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Adventsfahrt ins Erzgebirge

Nach unserer schönen Reise an den Gardasee mit Trendreisen24 stand die Fahrt ins Erzgebirge unter dem Motto „Advent für alle Sinne“. Sie führte 28 Teilnehmer vom 16. – 19. Dezember 2018 ins Waldhotel Altenberg im Erzgebirge. Von den Feierabend-Gruppen Mainz, Frankfurt und Hanau waren 20 Mitglieder dabei.

Um 6 Uhr nahm der Bus die ersten 11 Mitfahrer am P + R Mühldreieck in Mainz auf. Für die frühen Morgenstunden waren im Südwesten Deutschlands Schnee und Glatteis vorhergesagt. Vorsichtshalber orderten wir zu viert ein Taxi, hielten unser Auto aber bereit für den Fall, dass das Taxi nicht pünktlich kommen sollte.

Um 5 Uhr setzte der Schneefall in Rheinhessen ein. Als das Taxi pünktlich um 5.15 Uhr vor der Tür stand, waren die Straßen zwar noch gut befahrbar, aber wir waren trotzdem froh, daß wir nicht mit dem eigenen Auto fahren mußten. Kurz nach halb sechs waren wir bereits am Mühldreieck und auch die anderen sieben waren frühzeitig auf dem Parkplatz. So konnten wir pünktlich zum Mainzer Bahnhof starten, wo weitere vier Mitfahrer in den Bus stiegen.

Im dichten Schneetreiben fuhren wir zum Wiesbadener Bahnhof, um drei Mitreisende abzuholen. Dort mussten wir auf den Zubringer aus St. Augustin bei Bonn warten, der weitere vier Mitreisende bringen sollte. Durch den starken Schneefall im Hunsrück verzögerte sich die Ankunft des Zubringers jedoch gewaltig, so dass wir erst um 8 Uhr in Frankfurt am Bahnhof waren.

Ich hatte die Frankfurter zwischenzeitlich mit dem Handy verständigt, so dass sie im Warmen auf uns warten konnten. Im Gegensatz zu uns, die wir im kalten Bus saßen. Erst weit hinter Frankfurt funktionierte die Heizung einigermaßen.

Hinter Hanau fuhren wir über Bundesstraßen nach Bad Neustadt a.d.Saale, wo wir einen kurzen Stopp einlegten, um ein weiteres Feierabend-Mitglied abzuholen. Mittlerweile hatte der Schneefall nachgelassen – wir waren ihm buchstäblich davon gefahren. In der Rhön schneite es überhaupt nicht mehr, wir kamen auf trockenen Straßen zügig voran bis zur A 4. Von dort ging es weiter über Erfurt und Weimar nach Dresden. Wir sehnten uns nach einem heissen Kaffee, denn im Bus der Firma RheinMain-Express gab es, wie uns unser Fahrer Ralf mitteilte, zwar eine Bordküche, aber keine Kaffeemaschine !

Um 12 Uhr legten wir eine 30minütige Pause an einem Rasthaus ein. Zum Glück hatte uns der Schneefall immer noch nicht eingeholt. Die weiße Pracht sahen wir erst, als wir bei Dresden auf die B 170 abbogen und ins Erzgebirge fuhren. In der Woche vorher hatte es dort ordentlich geschneit und es sah trotz beginnender Dämmerung traumhaft aus. Soviel Schnee hatte kaum einer von uns erwartet.

Gegen 16.30 Uhr erreichten wir das Ahorn-Waldhotel Altenberg im Ortsteil Schellerhau.

Nachdem wir unser Gepäck auf unsere Zimmer gebracht hatten, wurden wir im Café-Restaurant von unserem Reiseleiter und Mitglied Alberto begrüßt, der uns das Programm für die nächsten 3 Tage aushändigte. Um 18 Uhr trafen wir uns zum Abendessen vom Buffet im Restaurant. Einige unternahmen danach noch einen kleinen Spaziergang außerhalb des Hotels, andere waren müde und verschwanden in ihren Zimmern und der „harte Kern“ traf sich noch auf einen Absacker in der Bar.

Am Montag, 17. Dezember, fuhren wir nach einem reichhaltigen Frühstück vom Buffet nach Dresden.

Begleitet wurden wir nicht nur von Alberto, sondern auch von der Gästeführerin Silke Pischtschan aus Schellerhau, eine waschechte Dresdnerin, die uns in den nächsten beiden Tage unglaublich viel von ihrer Heimat, den Sitten und Bräuchen des Erzgebirges und den einzelnen Orten erzählte. Auch an Anekdötchen sparte sie nicht. So lernten wir, dass sächsisch überhaupt nicht schwer ist. Man müsse nur „die Gusche breitziehen und die Worte fließen lassen“.

Dresden wurde erst einmal mit dem Bus erkundet. Dabei erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und seine Menschen, deren Erfindungsreichtum sprichwörtlich ist. Noch heute sitzen die fleißigsten Erfinder Ostdeutschlands in Sachsen.

Wir fahren durch die Außenbezirke Dresdens, sehen die Loschwitzer Brücke, die allgemein als das „Blaue Wunder“, bekannt ist und das Villen- und Wohnviertel Blasewitz am linken und Loschwitz am rechten Elbufer miteinander verbindet. Sie wurde 1893 als fünfte Elbbrücke im Dresdner Raum gebaut.

An den Elbwiesen, die als Überflutungsgebiet dem Hochwasserschutz dienen, halten wir an. Von dort haben wir einen leider durch das diesige Wetter getrübten Blick auf die drei Elbschlösser am rechten Ufer.

Links sehen wir Schloss Albrechtsberg. Es wurde zwischen 1850 und 1854 für Prinz Albrecht von Preußen gebaut. Das mittlere der drei Elbschlösser ist das Lingnerschloss. Ursprünglich war es die Villa Stockhausen. Eigentümer war jedoch Karl August Lingner, der Erfinder des Odol-Mundwassers. Schloß Eckberg, das rechte der drei Schlösser beherbergt heute ein Luxushotel.

Über die Waldschlösschenbrücke, die traurige Berühmtheit erlangt hat, fahren wir in die Dresdner Neustadt. Wegen der Brücke verlor das Elbtal den Titel UNESCO-Welterbe Kulturlandschaft Dresdner Elbtal.

„Der schönste Milchladen der Welt“ – das müssen wir gesehen haben. Erich Kästner setzte ihm in seinem Roman „Als ich ein kleiner Junge war“ ein Denkmal. Die Dresdner Molkerei der Gebrüder Pfund wurde 1880 gegründet. Mehrere Stunden könnte man dort verweilen und hätte wohl immer noch nicht alles gesehen. Die Wände, die Decke, selbst der Fußboden sind mit farbigen Fliesen belegt.
Bei Pfunds darf nicht fotografiert werden – aber zum Glück gibt es das Internet.
In diesem Artikel werden viele Bilder gezeigt – noch schöner ist es aber, sie mit eigenen Augen zu sehen, am besten, wenn es nicht so voll ist, wie an dem Vormittag, als wir dort waren und sich eine Menschenmenge durch den kleinen Laden schob.

Es gibt sogar einen historischen YouTube-Film – klicke hier

Einkaufen kann man dort natürlich auch heute noch – oder besser gesagt – heute wieder. Es gibt eine große Käseauswahl, Milchspezialitäten und Buttermilch, die berühmte Pfunds Milchseife und andere Pflegeprodukte auf Milchbasis, Senf und Konfitüren und zahlreiche Geschenkartikel. Ein Besuch lohnt sich.

Nach dem Besuch in Pfunds Milchladen fahren wir zur Altstadt und parken in der Nähe des Zwingers. Dort startet unsere Gästeführerin Silke ihren kleinen Stadtbummel. Wir durchqueren den großen Zwingerhof, der jetzt im Winter etwas trübselig aussieht. In der warmen Jahreszeit beeindrucken die prachtvollen Wasserspiele und die grünen Parkanlagen.

Zwinger_alfredo6969



Direkt neben dem Zwinger steht die Semperoper, „das“ berühmte Opernhaus und eines der Wahrzeichen Dresdens. Am Abend werden wir hier einem Adventskonzert der Sächsischen Staatskapelle lauschen können.

Unmittelbar am Taschenberg-Palais befindet sich das imposante Residenzschloss mit dem Historischen Grünen Gewölbe. Wir betreten den überdachten Kleinen Schlosshof und unsere Gästeführerin erzählt uns von Sammlungen des Kurfürsten August des Starken und den beeindruckenden Ausstellungsstücken in der wohl schönsten Schatzkammer von ganz Europa. Leider reicht die Zeit nicht für einen Besuch. Wir hätten nach Eintrittskarten nicht lange anstehen müssen.

In der Augustusstraße ist das 102 m-lange Waldbild des Fürstenzuges zu sehen. Seit 1876 ziert es die Außenfassade des „Langen Ganges“, der zum Stallhof gehört.

Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, aufgetragen auf rund 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan. Das 102 Meter lange, als größtes Porzellanwandbild der Welt geltende Kunstwerk stellt die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des Fürstenhauses Wettin dar (Quelle: wikipedia.de)


Ausführlich ist der Fürstenzug auch hier beschrieben

Im Stallhof, der 1591 errichtet wurde, fanden im 16. und 17. Jh. Ritterturniere statt. Jetzt im Dezember bietet der Platz eine wunderbare Kulisse für den historischen Weihnachtsmarkt.


Durch die QF-Passage am Neumarkt (QF steht für Quartier an der Frauenkirche) mit zahlreichen exklusiven Geschäften, Restaurants, Wohnungen und Büros, gehen wir zur Frauenkirche, der wohl wichtigsten Sehenswürdigkeit in Dresden.

Von 1728 – 1743 wurde das prachtvolle Bauwerk von George Bähr gebaut. Die Fertigstellung erlebte er allerdings nicht mehr. Die Kirche wurde von den Baumeistern Fehre und Schmid vollendet.

Wohl jeder von uns sah Bilder der brennenden Stadt im Februar 1945 durch die Bombenangriffe der Alliierten, mitten drin die brennende Kirche und den Einsturz des prachtvollen Gebäudes. Die Ruine diente fortan als Mahnmal gegen den Krieg. Nach der Wende wurden die Trümmer katalogisiert; der Wiederaufbau ab 1993 erfolgte nicht zuletzt durch die Hartnäckigkeit der Dresdener Bevölkerung, die Spenden aus aller Welt sammelten. Im Jahr 2005 wurde das imposante Bauwerk fertig gestellt und erfreut die Besucher seitdem in ihrer ganzen Pracht.

In den nächsten 1 ½ Stunden haben wir Zeit, Dresden allein zu erkunden. Einige gehen zum Altmarkt, wo der berühmte Striezelmarkt stattfindet, einige bleiben auf dem Weihnachtsmarkt am Neumarkt, direkt an der Frauenkirche.

Wir genehmigen uns in einem Café in der QF-Passage „ä Schälchn Heeßn“ - eine Tasse Kaffee - bevor wir zum mittelalterlichen Markt im Stallhof gehen und dort eine Bratwurst essen.

Im Café fällt uns der Flüsterstollen auf. Was es danach auf sich hat, erklärt uns später im Bus unsere versierte Gästeführerin. Hier kannst Du es nachlesen

Um 15 Uhr sind wieder alle am Bus, der uns zurück zum Hotel bringt. Hier haben wir Zeit bis zum Abendessen um 17.30 Uhr. Eine Stunde später fahren diejenigen, die Karten für das Adventskonzert in der Semperoper haben und diejenigen, die zum Striezelmarktoder zum abendlichen Bummel nach Dresden wollen, wieder mit dem Bus zurück nach Dresden.

In der Zeit, die uns bis zu Beginn des Konzertes bleibt, können wir uns in aller Ruhe im Innenraum des imposanten Konzertsaales umschauen. Die Fotos sprechen für sich.

Leider ist der erste Gastdirigent der Staatskapelle Dresden, Myung-Whun Chung erkrankt. Deshalb wurde das Programm geändert. Am Pult steht der Dirigent David Afkham. Anstelle von Brahms hören wir das Violinkonzert von Beethoven mit der norwegischen Geigerin Vilde Frang und anstelle von Tschaikowsky die 7. Symphonie von Dvořák. Eine gute Alternative – das Konzert ist ein hörenswerter Genuss.

Semperoper_alfredo6969
Semperoper_Rose56
Renate, Ute und Monika genießen in der Pause ein Glas Sekt
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Prunkvolle Ausstattung im Foyer
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Blick aus dem Fenster
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Die Semperoper bei Nacht - eine wunderbare Aufnahme von Petra



Auch die anderen, die zum Striezelmarkt mitkamen, kommen voll auf ihre Kosten, sei es beim Glühwein, oder beim Bummel durch das nächtliche Dresden.

Um 23 Uhr fährt uns ein Kleinbus zurück ins Hotel.





Vom nächtlichen Bummel haben Sonja und Petra die folgenden Bilder mitgebracht:

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Dresden bei Nacht_BlueLaguna
Dresden bei Nacht
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Impressionen vom Weihnachtsmarkt



Am Dienstag, 18. Dezember steht eine Rundfahrt durch das Erzgebirge auf dem Programm. Unsere Gästeführerin Silke erzählt uns während der Fahrt spannende Sagen und Geschichten aus dem Erzgebirge, berichtet über den Bergbau, über die Pläne des Altenberger Bürgermeisters für eine Winterolympiade und liefert zu jedem Ort, den wir durchqueren, etliche Erklärungen.

Wir erfahren, was es mit der erzgebirgischen Tradition der Schwibbögen auf sich hat, die – weil Licht für den Bergmann wichtig war – die Kerzen im Fenster ablösten, damit die Bergleute besser nach Hause fanden. Früher waren sie aus Metall, später aus Holz.

Eine weitere Tradition sind die Figuren von Bergmann und Engel die anzeigten, ob der Nachwuchs ein Bub oder ein Mädchen war.

Wir hören, dass der Ursprung der Pyramiden nicht ein einfacher Baum mit Lichtern war, sondern dass sie an die Form eines Pferdegöbels erinnert. Die Pyramide bekam einen Mittelstab, um den sich die Pyramide mit handgearbeiteten Holzfiguren drehte.

Wir lernen die drei typischen Dinge, die jeder kennt, der aus dieser Gegend stammt:
1.) Nebel (der aus Böhmen kommt)
2.) Ebereschenbäume (auch Vogelbeerbaum genannt, ist die Nationalpflanze des Erzgebirges)
3.) Krähen (auf erzgebirgisch „Kroakn“)

Als der Bergbau im Erzgebirge nach und nach verschwand, begannen viele Bergleute zu schnitzen, zu drechseln, Spielzeug und Gebrauchsgegenstände aus Holz zu fertigen. Die 300-jährige Tradition der Holzkunst ist noch heute in vielen Orten des Erzgebirges lebendig.

Während wir Silke Pischtschan zuhören, gleitet neben uns die traumhafte weiße Märchenlandschaft vorüber – einfach schön. Sehen wir die Landschaft am Vormittag noch etwas im Nebel liegen, schafft es am Mittag die Sonne und strahlt von einem stahlblauen Himmel.

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In Neuhausen machen wir einen Stopp und besuchen das Nußknackermuseum. Etwa 6.000 Nußknacker sind auf 400 m² zu sehen. 1966 begann Vater Jürgen Löschner mit dem Sammeln der zuweilen grimmigen Gesellen. Es kamen immer mehr aus allen Ländern dazu.

Dicht an dicht stehen sie in den Vitrinen, aber schaue selbst. In den Alben unserer Fotografen sind viele Nußknacker zu sehen. Uwe Löschner hat mir auch erlaubt, die Bilder in die Alben einzustellen.

Außerdem erklärt diese Webseite die größten und die kleinsten Nussknacker


Hinter dem Museum steht nicht nur der größte Nussknacker der Welt mit einer Höhe von 10,10 m, sondern es dreht sich auch jede Stunde die weltgrößte Spieldose mit einem Durchmesser von 5,01 m.

Zu Tschaikowskis Nussknackersuite drehen sich die Figuren um einen Weihnachtsbaum und um die eigene Achse.
Im YouTube-Video kannst Du sehen, wie sich die Figuren drehen und die Musik hören.

Klicke hier

Einige besuchen noch das Technische Museum „Alte Stuhlfabrik“. Petra/BlueLaguna schaut sich auch noch die Ausstellung „Möbel im Wandel der Zeit“ an und zeigt die Bilder in ihrem Album - eine Zeitreise ins frühe 20. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre.

Nußknackermuseum_Rose56



Wir fahren weiter nach Seiffen und besuchen dort die Schauwerkstatt, die für ihre Reifentiere und Räuchermännchen bekannt ist. Die Fertigkeit des Reifendrehens ist heute nur noch in Seiffen bekannt.

In der Schauwerkstatt können wir den Kunsthandwerkern beim Herstellen, Bemalen und Montieren der typischen erzgebirgischen Figuren zusehen und im Shop kaufen.

In der Ortsmitte steigen wir aus. Der Weihnachtsmarkt findet zwar nur an den Adventswochenenden statt, aber die Buden und Stände sind auch unter der Woche geöffnet. So können wir uns mit einer Bratwurst stärken und danach den kleinen Ort erkunden.

Einige zieht es die Stufen hinauf in die zwischen 1776 und 1779 erbauten Bergkirche, die – wie die Dresdner Frauenkirche – einen achteckigen Grundriss aufweist. Wir mir später berichtet wurde, trug der Pfarrer Bergmannstracht und die Orgel, die als Besonderheit mit einem Zimbelstern ausgestattet ist, spielte das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“.

Um 13.30 Uhr fahren wir weiter nach Freiberg. Die gesamte Innenstadt steht unter Denkmalschutz und weist mehr als 500 Denkmäler auf. Der im Krieg nicht zerstörte Ortskern ist zum Teil von einer Stadtmauer umgeben und zeugt vom früheren Silberreichtum der Region.

An Schloss Freudenstein steigen wir aus und unsere Gästeführerin erklärt uns anhand des Stadtmodells, wo sich der Weihnachtsmarkt befindet, der einer der traditionsreichsten und schönsten in Sachsen sein soll. In kleinen Grüppchen erkunden wir den Ort. Einige gehen zum Dom St. Marien, dem Wahrzeichen der Stadt Freiberg.

Die Kirche wurde um 1180 als romanische Basilika erbaut. Heute zählt der Freiberger Dom zu den Kulturdenkmälern von europäischem Rang und beherbergt bedeutende Kunstwerke.

In den Jahren 1710 bis 1714 erbaute Gottfried Silbermann eine Orgel mit 44 Registern. Es war seine erste große Orgel in Deutschland und blieb das größte Werk, das er eigenhändig schuf. Gottfried Silbermann gilt als der bedeutendste mitteldeutsche Orgelbauer der Barockzeit. Seine Instrumente nahmen elsässische Einflüsse in den sächsischen Orgelbau auf und waren bereits zu seinen Lebzeiten berühmt. Von insgesamt 50 Orgelneubauten Silbermanns sind 31 erhalten und prägen die Orgellandschaft Sachsens nachhaltig. Die Orgeln, die er und sein Bruder Andreas Silbermann sowie dessen Sohn Johann Andreas Silbermann bauten, sind als „Silbermann-Orgeln“ weltbekannt. (Quelle: Wikipedia.de)
Das Silbermannhaus, in dem Gottfried Silbermann wohnte und
arbeitete, steht am Schlossplatz und kann besichtigt werden.

Nicht minder sehenswert ist die Nikolaikirche, die zweitälteste Kirche Freibergs, die zwischen 1185 und 1190 im romanischen Stil erbaut wurde.

Wir gehen zum historischen Obermarkt, der zu den schönsten Marktplätzen in Deutschland zählt. Er wurde zwischen 1210 und 1217 angelegt. Eine Reihe spätgotischer Patrizierhäuser flankieren das Rathaus. Der Turm dominiert den Platz. Er beherbergt ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Zweimal täglich, um 11.15 und 16.15 Uhr erklingt das bekannte Lied „Glück auf, der Steiger kommt“.

In der Vorweihnachtszeit stehen auf dem Marktplatz über 90 Stände, die erzgebirgische Holzschnitzkunst, handgefertiges Spielzeug und natürlich Glühwein und kulinarische Leckereien verkaufen.

Mich gelüstet es eher nach einer Tasse Kaffee. Unsere Gästeführerin hatte uns das Café Hartmann empfohlen, das am Marktplatz in einem Barockgebäude des 18. Jhs. untergebracht ist und wo u.a. eine Spezialität der Freiberger Bäcker, die Freiberger Eierschecke serviert wird.

Sie wird – im Gegensatz zu der sonst in Sachsen und Thüringen üblichen Eierschecke nicht mit Quarkfüllung hergestellt, sondern mit mehr Eier, Zucker und Rosinen. Jede Bäckerei hat ein etwas anderes und streng geheimes Rezept. Sie schmeckt jedenfalls köstlich.

Danach bummeln wir zurück zum Schlossplatz.

Zum Abendessen im Hotel sollen wir das traditionelle „Neunerlei“ serviert bekommen.

Unsere Gästeführerin erzählt uns im Bus, dass das Neunerlei ein alter Weihnachtsbrauch ist, der im Erzgebirge sowie teilweise auch im Vogtland und im Egerland am Heiligabend gepflegt wird. Kern des Neunerlei (mundartlich Neinerlaa) ist ein Weihnachtsessen aus neun Gerichten (oder deren Bestandteilen), die stark variieren können.
Die Mutter wollte die Familie am Weihnachtsabend fürstlich bewirten und wählte deshalb neun verschiedene Speisen, die allesamt auch eine Bedeutung haben. So sollte z.B. die Suppe im kommenden Jahr dafür Sorgen, dass niemand in der Familie Zahnschmerzen bekommt.
Brot und Salz wurden serviert, damit der Segen im Haus bleibt.

Leider fällt das „Neunerlei“ aus. Obwohl von Alberto extra für uns bestellt und mehrfach nachgefragt, findet es sich nicht auf dem Buffet. Es wurde schlicht und einfach vergessen.

Dafür dürfen wir – als kleine Entschädigung der Geschäftsleitung – den ganzen Abend kostenlos trinken, später in der Bar nutzen.

Schade, es wäre ein schöner Abschluß der Reise gewesen, aber zur Entschuldigung der Küche muß gesagt werden, dass auch das Essen am Buffet an diesem Abend sehr gut schmeckte.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück heißt es Koffer packen. Die Abreise ist für 9 Uhr angesetzt. Wir erleben noch einen wunderschönen Sonnenaufgang. Dann heißt es Abschied nehmen vom Erzgebirge.

Nach einigen kurzen Stopps sind wir um 20 Uhr wieder zu Hause.

Fazit:
Die Reise war sehr gut organisiert und wir haben viel gesehen und gehört. Unsere Gästeführerin Silke Pischtschan war mit ihrem Wissen und ihrer angenehmen Stimme eine Bereicherung und machte die zwei Tage zu einem abwechslungsreichen und besonderen Erlebnis.
Am Hotel gab es am Frühstücksbuffet nichts auszusetzen. Das Abendessen hätte an manchen Abenden besser sein können, nicht zuletzt muß dem Hotel angelastet werden, dass das bestellte
Neunerlei nicht geliefert wurde.


Leider gab es einige Mängel am und im Bus: Nicht nur, dass trotz Bordküche kein Kaffee bzw. Tee vorhanden war, teilweise funktionierten die Sicherheitsgurte nicht richtig. Die Klimaanlage wurde nicht auf von uns gewünschte 20° eingestellt – entweder waren es 17° oder 24°. Auf unsere Klagen reagierte der Busfahrer unhöflich. Meistens war es zu kalt und zugig, vor allem im hinteren Teil des Busses und es gab ein ständiges An- und Ausziehen der warmen Jacken mit dem Ergebnis, dass einige der Mitreisende zu Hause über Weihnachten eine saftige Erkältung auskurieren mussten.

Unsere Fotografen haben wieder schöne Fotos zur Erinnerung gemacht.

Die Bilder von Alberto/alfredo6969 sind hier zu sehen

Petra/BlueLaguna zeigt ihre Fotos hier

Für die Bilder von Dieter/fidelis45 klicke hier

und die Bilder von Rose, Sonja/Bettkasten und Brigitte/greenie53 habe ich hier eingestellt

Viel Spaß beim Schauen!

(eingestellt am 5.1.19)

Autor: Feierabend-Mitglied

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