicher und nördlicher Richtung eine gute Aussicht. Nach dem 2. Weltkrieg wurden hier riesige Mengen Trümmer und später Hausmüll angehäuft. In den Jahren 2002/04 wurde die Halde saniert.
Nach einer kurzen Pause stiegen wir wieder ab und folgten einem angenehmen Weg zwischen Hellersiedlung und einem Industriegebiet (auch die JVA befindet sich hier) zum Anstieg auf Halde II, auch Proschhübel genannt. Er wurde durch Verfüllung einer ehemaligen Sandgrube mit riesigen Mengen Müll gebildet.
Bei der ausgiebigen Rast sahen wir den hinter uns liegenden Trümmerberg, die Radebeuler Weinberge, den Windberg, die Türme und Kirchen der Stadt Dresden, den Keil des Militärhistorischen Museums, den Fernsehturm mit den bewaldeten Elbhängen und die Wälder der Dresdner Heide.
Eine Treppe brachte uns dann hinab zu einem kleinen Waldstück und nach wenigen Minuten zur „Heeresbäckerei“. Hier befinden sich das Dresdener Stadtarchiv und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten.
In einer Bäckerei mit Café ließen einige Wanderfreunde den Tag ausklingen. So endete eine schöne Wanderung durch diesen kaum bekannten Stadtteil Dresdens.
Bericht und Fotos: Brigitte (pentina) und Wolfgang (erzer)
Fotos, Collagen und Zusammenstellung: Karin (schlecki)
Weiterführende Literatur:
Wander-& Naturführer, Dresden und Umgebung, Band 2, Berg-& Naturverlag Rölke
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