Wie gesund sind Smoothies?
Man sieht sie im Moment überall und jeder spricht davon. Sie sind frisch und fruchtig und gesund sollen sie auch noch sein: Smoothies.
Ein „Food-Trend“ jagt den nächsten und wir fragen uns, was steckt wirklich dahinter? Was genau machen Smoothies eigentlich aus und sind sie so gesund, wie die Werbung verspricht?

Was ist eigentlich ein Smoothie?
Der Begriff „Smoothie“(engl. smooth = glatt, geschmeidig, weich) kommt aus dem Amerikanischen und bezeichnet kalte Getränke aus püriertem Obst und/oder Gemüse. Ein Smoothie kann sowohl selbst zubereitet, als auch fertig gekauft werden. Das kann große Unterschiede bedeuten. Manche Smoothies bestehen zu 100% aus püriertem Fruchtfleisch, bei anderen werden weitere Zutaten wie zum Beispiel Wasser, Säfte oder Milchprodukte zugesetzt.
Weil es in Deutschland keine lebensmittelrechtliche Definition des Begriffes gibt, sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich dürfen alle Zutaten verwendet werden, die lebensmittelrechtlich zulässig sind. Der Verbraucher darf jedoch nicht getäuscht werden. Früchte, die auf dem Etikett eines Smoothies (auf der Vorderseite) in Wort oder Bild erscheinen, müssen einen „überwiegenden“ Teil des Produktes ausmachen.
Smoothie ist nicht gleich Smoothie
Weil es eben keine lebensmittelrechtliche Definition des Begriffes gibt, kann jeder in einem Smoothie Zutaten seiner Wahl verarbeiten. Das heißt, dass nicht jeder Smoothie zwangsläufig auch gesund ist. Besonders bei fertigen Smoothies gilt es, auf die Zutatenliste zu achten. Sind dort Zusatzstoffe und mehr Obstsaft statt Fruchtfleisch zu finden, dann besser die Finger davon lassen. Oft verwenden die Hersteller viel Obstsaft und färben das Ganze mit grünen Blättern. Das ist zwar nicht zwangsläufig ungesund, aber recht einfach gesagt, ein sehr teurer, grün gefärbter Saft. Grundsätzlich gilt: Selbstmachen ist immer die beste Variante. Übrigens enthalten Smoothies meist eine Menge Zucker, wenn auch nur Fruchtzucker. Ganz besonders natürlich, wenn die Smoothies viel Obst statt Gemüse enthalten.
Der Clean-Eater lässt sich von werbewirksamen Slogans nicht beirren

„Deckt die Hälfte des Tagesbedarfs an Obst und Gemüse“, diese Behauptung ist auf manchen fertig zu kaufenden Smoothies zu finden. Mit dieser Angabe richten sich die Hersteller nach der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 400g frisches Obst und Gemüse am Tag zu verzehren. Dies ist ein Wert, der auch für Entwicklungsländer erreichbar sein soll, in denen Frisches leider nicht immer so ohne weiteres verfügbar ist. In Deutschland rät die Gesellschaft für Ernährung zum Verzehr von deutlich mehr frischem Obst und Gemüse, nämlich mindestens 650g. Je nach Größe des Smoothies, müsste man demnach vier bis fünf davon am Tag trinken, um den Tagesbedarf zu decken. Und damit wäre dann lediglich der Tagesbedarf an Obst und Gemüse gedeckt, nicht aber an allem anderen, was der Körper benötigt. Daher sollten ganze Mahlzeiten langfristig nicht mit Smoothies ersetzt werden.
Auf die Schnelle kann ein Smoothie recht praktisch sein, prinzipiell sollte man aber nicht komplett darauf verzichten, das Obst und Gemüse einfach unverarbeitet zu essen. Zum einen gehen nämlich bei der Herstellung und Lagerung wichtige Nährstoffe verloren und zum anderen nimmt unverarbeitetes Obst und Gemüse mehr Platz im Magen ein, kurbelt die Verdauung an und macht länger satt.
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