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Geführter Rundgang durch den Barockgarten Großsedlitz

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Am 10.09.2020 trafen sich 24 Mitglieder unserer Feierabendgruppe 11.00 Uhr vor dem Eingang des Barockgartens Großsedlitz zu einem geführten Spaziergang durch die Anlage.
Herr Thomuschat, unser Gästeführer, erwartete uns bereits.

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Herr Thomuschat, unser Gästeführer
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Bevor es los geht kassiert Hildegard den Eintritt.
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Zu Beginn erhielten wir einen kurzen geschichtlichen Überblick.

Der Barockgarten wurde 1719 bis 1723 vom sächsischen Baumeister Johann Christoph Knöffel im Auftrag des Reichsgrafen August Christoph von Wackerbarth als sein Alterssitz mit Orangerie gebaut. 1400 Soldaten wurden zum Bau verpflichtet.

Die Kunde von einem vortrefflich gelegenen Landsitz, nur 2 Wegstunden von Dresden entfernt, erreichte August den Starken. Er kaufte dem ehemaligen Generaladjutanten der sächsischen Armee den Garten ab und wollte ihn nach dem Vorbild von Versailles weiter gestalten.

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Der Traum vom Sächsischen Versailles

Zusätzlich zu Knöffel arbeiteten jetzt auch Matthäus Daniel Pöppelmann und Zacharias Longeluene an der Gestaltung des Barockgartens. 1727 war die untere Orangerie fertig gestellt. Der Park hatte nun das heutige Aussehen. Jetzt konnten die ausschweifenden Feiern des August des Starken im großen Festsaal Barockgarten unter freiem Himmel stattfinden. Als König von Polen wurde auch das Fest des Polnischen weißen Adlerordens mit großem Prunk gestaltet.

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Blick auf die Untere Orangerie

Unser Rundgang begann in der Oberen Orangerie. 14 noch originale Sandsteinfiguren, das Modell des ursprünglich geplanten Ausmasses des Gartens (aus Geldmangel wurde nur die Hälfte gebaut), 2 originale Glocken und das Uhrwerk der Turmuhr konnten besichtigt werden.

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Obere Orangerie
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Originale Sandsteinfiguren
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Unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen am Modell des Gartens.
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Uhrwerk der Turmuhr

Interessant war, dass die Glocken und das Uhrwerk nach dem Brand und dem folgenden Abriss des ehemaligen dreiflügeligen Schlosses auf dem Dachboden des verbliebenen Seitenteils (heute Gastronomie) die Jahrhunderte verschlafen hatten und erst vor 3 Jahren gefunden und restauriert wurden.

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Blick auf das Friedrichschlösschen, den Fundort der historischen Teile.

In der Orangerie befindet sich außerdem noch einen Festsaal für Veranstaltungen.

Auf dem Dach der unteren Orangerie angelangt, überwältigte uns der Ausblick auf die unter uns liegende faszinierende barocke Gestaltung des Hauptgartens mit den gepflegten Rasenflächen, der Springbrunnengestaltung, der vielen gepflegten Bitterorangenbäumchen und nicht zuletzt die akkurat geschnittenen hohen Sichthecken.

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Blick auf den Hauptgarten

Für August den Starken war das der große Festsaal, der Rasen das Parkett, die Hecken stellen die Wände dar und die überall aufgestellten Sandsteinfiguren (u.a. Gottheiten aus der griechischen Mythologie) waren sozusagen die Bilder an der Wand.

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Blick über den Hauptgarten zur unteren Orangerie

Weiter ging es über den „Hasensprung“ (er bildete die Sichtachse vom Schloss auf die „Graupschen Alpen“ (Wackerbarth nannte das Borsberggebiet bei Graupa so) zur Kegelbahn, die zwischen akkurat geschnittenen Hecken versteckt dem Amüsement der geladenen Gäste diente.

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Blick über den Hasensprung
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Kurze Rast am Hasensprung
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An der Kegelbahn

Wir gelangten an die „stille Musik“. Ein weiterer Springbrunnen gesäumt von 2 Freitreppen
mit kleinen Putten bzw. Amoretten. Vier der Figuren an der unteren Seite rechts und links des Brunnens halten Musikinstrumente in den Händen, deshalb stille Musik.

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An der Stillen Musik

Wir erfuhren viel über einige der 41 Sandsteinfiguren, ob es nun die Darstellung der Jahreszeiten oder der Erdteile, oder aber auch die Geschichten über Götter aus der griechischen Mythologie.

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Darstellung der Erdteile: Europa und Afrika

Denn wer wusste schon: dass Herkules die 3 Äpfel der Göttin Juno vom 7-köpfigen Drachen im Kampf eroberte und Juno damit ihre Zauberkräfte zurück bekam.

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Herkules mit den 3 Äpfeln

Oder dass Rhea die Urmutter aller Götter war. Sie war die Frau ihres Bruders Kronos und gebar alle Götter.
Da ein Orakel voraussagte, dass ihn einer seiner Kinder einmal vom Thron stürzen würde, verspeiste er alle nach der Geburt bis auf Zeus, der wurde von der Mutter in einer Höhle in dem Ida Gebirge versteckt.

Nach der Vergiftung von Kronos durch Zeus, übergab der sich über dem Meer und spie alle seine Kinder, jetzt im Mannesalter, aus.

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Interessierte Zuhörer

Interessant zum Schluss unseres Rundganges auch noch die Erläuterung zur Geschichte der Doppelstatue Ariadne und Bacchus, die den in Liebeskummer sterben Wollenden aus einer Höhle rettete und danach zur Gemahlin genommen wurde.

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Unser Gruppenfoto darf nicht fehlen.

Wir haben viel Wissenswertes erfahren können, bedankten uns bei Herrn Thomuschat für die Ausführungen und verabschiedeten uns bis sicherlich zum Nächsten Mal.

Ein gemeinsames Mittagessen im Schlossrestaurant rundete den schönen Tag ab.

Für die Organisation der Veranstaltung und den umfassenden Bericht bedanken wir uns bei Hildegard (Higabe)

Fotos: Wolfgang (erzer)
Zusammenstellung, Fotos und Bildbearbeitung: Angelika (GeliZ)

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