Zu Besuch bei Dr. Quendt
Am 20.2.20 fanden sich 23 Dresdner Feierabendmitglieder im Besucherservice bei Dr. Quendt in Dresden Gittersee ein.
Dr. Quendt und Russisch Brot sind für die meisten Sachsen (und weit darüber hinaus) ein Begriff! Dies dachten sich auch die oben genannten neugierigen Teilnehmer und wollten mehr über dessen Herstellung erfahren.
Im "Café Weitblick" in der 3. Etage waren mit Leckereien des Backwarenherstellers und natürlich Kaffee oder Tee die Tische für uns bereits sehr ansprechend eingedeckt.
Nach kurzer Begrüßung einer Mitarbeiterin konnten wir uns anhand von zwei Filmen über den Werdegang des Backwarenherstellers Dr. Quendt und dessen Erzeugnisse informieren. Ein direkter Rundgang durch die Produktionshallen ist aufgrund neuer Hygienebestimmungen in lebensmittelverarbeitenden Betrieben nicht mehr gestattet.
Nun hier einige Daten zu den Erzeugnissen:
- Das Russisch Brot verdanken wir dem Bäcker Ferdinand Wilhelm Hanke, der dieses Gebäck während seiner Lehrjahre in Petersburg entdeckte. Er brachte es 1845 mit nach Deutschland, um den Kindern damit spielerisch das Lesen beizubringen und sie dabei auch noch naschen zu lassen.
Bereits in seiner vorhergehenden Produktionsstätte auf der Kaitzer Straße in Dresden testete der damalige Lebensmitteltechniker, Dr. Hartmut Quendt, die Produktionsanlage für dieses begehrte Brot, die aber durch die Wirren der Wendezeit nicht genutzt wurde.
1991, nach der Auflösung des VEB Elite Dauerbackwaren, sollte diese Anlage sogar verschrottet werden. Aber Dr. Quendt rettete die Maschinen aus dem Schrott und nutzte die Gelegenheit, sich mit der Dr. Quendt Backwaren GmbH selbständig zu machen.
- 1994 übernahm diese Firma nach Auflösung des Konsum Backwarenkombinates die Herstellung von Dresdner Christstollen und ist damit jetzt der größte Produzent dieses Backwerkes.
Interessant ist, dass nur weiteren 130 Bäckern aus Dresden und Umgebung die Herstellung des Echten Dresdner Christstollens nach genau festgelegten Rezepturen erlaubt ist.
- 1999 begann Dr. Quendt mit der Herstellung von Dominosteinen und setzte damit die, vom Chokoladier Herbert Wendler 1936 als Schichtpraline entwickelte Süßigkeit fort. Sie wird heute noch mit der Originalrezeptur hergestellt, mit Vollmilch-, Zartbitter- oder weißer Schokolade überzogen.
Im Jahr 2000 wurde das neue Werk in Dresden Coschütz eingeweiht.
Seit 2014 investiert auch die Lambertz-Gruppe in diesen Betrieb und sichert damit die Fortführung sächsischer Tradition unter dem bewährten Namen.
Zu erwähnen wäre, dass außer den bereits genannten Produkten – Russisch Brot, Christstollen und Dominosteine – auch Dinkelchen, Bemmchen, Oblaten, Baumkuchen und Dresdner Konfekt von uns zur „Qualitätskontrolle“ genascht und für sehr gut befunden wurden.
Dies zeigte sich auch im anschließenden Werksverkauf, wo die meisten FA – Mitgliedern die verschiedenen Produkte sehr preisgünstig erwerben konnten und dies auch ausgiebig nutzten.
Übrigens hat man außer dem virtuellen Rundgang auch einen fantastischen Ausblick vom Balkon des Cafés auf die Stadt bis hin zu den Bergen der Sächsischen Schweiz.
Wir schätzen ein, dass es eine gelungene Veranstaltung war und dadurch die Gemeinsamkeit der Gruppe wieder ein wenig gestärkt wurde.
Bericht: Lothar (limpe)
Fotos: Maria (riajona)
Fotos, Collagen und Zusammenstellung: Karin (schlecki)
Informationen auch hier
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