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Die Brutzelpfanne

 
Von Fisch339

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Irmgard war meine Nachbarin. Wir hatten ein gemeinsames Hobby, alte Dinge die nicht mehr gebraucht wurden, auf dem Trödelmarkt zu verkaufen. Es gäbe viele, lustige Begebenheiten zu berichten, von einigen will ich hier erzählen. Als kein alter Trödel mehr vorhanden war, hatten wir die glorreiche Idee einen Imbiss-Stand aufzumachen.
Wir wollten aber nicht viel investieren. So wurde ein großer Sonnenschirm und ein Gasbrenner gekauft. Einen Tapeziertisch hatten wir schon und so machten wir uns eines Tages auf, das große Geld zu verdienen.
Wir fingen klein an, ein Kübel mit Teig wurde angerührt um die Trödelbesucher mit frisch, gebackenen Pfannekuchen zu verwöhnen. An alles hatten wir gedacht, nur nicht an unser deutsches Wetter. Als wir endlich die Utensilien zu unserer Zufriedenheit aufgebaut hatten, öffnete sich der Himmel und es goss in Strömen. Da der Schirm nicht wasserdicht war, dauerte es nicht lange bis der Regen in unsere Pfanne tropfte und das Fett nur so spritzte. Also Pfannekuchen backen passee. Nun kam auch noch Sturm auf, ich wollte retten was zu retten war, plötzlich schrie ich "Irmgard, Irmgard pass auf, der Schirm, er kippt um"! Irmgard schnappte danach, eine Windböe erfasste den Schirm, obwohl Irmgard nicht gerade schlank war, schwebte sie ein ganzes Stück mit dem Schirm dahin. Ich bekam Irmgard zu fassen und wir beide landeten mit dem Schirm, samt Teig und Pfanne am Boden. Einige Helfer waren zur Stelle, ich lag auf Irmgard, an aufstehen war nicht zu denken, ich konnte mich vor lachen nicht halten. Aber alle anderen standen auch herum und lachten. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich mich aufraffte und Irmgard von meinem Gewicht befreite.
Ein Trödler hielt uns einen Spiegel hin, beide waren wir über und über mit Teig beschmiert. Als wir uns ansahen, strapazierte das wieder und wieder unseren Lachnerv. Das war der Einstieg in die Welt der Geschäftsleute. Wir haben nicht aufgegeben. Nach dieser Erfahrung hatte Irmgard wieder eine neue Idee. Ein guter Bekannter war Schreiner und sie bat ihn, für uns eine Holzbude zu bauen.
Nach einiger Zeit war die Bude fertig und wir nannten sie Brutzelpfanne. Nun waren wir gegen die Naturgewalten gefeit.

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Jetzt brutzelte es in der Pfanne, es wurden Bratkartoffeln und Frikadellen gebraten. Damit nicht genug, es gab Waffeln, Pfannekuchen und noch einiges mehr. Es lief ganz gut an. Vor allen Dingen die Händler belagerten in der Frühe unsere Bude, sie kamen gerne zu uns essen, auch um ein Schwätzchen zu halten. Bald waren wir bekannt auf dem Trödelmarkt. Wir waren so etwas wie ein Tante - Emmaladen, hörten uns immer die Sorgen und Nöte der Händler an, sie dankten es mit ihrer Treue, bis heute. Aber Irmgard hatte noch mehr Ideen. Meine Tochter und ich, wir verkauften vorne unsere Spezialitäten und Irmgard stand hinter der Bude mit Trödel, den sie wieder gesammelt hatte. Sie konnte es nicht lassen, meinte: "Doppelt gemoppelt wäre besser".

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Einmal im Jahr ist Kirmes auf dem Trödelmarkt und alle Händler müssen
den Platz für einen Samstag verlassen.

Was sollten wir machen?? Die Bude konnten wir nicht auseinander bauen. So haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass wir die Kirmes mitmachen durften. Es war zwar nicht einfach, aber es hatte geklappt, da sich ja vorher niemand unsere einfache Bude angesehen hatte. Als dann zur Eröffnung der zuständige Kirmesbeauftragte kam, Gott sei Dank ein echter Düsseldorfer, meinte er: "Hätte ich die Bude vorher gesehen, hättet ihr sicher den Platz nicht bekommen"! Lachte uns an, sagte: "So etwas hatten wir auch noch nicht auf der Kirmes, ich wünsche euch viel Glück, Mut habt ihr ja". Was uns so alles auf der Kirmes passierte schreibe ich in der nächsten Folge.

Kirmes in Düsseldorf-Bilk.

Hier kommt ihr zur nächsten Folge

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Autor: Fisch339

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