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Hans und seine Stadt


Folge 11

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"Eene Pänning der Herr." Wer bis zum Kriegsbeginn über die Königsallee flanierte, hörte diesen Satz sehr schnell. Ein Junge, der zuvor das Rad geschlagen hatte streckte ihm eine nicht mehr ganz saubere Hand entgegen, in der Hoffnung dass der Passant ihm mindestens den erhofften einen Pfennig reichen würde. Überrascht war selten einer, war doch weitreichend bekannt, dass Düsseldorf die Stadt der Radschläger ist.
Wie kam es eigentlich dazu? Warum schlugen die Düsseldorfer Kinder das Rad, das auch noch artistisch korrekt? Auch Mädchen hielten da mit. Es störte niemand wenn da auch mal ein Unterhöschen oder auch gar keins zu sehen war. Das war eben Düsseldorf!

Hans wird uns die offenen Fragen beantworten müssen. Wenn er es nicht kann, wird er bestraft. 1288 erhielt Düsseldorf die Gerichtsbarkeit, sie durften auch einen Pranger aufstellen. An diesen wird Hans gekettet wenn er uns nicht sagen kann, warum wir alle Radschlagen. Aber keine Aufregung, er kann es. Doch das erst später.

Hans beklagt, dass heute wenig getan wird um diese Tradition fortzuführen. Radschlagende Kinder auf der Kö würden heute vom Ordnungsdienst verbannt. Wegen Störung der Ordnung und Bettelns. Dabei haben sie nie gebettelt. Sie forderten nur ihr Honorar für die Artistik und nannten gleich den Preis: "Eene Penning!" Das Geld wurde vernascht. Über Angebote und Preise wird uns Hans das nächste Mal erzählen. Das einzige Zeichen dieser Zeit ist der Radschlägerbrunnen. Wo steht er? Total versteckt unter den niedrigen Bäumen am Burgplatz. Keinem Fremden wird er ins Auge fallen. Man kann ihn kaum fotografieren, weil die Figuren sich nicht von der Umgebung optisch abheben. Daher gibt es auch keine Ansichtkarte mit diesem Brunnen. Wer hat ihn nur dahin gestellt?

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Jetzt müssen wir in die Geschichte abtauchen. Deutschland war zersplittert in Fürstentümer und Grafschaften. Seit 1282 regierte Graf Adolf von Berg das Bergische Land zu dem Düsseldorf gehörte. Dieses Land, Solingen, Wuppertal, wird nicht wegen seiner Hügel so genannt, sondern eben wegen der Herrscher, die Grafen von Berg. (Graf-Adolf-Platz, Berger Straße, der Bergische Löwe im Stadtwappen.)

Im ganzen Land tobten Erbfolgekriege. Der Machtbesessene Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg zerstörte schon lange mit seinen Söldnern dieses Bergische Land. Seine Soldaten kamen aber nicht aus Köln. Er suchte seine Truppen vorwiegend in Luxemburg. Die Kölner selbst wären ihren Erzbischof gerne losgeworden. Die Bauern im Bergischen Land waren ihre Not leid. Sie bewaffneten sich mit Äxten, Sensen und Morgensternen, eine benietete Keule. Sie zogen mit ihrem Herren Graf Adolf in den Krieg. Wobei auch Düsseldorfer mitwirkten. So kam es am 5, Juni 1288 zur Schlacht bei Worringen. Der Erzbischof wurde elend geschlagen. Auch die Kölner freuten sich. Es stimmt also nicht, dass das der Beginn der Beginn der Köln - Düsseldorfer Käbbeleien war. Hans sagt, was sich liebt das neckt sich.

Zum Dank an den Sieg erhob Graf Adolf von Berg am 14. August 1288 das Dorf an der Düssel zur Stadt. Die Freude der Düsseldorfer war groß. Sie jubelten und tanzten, die Jugend schlug Rad. - So war es! -

Am 13. August 1371 wurden die Privilegien nochmals bestätigt und erweitert. Das Radschlagen blieb für immer.

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Hier geht es zur 12. Folge

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