Die Kirmes

von Fisch339

Nun standen wir auf der Kirmes, ganz geheuer war uns das nicht. Alle Hebel hatten wir in Bewegung gesetzt um die Bude nicht von dem Platz herunter holen zu müssen. Die Schausteller rollten an. Es war ein emsiges Treiben. Es wurde gehämmert, geklopft, Stromleitungen wurden gelegt, Wasser angeschlossen, ab und zu fragte jemand, was wollt ihr den hier, am liebsten hätten wir uns wieder aus dem Staub gemacht. Aber wir hatten es so gewollt nun müssen wir da durch meinte Irmgard, packen wir es an. Hanni, lächeln, lächeln, das schaffen wir schon.
Wir besorgten uns Strom und Wasser, was auf viele Widerstände stieß, da die großen,
wie überall bevorzugt wurden. Von den Schaustellern wurden wir sehr misstrauisch beäugelt und einige gehässige Bemerkungen fielen. Ich versuchte nicht hin zu hören. Als alles zu unserer Zufriedenheit eingerichtet war, Strom und Wasser angeschlossen, bauten unsere Nachbarn rechts und links auf. Rechts von uns kam ein Getränkepavillon und links ein kleiner Kuschelzoo. Der Pavillon wurde von einem sehr netten Ehepaar betrieben, sie staunten nicht schlecht über unsere Imbissbude, lachten, sagten:“ Als wir unsere Geschichte erzählt hatten, das bekommen wir schon hin!“ Sie hatten einen Kühlwagen und erlaubten uns, unser Vorräte dort zu lagern, das war für uns eine große Erleichterung. Im Gegenzug konnten sie ihren kleinen Biergarten hinter unserer Bude erweitern, der uns ja auch zu Gute kam.

Links die Leute, von dem kleinen Kuschelzoo waren sehr eigenartig und die Tierhaltung fanden wir auch nicht besonders, aber es ging uns ja nichts an.
Die Tiere taten uns leid, die in einem kleinen Wagen nachts eingesperrt wurden.
Unsere netten Nachbarn rechts, besorgten uns zwei kleine Schirme mit Tisch, diese stellten wir vor unserer kleinen Imbissbude auf, so sah es schon ganz passabel aus.

Nun konnte der Tag X kommen. Die Speisekarte war fertig, es gab
Nachmittags Waffeln und Kaffee, da ja meisten die Eltern oder Omis mit den Kindern den Kirmesplatz besuchen.
Abends wurden Bratkartoffeln mit Spiegelei, Frikadelle oder Leberkäse angeboten.

Samstagnachmittag um 14 Uhr wurde die Kirmes eröffnet, uns war richtig schlecht.
Ich hätte mich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen, aber da mussten wir jetzt durch.
Das Waffelgeschäft lief gut und unsere Bedenken waren schnell verflogen. Die Zeit raste dahin und der Abend kündigte sich an. Auch der Abend wurde für uns ein Erfolg, die Leute fanden unsere Bude schnuckelig und nicht so professionell. Da unsere netten Nachbarn von vielen Stammgästen besucht wurden, profitierten wir auch davon. Bier macht bekanntlich hungrig. Die Kirmestage gingen schnell vorbei. Am Dienstagabend stand ein älterer Gast bei uns sah mich an und sagte:
„Kann ich sie kurz sprechen!“ Ja, was gibt es!“ Ich hätte einen kleinen Imbisswagen für sie, er ist auch aus Holz, ich habe ihn einmal für einen Weihnachtsmarkt bauen lassen, wir haben dort Mandeln gebrannt und Lebkuchenherzen verkauft. Er hat Räder und kann an ein Auto gehangen werden. Sie würden ihn für einen kleinen Preis bekommen!“ Er stellte sich mit Kalli vor und hatte einen großen Getränkewagen direkt am Eingang der Kirmes stehen. Ich bat um Bedenkzeit, da ich ja auch unsere kleine Imbissbude verkaufen musste. Er gab mir seine Telefonnummer, lachte und meinte: “Ihr habt euch tapfer geschlagen, Hut ab, war sicher nicht leicht??“ Über das Lob waren wir sehr erfreut. Wie es weiter geht, erzähle ich in der nächsten Folge.


Hier kommt ihr zur nächsten Folge