Hans und seine Stadt
Folge 20
Es wird wieder einmal Zeit, mich bei meinen Lesern zu bedanken, die mir Zuspruch geben so weiter zu machen. Dass alte Düsseldorfer an meinen Erzählungen von Hans interessiert sind, freut mich ebenso wie sich junge Menschen für meine Folgen bedanken. Ich kann aber sagen, dass ich Leser in Brasilien, Spanien und auf Sizilien habe, die mit Freude auf die nächste Folge warten. Ihre Kontakte sind mir Lohn für meine Bemühungen.
Die von Hans hier vorgestellten "Düsseldorfer Originale" lebten etwa von 1860 bis 1930. Der stetig wachsende Verkehr hatte sie bis dahin von den Straßen vertrieben. Wer von ihnen nicht bis 1933 verstorben war, wäre von der NS - Staatsgewalt nachdrücklich aus der Öffentlichkeit entfernt worden.
Was hier als Originale verstanden ist, sind Menschen die mit schrulliger Lebensführung, abseitigen Lebensauffassungen oder durch körperliche Sonderbarkeiten auffällig waren. Spott haben sie nicht verdient. Auch sollte man sie nicht bedauern. Sie waren in ihrer Art eigentlich glücklich oder zumindest zufrieden.
Heute stellt uns Hans den schälen Moritz vor. Er hatte, man staune sehr, eine schöne Tochter. Sie hatte als Konzertsängerin beachtlich Erfolge. Der schäle Moritz war sehr stolz auf seine stimmbegabte Tochter. Oft hielt er auch fremde Menschen auf der Straße an, um ihnen von den neuesten Erfolgen seiner Tochter lispelnd und mit viel Gebärden zu erzählen. Recht lustig wurde es, wenn man ihn kannte.
Eigentlich waren sich die Menschen gar nicht so fremd. Man sprach sich mit "Herr Nachbar" an. Eine Gewohnheit der heute noch alte Düsseldorfer folgen.
Bei dem stark ausgeprägten Sinn der Düsseldorfer für alles Komische ist es erklärlich, dass es in den vergangenen Zeiten an Originalen nicht mangelte.
Hier geht es zur 21. Folge
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