Die Reisesaison 2017 ist eröffnet.
Wir haben uns für den 22. April zu einem Ausflug in die Hanse- und Baumkuchenstadt Salzwedel verabredet.
Mit vier Personen und zwei Hunden ging es los.
Die Parkplatzsuche verlief unproblematisch.
Also konnten wir gleich mit unserer Erkundung der Stadt loslegen.
Nicht weit war es bis zu diesem Gebäude, der Alten Waage.
Während der Hansezeit waren die Kaufleute tragende Säulen der Gesellschaft, aber Kontrolle ist eben besser....
In Braunschweig wurde die Alte Waage als VHS-Standort zweckentfremdet, in Salzwedel blieb man mit der Industrie- und Handelskammer dem ursprünglichen Sinn der Waage treu.
Die Mönchskirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wird schon seit 1986 als Konzert- und Veranstaltungshalle. Am heutigen Tage war sie aber geschlossen.
Vor der Mönchskirche steht die von Hans Molzberger errichtete Gottesanbeterin. Sie entstand im Rahmen der Expo 2000 in Hannover.
Es ist jedenfalls die wohl einzige Gottesanbeterin mit Solarzellen auf dem Kopf.
Angelehnt an die Mönchskirche steht das Rathaus der Stadt.
Weil Salzwedel aus zwei ehemals unabhängigen Stadtteilen entstand, gibt es dieses Haus und das ehemalige Rathaus der Neustadt (heute u.a. mit der Tourist-Info) und das ehemalige Rathaus der Altstadt, heute Sitz des Amtsgerichts.
Und hier ist das ehemalige Neustadt-Rathaus, heute das Haus schwarzer Adler sowie die Tourist-Info. Auf den ehemaligen Rathausturm kann man von der Tourist-Info aus aufsteigen.
Aus 25 m Höhe hat man von hier die ganze Stadt im Blick.
Hier blicke ich in die Breite Straße mit dem Hauptpostgebäude.
Durch Salzwedel fließen die Jeetze und die Dumme (altdeutsch für Eiche).
Die Stadt hat an vielen Stellen einen Hauch von Klein-Venedig.
Hier befinde ich mich an der Reiche-Strasse.
Nach einer 180° Drehung vom vorherigen Bild kann man die Kornhausmühle bewundern.
Neben den moderneren Balkonen kann man gleichzeitig diese traditionellen Wasserspeier sehen.
Die Katharinenkirche ist mit der Stadtgründung 1427 verbunden.
Durch ihr hohes Alter sind die Wände nicht immer senkrecht geblieben, aber sie halten noch.
Im Altarraum fanden gerade Umräumarbeiten statt.
Ein freundlicher Herr vom Arbeitstrupp schaltete extra für uns die Beleuchtung des Altars ein. Vielen Dank.
Das ist der Einhorn-Altar von 1474.
Mithilfe der Einhornlegende, dass ein Einhorn nur im Schoß einer Jungfrau gezähmt werden kann, wird in diesem Altar die Weihnachtsgeschichte wiedergegeben.
Als wir die Katharinenkirche verließen, wurden wir daran erinnert, dass April ist. Um uns vor Sturm und Hagel zu schützen, zogen wir unsere Café-Pause vor.
In Salzwedel sind noch etwa 1800 Meter der Stadtmauer erhalten.
Zur Mauer gehören natürlich auch Stadttore. Das Steintor ist von 1530 und damit das jüngste Tor der Neustadt.
Schon um 1460/1470 wurde das Neuperver Tor erbaut.
Beide Tore sind im Stil der Norddeutschen Backsteingotik erbaut und zeigen die Variationsbreite dieser Stilrichtung.
Eine der schönsten Straßen Salzwedels ist die Wollweberstraße.
Sie wird sicher noch schöner werden.
Vor dem nächsten (und letzten) Regenschauer flüchteten wir zum Chinesen.
Von der seit dem 9. Jahrhundert existierenden Burg ist heute nur noch der Burggarten erhalten und der 24 m hohe Bergfried aus dem Ende des 12. Jahrhunderts.
Im Burggarten wurde 1923 eine Gedenkhalle für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet.
Und wer krümelt da herum?
Am Eingang zum Burggarten steht der Puparschbrunnen.
Er soll die Anwohner früher auf die Reinhaltung des Wassers hingewiesen haben. Ob früher die Brauerei an dieser Stelle stand, kann ich nicht sagen.
Prost.
Ein Privileg der Stadt ist die Herstellung des original Salzwedeler Baumkuchens. In diesem Haus wird diese Tradition gepflegt.
Es fand gerade eine öffentliche Vorführung statt, der wir uns anschließen durften. Hier wächst also gerade ein Baumkuchen.
Die wohl bekannteste Kirche Salzwedels ist die Marienkirche.
Seit 1150 steht hier eine Kirche, die etwa seit 1200 durch diesen Neubau ersetzt wurde.
Es ist keine Verzerrung durch die Kamera, sondern der leicht gekrümmte Turm ist das Wahrzeichen der Stadt. Er ist 80,31 m hoch.
Das ist der Altarraum der Kirche.
Sein relativ schlichtes Aussehen lässt den Besucher sich besser auf die Kostbarkeit des Altars konzentrieren.
Dieser aus Holz geschnitzte Altar von 1510 füllt mit seinen 8 Metern Breite fast den gesamten Altarraum aus und ist der größte Schnitzaltar der gesamten Altmark.
In diesem Ausschnitt kann man sich an den Details erfreuen.
Auch die Orgel ist sehenswert.
Damit waren wir wieder am Auto angekommen und starteten zum Rückmarsch.
Brome lag auf unserem Wege, weshalb wir einen kleinen Abstecher zur Burg Brome machten.
Schließlich hat Heinrich der Löwe Ende des 12. Jahrhunderts diese Burg gegründet.
In der Burg ist ein kleines Museum eingerichtet und die Außenanlagen können besichtigt werden.
Auf einem Schild lasen wir, dass Samstags hier Blechkuchen angeboten wird, aber das Café ist nur Sonntags geöffnet. Also mussten wir ohne Kuchen weiter fahren.
So ging also eine interessanter, wenn auch anstrengender Tag zu Ende.
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