Heilfasten: Das spricht dagegen
Heilfasten ist sehr beliebt und wird meist überwiegend positiv dargestellt. Es soll dem Körper helfen, unerwünschte Stoffe auszuscheiden. Zu den positiven Effekten gehören unter anderem die Entwässerung des Körpers und das Ausschütten von Endorphinen (Glückshormonen). Ebenso kann es vorteilhaft auf die eigene Psyche wirken.
Trotzdem zeigen sich beim Fasten, besonders bei falscher Ausführung, auch unerwünschte Wirkungen. Das eigentliche Ziel, der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun, führt dann letztendlich zu einer Schädigung des Körpers.

Was passiert beim Fasten im Körper?
Unsere Kohlenhydratreserven sind nach längstens drei Tagen aufgebraucht. Dann bedient sich der Körper am eingelagerten Fett, um Energie zu gewinnen. Nach einiger Zeit greift er aber auf die Muskulatur zurück. Dieser Muskelabbau führt auch zu einem geringeren Energiebedarf. Folglich erlebt man nach der Kur den klassischen Jojo-Effekt. Der gezielte Konsum von Milchprodukten kann den Muskelabbau verhindern und den Jojo-Effekt abschwächen.
Mit dem Abbau von Eiweiß- und Fettreserven des Körpers leiden die Fastenden an unangenehmem Mund- und Körpergeruch. Grund dafür ist die Bildung von Ketonkörpern. Sie werden über die Niere ausgeschieden und lassen den Harnsäurewert ansteigen. Ketone führen somit auch zu einer Übersäuerung des Körpers. Wer hier gegensteuern möchte, kann bei Bewegung und basischen Komponenten in der Ernährung (Obst- und Gemüsesäfte, basische Mineralsalze) ansetzen.

Während des Fastens steigt sogar die Schadstoffbelastung im Blut an. Die Fettdepots im Körper gelten nicht nur als Reserven für Notzeiten, sondern dienen auch als Zwischenlager für fettlösliche Gifte. Mit dem Abbau dieser Depots können die eingelagerten Gifte direkt ins Blut übergehen.
Da der Körper beim Heilfasten über einen längeren Zeitraum nicht mit den nötigen Mineralstoffen versorgt wird, treten Mangelerscheinungen auf. Diese können etwa durch Herzrhythmusstörungen oder Gichtanfälle in Erscheinung treten. Neben dem Mineralstoffmangel ist auch ein Vitaminmangel denkbar.
Abgesehen davon leiden viele Personen besonders in den ersten Fastentagen an Schwindel, Reizbarkeit, Schlafstörungen und ständiger Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit kann abnehmen und das Kälteempfinden ansteigen. Zu langes Fasten kann sogar den Herzmuskel angreifen. Trockene Haut, niedriger Blutdruck oder Menstruationsstörungen sind ebenso mögliche Begleiter, genauso wie eine gesteigerte Infektanfälligkeit.
Heilfasten per se ist nicht schlecht, konsequentes Heilfasten muss aber gut überlegt sein. Die Absprache mit und Kontrolle durch einen Arzt des Vertrauens verhindert, dass der Einzelne größere Risiken eingeht.
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