Kleine Reise durch Halle(Saale)
Halle hat eine kulturgeschichtlich und landschaftlich sehr reizvolle Umgebung. Da wäre als erstes das Saaletal zu nennen. Der Harz, der Kyffhäuser, die Dübener Heide und Wörlitz sind eine wunderschöne Erweiterung unserer Saalestadt. Halle war einst Heimstatt der deutschen Romantik und bis 1936 sogar ein beliebter Luftkurort. Unsere Stadt hat einiges zu bieten. Es sind viele unterschiedliche Bauweisen und alte Gemäuer vorhanden. Wir haben 1000 Hektar großen Wald, die Dölauer Heide. Es gibt Berge Burgen und Seen. Beispielsweise unsere Moritzburg und die Burg Giebichenstein. Beide liegen am Ufer der Saale.
Bei Halle
Da steht eine Burg überm Tale
Und schaut in den Strom hinein,
Das ist die fröhliche Saale,
Das ist der Giebichenstein.
Da hab ich so oft gestanden,
Es blühten Täler und Höhn,
Und seitdem in allen Landen
Sah ich nimmer die Welt so schön!
Durchs Grün da Gesänge schallten,
Von Rossen, zu Lust und Streit,
Schauten viel schlanke Gestalten,
Gleich wie in der Ritterzeit.
Wir waren die fahrenden Ritter,
Eine Burg war noch jedes Haus,
Es schaute durchs Blumengitter
Manch schönes Fräulein heraus.
Das Fräulein ist alt geworden,
Und unter Philistern umher
Zerstreut ist der Ritterorden,
Kennt keiner den andern mehr.
Auf dem verfallenen Schlosse,
Wie der Burggeist, halb im Traum,
Steh ich jetzt ohne Genossen
Und kenne die Gegend kaum.
Und Lieder und Lust und Schmerzen,
Wie liegen sie nun so weit -
O Jugend, wie tut im Herzen
Mir deine Schönheit so leid.
(Eichendorff)
An der Saale hellem Strande
An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn,
Ihre Dächer sind zerfallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen d'rüber hin.
Zwar die Ritter sind verschwunden,
Nimmer klingen Speer und Schild;
Doch dem Wandersmann erscheinen
In den altbemoosten Steinen
Oft Gestalten zart und mild.
Droben winken schöne Augen,
Freundlich lacht manch roter Mund,
Wand'rer schaut wohl in die Ferne,
Schaut in holder Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund.
Und der Wand'rer zieht von dannen,
Denn die Trennungsstunde ruft;
Und er singet Abschiedslieder,
Lebewohl tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.
(Franz Kugler)
18.01.2010
Artikel Teilen
Artikel kommentieren