Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

india1
Gateway of India
Das berühmteste Bauwerk der Stadt - 1924 erbaut. Eigentlich war es für die ankommenden Luxusdampfer gedacht. Doch die Geschichte wollte es anders. 1948 gingen hier die letzten britischen Truppen an Bord ihrer Schiffe und Indien war frei.

Bombay das heutige Mumbai

Die Stadt liegt im südlichen Teil von Maharashtra. Die günstige Lage des Hafens zog Portugiesen und Engländer an. In weniger als 500 Jahren wurde aus dem kleinen Fischerdorf eine Großstadt mit über 16 Millionen Einwohnern. Im Hafen wird über die Hälfte des indischen Außenhandels abgewickelt. Durch diesen Reichtum werden auch täglich hunderte Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Hinterland angezogen. Viele finden keine Arbeit und leben auf der Straße oder in Slums (die Größten in Asien).
Meine Reise dorthin begann in einem Reisebüro in Goa. Ein Zugticket muss man wenigstens drei Wochen vorher bestellen. Sonst sitzt man in der dritten Klasse mit Holzbank, ohne Sitzplatz. Stundenlanges Warten, ewiges telefonieren, doch dann hatte ich beim dritten Anlauf Ticket und Hotelbestätigung.
Im Zug (erster Klasse) versorgte mich ein Boy mit Essen und Trinken. Zwölf Stunden angenehme Zugfahrt im AC Abteil. Gleich am nächsten Morgen machte ich mich auf die Suche nach einer Stadtrundfahrt. In weniger als zehn Minuten saß ich in einem Bus, wir waren die einzigsten Touristen, alles andere waren Inder.

Dahinter das berühmte Hotel Tay Mahal.
Ein riesiges Gebäude mit Kuppel verziert. Hier können nur Reiche absteigen. Vor 14 Tagen verübten Pakistaner einen Anschlag, mit über hundert Toten. Ein Industrieller baute dieses Hotel, als Zeichen der kolonialen Unterdrückung, weil er damals im besten Hotel der Stadt kein Zimmer bekam.

Aber das größte und schönste Bauwerk ist der Bahnhof.
Ein Gewirr von Kuppeln, Türmen und korinthischen Säulen. Eher eine Burg als ein Bahnhof. Da haben sich die Briten ein wahres Baudenkmal gesetzt. Fast tausend Züge laufen hier täglich ein und bringen zwei Millionen Passagiere mit. Unvorstellbar volle Vorstadtzüge und auf 18 Gleisen genau so volle Fernzüge. Alle Menschen sind sauber gekleidet und auch auf dem Boden liegt kein Schmutz. In den Hallen liegen und sitzen unzählige Menschen und warten, warten ... rot gekleidete Träger mit zwei Koffern auf dem Kopf, lange Schlangen vor den Schaltern und die Spuckaufsicht. Ja ihr habt richtig gehört, hier wird Spucken bestraft.

Bombays Filmindustrie
Liebevoll "Bollywood" genannt. Die größte der Welt. Jedes noch so kleine Dorf hat ein Kino. Auch wir wurden in ein Kino gebracht. 3 D Brille auf die Nase und ein 15 Minuten Film begann. Da kamen Monster, Spinnen usw. auf uns zu. Es blitzte und unsere Stühle wackelten, aus Düsen kam Wind und Wasser – unheimlich - nichts für Ängstliche.

Gegen 17 Uhr waren wir am Juhu Beach.
Ein Strand voller Menschen, nicht zum Baden gedacht. Hier sitzt man und wartet auf den Sonnenuntergang und isst natürlich. Was es da alles Gute gibt!!! Leckeren Obstteller, Säfte und große heiße Platten. Darauf wird Gemüse zubereitet, 2 Brötchen und natürlich Zwiebeln dazu, für 0,60 Euro.
Abends quälte sich dann unser Bus durch den Verkehr, durch Straßen und Gassen. Menschen leben hier am Straßenrand. Kochen ihren Reis auf kleinen Feuern. Verwahrloste Kinder suchen im Müll.

Es gibt aber auch ganz besondere Arbeitsstellen in Bombay: Die Dabawallahs
Die arbeitende Bevölkerung quält sich Tag für Tag durch den öffentlichen Verkehr. Aber um ihr Mittagessen brauchen sie sich nicht zu sogen. Eine Cooperation holt das Essen zu Hause ab und bringt es auf den Bahnhof. Es steckt in einem Kochgeschirr und dann in einem markierten Eimer. Die Dabawallahs bringen es pünktlich zum Kunden. Es geht kein Essen verloren. Über 4000 Dabawallahs befördern es mit Zügen, Karren und Rädern - etwa 125 000 Essen jeden Tag. Monatslohn ungefähr 25 Euro. Aber für die Beschäftigten ist das billiger als im Restaurant zu essen und es ist hausgemacht.
Genauso gibt es Großwäschereien im Freien. Aus ganz Bombay wird Wäsche angeliefert und nächsten Tag, sauber und gebügelt, in Zeitung eingewickelt, zum Kunden zurück gebracht. Das alles ohne Maschinen. Berge von seifiger Wäsche werden von vielen Männern gewaschen und gespült.

Einen Tag schlenderte ich durch die Stadt. Am Straßenrand werden Haare geschnitten, rasiert usw. Ich ließ mir mal gleich meine Schuhe kleben, die wurden in der Stadt stark abgenutzt. Besonders interessant waren die Ohrenputzer. Es gibt aber auch AC gekühlte Caffees. Allerdings kostet dort ein großer Eiskaffee schon mal 1,50 Euro Ein stolzer Preis in Indien.
Nach drei Tagen fuhr ich mit dem Nachtzug wieder in mein ruhiges Benaulin. Dieses Jahr sind hier 40% weniger Touristen. Die meisten Ausländer sind Russen. Sie bevölkern am Abend im Whisky-Rausch den Strand

Grüßle eure Trautel

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (5 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Heilbronn > Erlebnisberichte > Kurioses ...erlebt auf meiner langen Reise > Reiseberichte November 2008/März 2009 > Bombay