Einfach Ich
Das verlorene Glück
Die Kirchenglocken läuten, die Braut in einem schulterfreien Kleid betritt am Arm des Brautführers die Kirche. Durch den Mittelgang schreitet Sie ganz langsam dahin. Die Augen verborgen hinter einem kurzen Schleier, geht Sie ganz andächtig, in aufrechter Haltung auf den Altar zu. Sie läuft ganz dicht an mir vorbei und ich versuche einen Blick von Ihr einzufangen. Aber Sie hält den Kopf gerade, schaut nicht nach links oder rechts. Ich bin ganz stolz, als ich sie so dahinschreiten sehe.
Aber wer ist der Mann, der Sie zum Altar führt? Er ist mir vollkommen unbekannt. Der Vater kann es nicht sein, denn der Vater bin ich.
Wie konnte es so weit kommen, dass nicht ich, der leibliche Vater, seine schöne und stolze Tochter zum Altar führt?
Der Autor
Durch die Umstände der Scheidung, Alkohol und Tabletten hatte ich den Kontakt zu meiner Tochter fast 30 Jahre lang verloren. Erst nach ein paar Jahren kam ich meinen Unterhaltspflichten nach. Aber meine Tochter konnte ich dennoch nicht sehen. Erst jetzt, nach fast 30 Jahren, habe ich es geschafft herauszufinden, wo sie gerade wohnt. Dazu habe ich dann auch noch so ganz nebenbei erfahren, dass ich Opa bin. Einen Kontakt herzustellen war nach der langen Zeit nicht einfach. Und deshalb habe ich dieses Buch geschrieben, um ihr damit mein Leben näher zu bringen. Jetzt bin ich seit fast 2 Jahren Rentner und habe die Zeit mein vergangenes Leben aufzuarbeiten.
Artikel Teilen
Artikel kommentieren