Um die Aktivitäten unserer Regionalgruppe wieder in Schwung zu bringen, hat wanderi (Hella) eine Führung durch den Park von Schloss Pillnitz organisiert.
Das war dieses Mal mehr Aufwand, denn bedingt durch Corona fanden zwei Veranstaltungen statt.
Herr Friebel, der 17 Jahre Chefgärtner in Pillnitz war, führte uns durch den Park.
Die Teilnehmer der ersten Veranstaltung am 13.08.20 mussten bei gefühlten 35°C mächtig schwitzen.
An der ersten Führung nahm ein Geburtstagskind teil. Karin (Karogo) gab ein Schnäpschen aus und wir tranken auf ihre Gesundheit.
Die zweite Veranstaltung am 03.09.20 fand bei wunderschönem Herbstwetter statt.
Herr Friebel hatte viel Interessantes parat. Es fing schon mit dem Treffpunkt "Maillebahn" einer Allee aus Kastanien an. Diese gehört zum Areal des Schlosses Pillnitz. Das Areal umfasst ca. 36 ha. Davon sind 28 ha eingezäunt.
Es gehören zum Schloss nicht nur die Gebäude der Schloss-Anlage (u.a. Neues Palais, Wasserpalais, Bergpalais).
Auch die tlw. bebauten und bepflanzten Freiflächen (Lustgarten) sowie die Parkanlage (Englischer Garten, Koniferen Hain, Holländischer Garten, Chinesischer Garten, Fliederhof).
Auch die Weinbergkirche, eine Weinberganlage und die Ruine am Hang, die außerhalb des Park's liegen, gehören zum Schloss.
In der Anlage befinden sich ca. 2000 Bäume, davon nicht wenige 250 Jahre alt, 450 Kübelpflanzen, 108 Fliederbäume.
Wir erfuhren von Herrn Friebel sehr viel über die umfangreiche und bewegte Geschichte des Schlosses. Erstmals erwähnt wurde es im Jahr 1335 als Herrensitz und Rittergut. Ein großer Zeitabschnitt war mit August dem Starken verbunden. Hochzeiten, Schützen- und Winzerfeste fanden damals hier statt. August der Starke überlies seiner Mätresse Anna Constanta von Cosel das Anwesen zeitweilig.
Ein Brand 1818 zerstörte Vieles. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Gebäude als Museen genutzt.
1990 begann eine umfangreiche Restaurierung der Gesamtanlage. So z.B. wurde 2013 die Brunnenanlage erneuert und moderne Technik steuert heute die Fontäne bzw. insgesamt den Brunnen dazu.
Lustgarten mit Fontäne
Leider ist das Schloss auch vom Hochwasser 2002 betroffen gewesen und vom Sturm Kyrill 2007.
Unser Weg führte natürlich auch zur Kamelie. Sie ist vermutlich in Europa nördlich der Alpen die Älteste.
Herr Friebel machte uns nicht nur auf Bäume wie den Mammutbaum aufmerksam, sondern zeigte uns auch viele schöne Robinien und Koniferen.
Außerdem zeigte er uns auch den Englischen Pavillon, den jetzt wieder frei gelegtem Bachlauf sowie den wunderschön gestalteten Zaun um die Anlage (in Anlehnung an Lenné).
Zum Schluss ging es zur Orangerie mit den im Sommerhalbjahr im Außenbereich stehenden Pflanzen/Pomeranzen. Diese sind mitunter schon 300 Jahre alt.
Eine etwa 300 Jahre alte Pomeranze, die älteste Pflanze im Pillnitzer Schlosspark.
Die Führung hatte viel Interessantes zu bieten und weckt bestimmt Lust auf eine Fortsetzung irgendwann.
Den Bericht schrieb für uns Hella (wanderi), vielen Dank dafür.
Fotos: Lothar (limpe) und Wolfgang (erzer)
Zusammenstellung, Fotos und Bildbearbeitung: Angelika (GeliZ)
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