Wanderung rund um Schellerhau, ein Stück des Weges mit der Kräuterfrau
Am Donnerstag, dem 9.07.20, machte die Regionalgruppe Dresden nach einer längeren (Zwangs-)Pause endlich wieder eine gemeinsame Wanderung im Osterzgebirge.
Wir 18 Teilnehmer ließen uns vom anfänglichen Nieselregen nicht abschrecken und wanderten gut gelaunt die ca. 3 km lange Strecke vom Ausgangspunkt beim Café Rotter in Schellerhau auf dem Mühlenweg.
Entlang der Roten Weißeritz war es ein bequemer Weg bis zur Schinderbrücke, wo wir eine längere Rast anlegten.
Dabei gaben gleich zwei Neulinge ihren Einstand: Ilona (AugustaT) und Christine (Hulunder).
Ilona (AugustaT) hatte auch mit Jörg (Tschap1) diese Tour geplant und gut vorbereitet.
Beide haben gut Lachen, denn auf der Tour hat alles prima gepasst
Als Krönung warteten von Ilona (AugustaT) am Rastplatz sogar kühle Getränke, die sie vorab mit dem Auto dahin gebracht hatte.
Den beiden spendierfreudigen Mitgliedern gilt unser herzlichster Dank für die „flüssige und motivierende Wanderunterstützung“.
Von hier aus wanderten wir zum ca. 200m entfernten Galgen von Schellerhau, der früher wegen zweier streitsüchtiger Frauen angelegt wurde.
Also, liebe Frauen, einigt euch lieber im Guten!
Schließlich waren es nur noch ca. 3 km weiter durch die Weißeritzwiese zum „Engel und Bergmann“ im Zentrum von Schellerhau, wo die Kräuterfrau Bruni zu uns stieß.
Bruni (Brunhilt Riemer) nahm uns nach kurzer Vorstellung und Einleitung gleich mit auf eine zauberhafte, informative Kräuterwanderung.
Dabei lernten wir, eingebettet in unterhaltsame kleine Anekdoten und Erzählungen, etwa 35-40 Kräuter kennen, erfuhren wir die jeweiligen Anwendungsgebiete, und die Rezepte, wie man sie zubereiten soll.
Damit wir das neu Gelernte auch zu Hause noch einmal nachlesen und anwenden können, konnte, wer mochte, ein kleines Kräuterbüchlein, von der „Kräuterfrau“ selbst verfasst, erwerben.
Wir haben uns schlau gemacht und wissen nun, dass man von einer Wiese oder aus dem Wald sehr viele Pflanzen essen kann.
Der Name „Unkraut“ wurde beim Rundgang verteufelt, es heißt Beikraut! oder Wildkräuter!!
Nun, Beifuß für fettigen Braten, Holunder für Sekt, Gelee und ausgebacken, war den meisten schon ein Begriff. Auch die Vogelbeere kennen viele bereits von der Geleeherstellung.
Wer hätte aber gedacht, dass man Giersch und Brennesseln, die beiden, die man im Garten nur sehr schwer bekämpfen kann, nicht vernichten, sondern lieber als Spinatgericht oder Salat aufessen sollte.
Oder hättet ihr gewusst, dass man die kleinen frischen Birken“schwänzchen“, in Schokolade getaucht, als süße Leckerei vernaschen kann?
Probiert doch beim nächsten Salat mal, ihn mit Klee-, Löwenzahn-, Feldstiefmütterchen- und Gänseblümchenblüten zu verfeinern oder zu garnieren.
Und natürlich erfuhren wir viele Anwendungen, u.a. von Bärwurz, Birke, Blutwurz, um Schmerzen, Unwohlsein und kleine Zipperlein einzudämmen. Allerdings, und das betonte Bruni, ist alles kein Arzt- oder Apothekerersatz, sondern kann nur unterstützend wirken.
Auf alle Fälle werden wir künftig bei Spaziergängen und Wanderungen das, was am Weg (fernab von Straßen und Hunden!) und auf Wiesen wächst, mit Neugier und Spürsinn betrachten, um kostenlos einen leckeren Salat zum Abendbrot zaubern zu können. Jede Jahreszeit hält ein vielfältiges Angebot bereit.
Bericht: Ilona (Augusta) und Karin (schlecki)
Fotos: Maria (riajona), Karin (schlecki) und Wolfgang (erzer)
Collagen und Zusammenstellung: Karin (schlecki)
Artikel Teilen
Artikel kommentieren