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Literatur zur Kur - in Reichardts Garten
Literatur zur Kur,
so nannten wir unseren Spaziergang und knüpften damit an die Veranstaltungsreihe unserer Stadt „Halle liest“ an.
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Zuerst gedachten wir des berühmten halleschen Arztes Johann Christian Reil als wir in der Reilstraße starteten. Sein Grab befindet sich auf dem Reilsberg, unserem wunderschönen Bergzoo. Reil wurde vor 250 Jahren in Rhaude in Friesland geboren. Er war ein bedeutender Mediziner, einer der Gründerväter der Berliner Charité und Stammvater der Psychiatrie.
In der Nähe der Moritzburg gründete er „Reils Badeanstalt“, ein Solebad. Die Sole bekam er per kanalisierter Erdleitung aus der Heilquelle im Gesundbrunnen, die derzeit wieder freigelegt wurde.
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Reil behandelte viele Geistesgrößen seiner Zeit, z.B. Wilhelm Grimm und Goethe und machte sich auch verdient, durch die Einrichtung eines Bürgertheaters. Er starb 1813 vermutlich an Typhus an dem er sich offenbar als leitender Arzt eines Hospitals der Völkerschlacht bei Leipzig infiziert hatte.
Dann spazierten wir durch den wunderschönen Landschaftspark „Reichardts Garten“. Reichardt war ein Zeitgenosse Reils, ein bekannter Musiker und ein geschätzter Komponist.
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Sein Besitz wurde Treffpunkt vieler berühmter Männer, zum Beispiel: Goethe, Achim von Arnim, Brentano, Wilhelm Grimm, Jean Paul und Novalis. Waren es die Musik und die Dichterworte oder doch die schönen Töchter Reichardts, die die geistigen Größen der Romantik anzogen? Scherzhaft wird er auch der „Herbergsvater der Romantik“ genannt.
Als wir in die Wittekindstraße zurückblickten, bot sich uns mit dem ruinösen Kurbad Wittekind ein trauriger Anblick. In dieser reizvollen Landschaft war Mitte des 19.Jh eine vornehme Bade- und Trinkanstalt entstanden, die sich großen Zuspruchs erfreute. Die Sole soll sehr heilsam gewesen sein.
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In der Seebener Straße, im Objekt 5, ließen wir bei angenehmen Gesprächen, Kaffee, Kuchen und herzhaften Speisen den Nachmittag ausklingen.
Fotos: Dorism, Jusl, Heligo
09.08.2009
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