Hans und seine Stadt
Folge 17
Der Triumphbogen zur Einfahrt in die Elberfelder Straße
Wie die Kastanienallee zur Königsallee wurde, hat Hans uns schon erzählt. Seine Majestät Friedrich Wilhelm IV von Preußen schmollte aber noch immer über die Attacke mit den Pferdeäpfeln. Er meinte, mehr als die Benennung der Straße sollte doch von Düsseldorf kommen.
Kein Mensch, auch kein König, provoziert ungestraft einen Rheinländer (Düsseldorfer). So lud man den erwartungsvollen Monarchen ein, den zu seinen Ehren errichteten Triumphbogen zu besichtigen.
Strahlenden Gemüts, in roter Husarenuniform, durchfuhr er mit seiner Kutsche den scheinbar üppigen "Triumphbogen" und fuhr in die Elberfelder Straße ein. Zeugen sagten er wäre vor Stolz einige Zentimeter in der Kutsche größer geworden.
Er hat es nie erfahren. Dieser Prunkbau zu seinen Ehren bestand aus Holz, Pappe, Draht und viel Gips. Für ein Bühnenbild in einer Operette hätte es gereicht. So war zur Freude Düsseldorfs der Riss zur Obrigkeit wieder gekittet.
Der Kriegsverein hatte in Reihe und Glied an der Kö Aufstellung genommen. Einige Jungens waren in einen Kastanienbaum geklettert. Ein Gendarm holte sie herunter. Dabei streifte einer den Zylinderhut eines Veterans genau in dem Augenblick, als seine Majestät nahte. In Ermangelung eines Gewehres hatte der alte Krieger seinen Stockschirm präsentiert. In dieser Hab - Acht - Stellung durfte er sich nicht mehr bewegen. Den über die Augen gerutschten Zylinderhut konnte er nicht mehr hochziehen. So blieb dem alten Soldaten der Anblick seines "Kriegsherren" vorenthalten. Der Prügel mit diesem Schirm ist der kleine Radschläger schnell entwischt.
Hier geht es zur 18. Folge
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