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Hans und seine Stadt


Folge 19


Wenn einer von einem roten Faden spricht, meint er selten eine Textilfaser. Gemeint ist eine Richtung die sich einer legt, der sich verbal oder in Schrift und Bild, einem Thema widmet. Der Sinn der Richtschnur ist, nicht vom Thema abzuweichen und nichts zu vergessen. Auch die Reihenfolge einer Erzählung sollte stimmen. Wenn ich eine neue Folge von "Hans und seine Stadt" schreibe, lege ich mir auch erst einen "Roten Faden". Mit der Folge 18 legte ich mir einen solchen Faden für die nächsten Folgen mit dem Arbeitstitel: Düsseldorfer Köpfe.

Als ich nun Hans von Mutter Ey erzählen ließ, erschreckte mich die Mitteilung dass der Drosteverlag ein Buch mit genau diesem Titel herausgeben wird. Ich ließ Hans nicht weiter erzählen und brach die Geschichte ab, die eigentlich bei den Nazis geendet hätte. Erst muss ich den Inhalt dieses Buches kennen. Ich muss wissen über welche Köpfe dort geschrieben wird. Da die Menschen dieser Köpfe alle real waren, schreibt man schnell Sätze, die sich so gleichen, als hätte ich abgeschrieben. Da kennen Verleger und Schriftsteller kein Pardon.

Mein roter Faden war also abgeschnitten. So lasse ich jetzt Hans ganz vorsichtig neu beginnen. Er soll jetzt über eine unscheinbare Frau, ein Düsseldorfer Original, erzählen. Mit solchen harmlosen, oft liebenswerten Originalen soll Hans dann weiter berichten. Denn auch diese haben das Stadtbild geprägt.

Hans erzählt uns von "Et Röske".
Sie war ein kleines, zusammengeschrumpftes Weiblein. Sommer wie Winter trug sie eine dicke, gestrickte Wollmütze. Sie war sehr fromm. Jeden Morgen hörte sie eine Messe in der Andreaskirche. Dabei betete sie einen Rosenkranz nach dem anderen. Nach jedem Ave spuckte sie auf die Steinfliesen, denn sie hatte Kautabak unter der Zunge. Die Gymnasiasten wurden montags und donnerstags in die Schulmesse geschickt. Mit denen lag sie ständig im Streit. "Schnobbeljongens" hörte man sie oft mitten in der heiligen Handlung laut schimpfen.

fanny
et Fanny

Von ganz anderer Statur war die "Fanny".
Sie zog mit ihrer Laute durch die Wirtschaften der Altstadt. Sie sang dazu Lieder die sie meist selbst getextet hatte. Eine Melodie hatte sie stets dazu. Auch bekannte und beliebte Lieder sang sie. Mit einem Bierdeckel oder Aschenbecher in der Hand als Zahlbrett, zog sie dann zu den Herren von Tisch zu Tisch. Wer großzügig spendete bekam noch eine Zugabe.

Hier geht es zur 20. Folge

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