Das Wörlitzer Gartenreich
Wörlitz ist der künstlerische Höhepunkt des Gartenreiches, das Fürst Leopold III Friedrich Franz von Anhalt Dessau ( 1740- 1817 ) in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gemeinsam mit seinem Freund Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736- 1800 ) schuf. Die natürlichen Gegebenheiten der Elbauen nutzend, entstand ein Gesamtkunstwerk, das Gartengestaltung und Architektur in bisher nie gekannter Harmonie vereinigte. Die Zeitgenossen waren begeistert von dem sensationell Neuen, dem Landschaftsgarten im englischen Stil, dem " Landhaus " mit seinen edlen, ausgewogenen Proportionen, dem Gründungsbau des Klassizismus in Deutschland (1769- 1773 )
Kein Zaun trennte den Garten von der Stadt, jedermann hatte freien Zutritt, sogar das Schloß konnte von Anfang an besichtigt werden. Aus vielen Ländern Europas pilgerte man hierher, um die Anlagen zu betrachten.

Nirgends in Deutschland, selbst in Weimar nicht, schlägt so deutlich der Pulsschlag der Zeit, wie hier in Dessau- Wörlitz. Von der UNESCO wurden 142km² zum Weltkulturerbe erklärt.
So gilt das Gartenreich Dessau-Wörlitz als Geburtsstätte des Landschaftsgartens, des Klassizismus und der Neugotik in Deutschland ebenso, wie es für den Beginn des staatlich geförderten Naturschutzes steht. Bereit im Jahre 1800 ließ Fürst Franz in Wörlitz den Warnungsaltar errichten, dessen Inschrift seither die Menschen mahnt:
" Wanderer achte die Natur und Kunst und schone ihre Werke"
Einzigartig ist die landschaftliche Verbindung der sechs Parkanlagen des Gartenreiches und die Vielfalt der Stilepochen. So ist zwischen Dessau und Wörlitz Kulturgeschichte vom Barock, Rokoko, Klassizismus bis hin zur Bauhausarchitektur auf engstem Raum erlebbar.
Noch heute ist das Wörlitzer Gartenreich für jedermann frei zugänglich, seit es von Fürst Franz seinerzeit als Bürgerpark deklariert wurde.
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