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4- Tage- Fahrt nach Olbernhau

In diesem Jahr ging unsere mehrtägige Fahrt ins Erzgebirge.
Brigitte (pentina) und Wolfgang (erzer) haben die Fahrt nach Olbernhau für uns vorbereitet.
Unsere Unterkunft war in der Saigerhütte Grünthal gebucht.

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Die Saigerhütte Grünthal wurde 1537 zur Entsilberung von Rohkupfer gegründet.
Parallel zu den Hüttengebäuden entstand ein kleiner Ort mit Hammerwerken, Wohnhäusern, Hüttenschänke und Schule.
Heute stellen diese Gebäude ein weltweit einmaliges Denkmal der Buntmetallurgie dar.
Seit Juli 2019 ist die Saigerhütte Grünthal Bestandteil des UNESCO- Welterbes Montanregion Erzgebirge / Krusnohori.

Um noch mehr zu erfahren, machten sich 18 Feierabendmitglieder auf den Weg nach Olbernhau.

Hier für euch eine Zusammenfassung der 4 Tage.

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Die Teilnehmer der Fahrt

1. Tag- 09.09.2025
Anreise und Führung über das Gelände der Saigerhütte

Voller Vorfreude trafen sich am 09.09.2025 zwölf Wanderfreunde am Hbf Dresden, um gemeinsam nach Olbernhau – Grünthal in die Saigerhütte, „Ein Stück Welterbe“, zu fahren.
6 Wanderfreunde waren mit dem Auto angereist.

Gegen 12:00 Uhr waren alle Teilnehmer im Gelände der Saigerhütte Grünthal, unserer Unterkunft für die kommenden Tage, angekommen.

Da wir unsere Zimmer noch nicht beziehen konnten, stellten wir unser Gepäck unter und trafen uns zum Mittagessen in der „Hüttenschänke“.

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Ankunft im Hotel

Danach begann unser geführter Rundgang über das Gelände der Saigerhütte – einem sehr geschichtsträchtigen Ort.

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Gestärkt gingen wir zum Rundgang

Noch heute kann man erkennen, dass das Gelände nicht nur die Produktionsanlagen umfasst, sonders auch Verwaltungs - , Wohn – und Versorgungsgebäude. Deshalb spricht man auch von einem „selbständigen Gemeinwesen“.

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Zu Beginn unserer Führung lernten wir den Kupferhammer kennen, der sich außerhalb der Geländes befindent, denn für seinen Betrieb war die Wasserkraft notwendig.

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Heute handelt es sich um eine Schauanlage.

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Herr Kischka, der uns das Gelände zeigen wollte, hatte schon das Feuer angezündet.

Zur Freude aller durften Evi (weltenbummler97) und Veronika (BIMBIM2) ein Hufeisen schmieden. Dafür waren Feuer, Wärme und ganz viel Kraft und Geschick notwendig.

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Evi und Veronika bei der Arbeit
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Es gab noch mehr Interessenten für diese Arbeit

Wir bekamen demonstriert, wie die notwendige Luft durch die Wasserkraft erzeugt wurde, die für das Feuer notwendig war und ebenso für drei großen Hämmer.

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Herr Kischka setzte die Hämmer in Bewegung
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Interessierte Zuhörer

Am Ende der Führung in der Hammermühle bekam Ingrid (Schrubbie) den Schlüssel für die Schatztruhe, die über ein raffiniertes Schließsystem verfügte und mit viel Geschick fanden wir eine Urkunde und zur Freude aller auch ein Schnäpschen.

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Inhalt der Schatztruhe
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Danach begann unser Rundgang über das Gelände und wir erfuhren u.a., dass es dieses Hüttenwesen seit 1537 gibt und das Saigern ein Verfahren ist, um aus siberhaltigem Kupfererz das Silber zu gewinnen.
Mit der Übernahme durch den Kurfürsten von Sachsen entwickelte sich dann die Saigerhütte zum Zentrum der Kupferverarbeitung.

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Das Außengelände
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Lange Hütte
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Saigerherd und Treibeherd

Zwischen 1958 und 1960 erfolgte die Umgestaltung zur technischen Schauanlage.

Nach der Führung war Zeit, um sich weiter umzusehen.
Hier einige Eindrücke vom Gelände.

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Elektoenergiezentrale
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Brauhaus
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Ein Anziehungspunkt war der Hüttenteich. Ein Rundgang um den Teich war für einige Wanderfreunde ein schöner Abendspaziergang.

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Die Kegelfreunde unter uns nutzten die Zeit, um noch ein paar Kugeln zu schieben.

Ein gemeinsames Abendessen in der "Hüttenschänke" beendete den ersten Tag der Fahrt.

2. Tag- 10.09.2025
Wanderung und Stadtführung in Olbernhau

Nach der Stärkung zum Frühstück begannen wir 10:00 Uhr unsere Wanderung nach Olbernhau.

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Zunächst durchquerten wir das Gewerbegebiet von Grünthal, mit der bekannten Firma „LAWA“, dem größten Arbeitgeber des Gebietes. Hier werden Germknödel, Hefeklöße, Dampfnudeln, Pfannkuchen, sächsische Quarkkäulchen und manches mehr, hergestellt.

Der Heidenweg und der Königsweg führten uns stetig bergan durch den Wald bis zum A. F. Schaal-Stein.

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Es geht bergan
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Hier an dem Unterstand war die erste, ausgiebige Trinkpause.

Weiter wanderten wir durch den Wald und später über einen Wiesenweg (Rübenauer Weg). Von hier hatte man eine schöne Aussicht auf die Gegend, auf Grünthal, die Kirche Oberneuschönberg und den Ahorn- sowie Schwartenberg bei Seiffen.

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Am Anton-Günter-Stein ist wieder ein schöner Unterstand, wo alle Platz fanden, um Picknick zur Mittagszeit zu machen.

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Gruppenfoto nach der Mittagspause

Anton Günther war ein deutscher Volksdichter, Sänger und Komponist von Volks- und Mundart-Liedern im Erzgebirge, und er erfand auch die Liedpostkarte.

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Nach der Pause liefen wir etwas steiler bergab und kamen zu einem Bilderrahmen, dem Aussichtspunkt Frankwarte, mit Aussicht auf die Stadt Olbernhau.

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Blick auf Olbernhau

Der Bilderrahmen wurde für "Beweisfotos" genutzt.

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Nun war es nicht mehr weit, nach 6,3 km kamen wir an der Tourist-Info mitten im Zentrum an.

Nach einer kurzen Pause wurden wir von Herrn Brückner, dem Leiter der Tourist-Info, durch seine schöne Stadt geführt.

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Herr Brückner begrüßt uns zur Stadtführung

Die Stadt an der Flöha liegt „Mitten im Erzgebirge“. Sie wird auch „Stadt der sieben Täler“ genannt, weil sie im Tal der Flöha und ihrer Nebentäler liegt, deren Bäche in die Flöha münden.

Die sieben Täler sind Flöhatal, Schweinitztal, Natzschungtal, Bielatal, Rungstocktal, Bärenbachtal und Dörfelbachtal.

Olbernhau ist von Bergen zwischen 700 m bis 921 m Höhe umgeben.

Die Region wurde geschichtlich vom Bergbau, dem Hüttenwesen sowie der Holzkunst geprägt. Die Anfänge des Ortes Olbernhau liegen in der Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts. Der älteste Nachweis bergbaulicher Tätigkeiten stammt von 1511. Mit der Eröffnung der Flöhatalbahn 1875 erhielt Olbernhau Anschluss ans Eisenbahnnetz, 1886 wurde eine Gasanstalt erbaut und die Gasbeleuchtung eingeführt. 1892 wurde das erste Elektrizitätswerk Sachsens eröffnet, 1895 die Eisenbahnstrecke nach Neuhausen erweitert.

Am 1. Januar 1902 erhielt Olbernhau das Stadtrecht. Im Jahr 1962 wurden 14.200 Einwohner gezählt. Durch den Rückgang der Industrie sind es jetzt ca. 10.000. Durch Eingemeindungen gehört die Stadt zu den flächengrößten Städten Sachsens.

Das Olbernhauer Wappen zeigt drei Fichten über blauen Wasserwogen.

Die Wahrzeichen der Stadt und der Region sind Nussknacker, Olbernhauer Reiterlein und Pfefferkuchenfrau (sie hat es wirklich in Olbernhau gegeben).

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Vom 12. zum 13. August 2002 verwüstete das schlimmste Flöha-Hochwasser der Geschichte die Innenstadt und alle Häuser zu beiden Seiten des Flusses. Durch Spenden aus ganz Deutschland konnten die Schäden, die sich auf mehrere Millionen Euro beliefen, innerhalb eines Jahres größtenteils beseitigt werden. In den Folgejahren wurden die Ufer der oberen Flöha mit massiven Betoneinfassungen verbaut; künftige Hochwasser sollen in der vertieften Rinne schadlos abfließen.

Unsere Führung begann auf der Grünthaler Straße, eine ruhige Straße mit kleinen Geschäften und schönen Wohnhäusern im Jugendstil. Hier befindet sich auch das erste Rathaus der Stadt.

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Vor einer Schule stehen zwei typische Figuren, der Nussknacker und die Pfefferkuchenfrau, aus Holz mit der Kettensäge geschnitzt. Hervorzuheben sind auch die „MitMachLäden Kathrinchen Zimtstern“.

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Durch einen Innenhof erreichten wir das Ufer der Flöha. Auf der anderen Seite des Flusses sahen wir das im Dezember 1906 im Jugendstil erbaute Konzert- und Ballhaus Tivoli. Von außen schön anzusehen, aber innen schon zehn Jahre ungenutzt und dem Verfall preisgegeben.

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Konzert- und Ballhaus

Über den Marktplatz mit dem Brunnen, dem Olbernhauer Reiterlein (in Sommerversion) und einem Windspiel erreichten wir die Stadtkirche, natürlich auch mit Besichtigung.

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Gruppenbild am Reiterlein

Die Kirche ist eine einfache Saalkirche mit Tonnengewölbe und umlaufenden Emporen.

Hervorzuheben sind der Altar mit dem Ölgemälde, das Taufbecken, die Kanzel und die Patronatsloge an der Ostseite, die nur von außen zugänglich ist. Die heutige Orgel wurde von J. C. Kaiser erbaut.

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Altar, Taufbecken und Kanzel
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Patronatsloge und Orgel

Neben der Kirche befindet sich das ehemalige Rittergut, das jetzt das Stadtmuseum, die Bibliothek und das „Theater Variabel“ beheimatet.

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Danach kamen wir am „Kaiserlichen Postamt“ vorbei, das zur Poliklinik umgebaut wurde. In dem Turm befindet sich ein Glockenspiel mit 18 Bronzeglocken. Zweimal am Tag werden erzgebirgische Lieder gespielt.

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Alle sind sehr interessiert

Am Schluss kamen wir noch an dem stattlichen neuen Rathaus vorbei, bevor wir wieder die Tourist-Info erreichten.

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Das neue Rathaus

Wir bedankten uns bei Herrn Brückner für die interessante Führung. Wir haben sehr viel über die Stadt Olbernhau erfahren, auch mit erzgebirgischem Flair.

Nach der Wanderung und Stadtführung nutzten wir für die Rückfahrt zum Hotel den Bus.

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Unsere Wegstrecke des 2. Tages

3. Tag- 11.09.2025
Wanderung, Kirchenbesichtigung und Vortrag zum Bergbau im Erzgebirge

Nach einem ausgiebigen Frühstück vom reichhaltigen Büfett machten wir uns auf den Weg zu der Exulantenkirche in Olbernhau-Oberneuschönberg.

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Das ist unser Ziel

Auf dem Weg dorthin erklärte uns Wolfgang an der Flöha-Brücke in Grünthal Interessantes über die stillgelegte Bahnstrecke, die von Olbernhau nach Neuhausen führte.

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Hier fährt leider kein Zug mehr

Dann ging es weiter nach Olbernhau-Oberneuschöberg.

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Nach 30 Minuten erreichten wir die 1659 errichtete Bergkirche.

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Mit einem ausführlichen Vortrag erklärte uns Brigitte Wissenswertes zur Geschichte und Ausstattung der Kirche.

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Brigitte hat sich vorbereitet und konnte uns viel berichten

Nach dem Dreißigjährigen Krieg siedelten sich hier evangelische Glaubensflüchtlinge, die sogenannten Exulanten, an. Zunächst wurde eine Holzkirche und dreißig Jahre später eine massive größere Kirche gebaut.

Besonders sehenswert ist die mit Schnitzereien versehene Kanzel aus dem Jahr 1707.

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Altar und Kanzel

1874 wurde eine Orgel der Thüringer Orgelbauer Ernst und Adolf Poppe aus Stadtroda eingebaut.

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Taufstein und Orgel
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Die Holzdecke

Auf dem Außengelände konnten wir die ausgebauten drei Stahlglocken besichtigen. Sie wurden 2012 durch drei Messingglocken, die in der Glockengießerei Grassmayer gegossen wurden, ersetzt.

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Die ausgebauten Stahlglocken

Wer noch mehr Informationen haben möchte, kann bei Wikipedia nachschlagen.

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Ein Blick zurück

Nach der Besichtigung liefen wir bergauf einen Wiesenweg entlang. Unser Ziel: der Gnade Gottes Erbstollen.

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Es geht bergauf
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Alle sind oben angekommen
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Rast mit Blick ins Tal

Wir machten eine kurze Pause an der Wirtshaus-Bank am Sagen-Wanderweg. Nachdem reichlich fotografiert worden war, ging es weiter.

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Die Bank wurde natürlich auch getestet

Nach kurzer Wegstrecke erreichten wir das Schaubergwerk Gnade Gottes Erbstollen.

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Bei Kaffee und Kuchen begrüßte uns Uwe Kempe vom Bergbauverein Olbernhau e.V. mit einem zünftigen Glück auf.

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Mit einem Vortrag über das vergessene Bergbaugebiet um Olbernhau erfuhren wir viel Geschichtliches über den Bergbau um Olbernhau.

Bereits im 16. Jahrhundert wurde zum ersten Mal Bergbau in Olbernhau erwähnt. Hauptsächlich wurden Zinn, Kupfer, Silber und Steinkohle abgebaut. Die Erze wurden in der naheliegenden Saigerhütte verarbeitet.

Herr Kempe gab uns auch einen Einblick in die ehrenamtliche Arbeit des Bergbauvereins Olbernhau.

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Nach dem Vortrag konnten wir noch einen Blick in das Besucherbergwerk werfen.

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Eine Begehung ist zurzeit nicht möglich. Deshalb mussten wir nach einem kurzen Blick wieder umkehren.

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Wir bedankten uns bei Herrn Kempe, schossen noch ein Gruppenfoto und machten uns auf den Heimweg zum Hotel.

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Die Wanderstrecke des Tages

Die Zeit bis zum Abendbrot wurde von den Teilnehmern individuell genutzt. Für einen letzten Spaziergang über das Gelände der Saigerhütte, noch einen Kaffee in der Hüttenschänke oder einen "Grenzübertritt" um noch etwas einzukaufen.

Nach dem Abendbrot hat Brigitte die Ereignisse der letzten Tage noch einmal zusammengefasst und einen Eintrag in das Gästebuch des "Hotel Saigerhütte" geschrieben.

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Ein Dankeschön an das Team des "Hotel Saigerhütte"

4. Tag- 12.09.2025
Heimreise

Nach dem letzten gemeinsamen Frühstück bedankten wir uns noch einmal bei Brigitte und Wolfgang für die Organisation dieser gelungenen Fahrt.
Wir haben eine neue Stadt kennengelernt und viel wissenswertes über den Bergbau erfahren.
Wir verabschiedeten uns von den Autofahrern und traten mit dem Zug unsere Heimreise an.

Auch dieses Mal gab es Freiwillige, die für euch die Berichte geschrieben haben.
Vielen Dank an Renate (Toru), Brigitte (pentina) und Peter (celibi), die die Ereignisse der Tage zusammengefasst haben.

Die Fotos sind von Wolfgang (erzer) und Angelika (GeliZ).

Zusammenstellung und Ergänzungen: Angelika

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