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Pyramide_Kobold1952

Die Mainzer Pyramide


Jeder, der auf der A 60 am Anschluss Hechtsheim-West mit dem Auto fährt, sieht sie: Die Pyramide. Besonders in der Dunkelheit zieht das markante Bauwerk alle Blicke auf sich. Dann sind die Gebäudekanten mit LEDs effektvoll beleuchtet – eine Attraktion und Augenschmaus für Mainz.


Von außen haben wir sie schon oft bewundert, aber wie sieht sie innen aus? Einige unserer Mitglieder waren auf Ü 50-Partys und schwärmen von der tollen Innenausstattung. Aber um die Pyramide von innen zu sehen, auf eine Party gehen? Das ist nicht jedermanns Sache. Lieber hätten wir eine Führung, am liebsten durch den Bauherrn selbst.

Bevor ich die Idee selbst in die Tat umsetze, ergreift Gucharl/Gudrun die Initiative und fragt kurzerhand ihren Zahnarzt, ob er uns seine Pyramide zeigt. Ihr Zahnarzt ist nämlich der Bauherr höchst persönlich: Dr. Harald Geiling.


Der Termin ist schnell festgelegt, die Konditionen ebenfalls: Kuchen für sein Team und positive Bewertungen. Nichts leichter als das. 20 Mitglieder melden sich umgehend an, 8 stehen auf der Warteliste. Kein Problem für Dr. Geiling. Ich darf alle mitbringen. Zwei müssen leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen.

Alle anderen stehen am 19. April 2018 pünktlich um 15 Uhr bereit zur Mainzer Pyramidenführung.


Vieles ist im Internet über die Pyramide nachzulesen und auf Filmen bei YouTube zu sehen, aber es ist etwas anderes, das monumentale Bauwerk selbst auf sich einwirken zu lassen, die Fakten, Zahlen, Daten vom Bauherrn selbst zu erfahren. Wir spüren, da steht einer, der sich mit diesem Gebäude nicht nur einen Traum erfüllt hat, sondern der sich diesen Traum mit seinen eigenen Gedanken und mit seinen eigenen Händen Stein um Stein geschaffen hat.

Jeder, der selbst seine eigenen vier Wände geschaffen hat (einige von uns haben in früheren Jahren das eigene Haus mitgebaut), versteht, wie stolz man darauf ist. Die Erleichterung, wenn es fertig ist, aber davor steht die Arbeit, Sorgen und zahlreiche schlaflose Nächte.

Aber solch ein monumentales Bauwerk zu planen, zu bauen, zu realisieren …..Waaaahnsinn.

Harald Geiling führt uns nach Durchqueren der Garderobe in die großzügige Center-Lounge im Erdgeschoss. Wir staunen: Sie mißt eine Höhe von 8 m. Auffallend sind die modernen schwarzen Fliesen und die 10 massiven Säulen aus Stahlbeton, die aus Schachtringen bestehen. Jede Säule hat einen Durchmesser von 120 cm und wiegt etwa 40 to. Sie tragen die gesamte Last der Pyramide. Die abgehängten Deckenelemente dienen der Schallabsorption.


8 Jahre dauerte die Vorbereitungszeit; den Rohbau hat Harald Geiling mit anfangs 1 Mitarbeiter in 3 Jahren gestemmt. Die gesamte Bauzeit belief sich auf 10 Jahre. Auf unsere erstaunte Nachfrage erklärt er, dass sie jeden Tag etwa 80 Riesensteine durch Spezialkleber miteinander verbunden haben. Jeder Stein wog 250 kg. Die meiste Arbeit erledigte der Kran, den Harald Geiling mittels Konsole selbst bedient hat. Da der 33 m hohe Kran für eine derart lange Zeit zu mieten zu teuer gewesen wäre, haben sie den 20 Jahre alten Kran kurzerhand gekauft.

Finanzierbar ohne Kredit war das Riesen-Objekt nur durch eine langjährige, eigenhändige Erstellung mit einem geringen Personalaufwand. Auf diese Weise betrugen die Baukosten für ihn und seine beiden Mitgesellschafter Bardo Dörrschuck und Thomas Waldmann rund 8 Mio. Euro. Geschätzt wird der Wert heute auf ca. 24 Mio. Seit Ende 2015 ist die Pyramide so gut wie fertig. Die Räumlichkeiten wurden nach und nach eröffnet.

Dr. Geiling lacht: „ Ja, es war eine seltsame Idee, solch einen architektonisch ausgefallenen Baukörper hinzustellen. Wahrscheinlich wäre es sinnvoller gewesen, 33 Einfamilienhäuser zu bauen. Die hätte man leichter vermarkten können.“

Statt der Einfamilienhäuser entschied er sich 1996 jedoch für die Pyramide. Und sie läuft gut, besonders das Businessgeschäft. Die Räumlichkeiten sind flexibel einsetzbar, werden gerne für Hochzeiten, Tagungen, Kongresse und Fortbildungen gebucht. Das Partygeschäft ist dagegen nicht mehr sehr lukrativ, da die Eintrittspreise kaum die hohen Ausgaben decken.




Am nächsten Tag findet eine Hochzeit statt; deshalb wird die Beleuchtung ausprobiert und die Bilder erscheinen teilweise im violetten Licht.


Insgesamt bietet die Pyramide für 2.000 bis 3.000 Gästen sieben Event-Bereiche auf vier Ebenen, darunter mehre Lounges, ein Club, eine Galerie und ein Restaurant. Auf dem Gelände befinden sich 340 Parkplätze. Alle Etagen des etwa 4.700 m² großen Gebäudes sind sowohl durch einen gläsernen Aufzug miteinander verbunden, wie auch durch eine mit LED beleuchtete Innentreppe und ein Extra-Treppenhaus, das zum Ausgang führt.

Auch die Geländer aus Edelstahl wurden von ihm und seinen Mithelfern selbst gebogen, geschweißt und angeschraubt.

Die erste Etage ist als Galerie ausgeführt, von dort geht es auf die nächste Ebene, der großen Tanzfläche. Hier tragen gewaltige Stahlstützen die Pyramidenspitze. Bis zur Kuppel sind es 20 Meter. Die Dacheindeckung der 30 m hohen Pyramide besteht aus Eternit, ein Kunstschiefer, der einfach zu montieren ist, dazu relativ preisgünstig, gut ausschaut und langlebig ist. Darunter befindet sich die spezielle Dachfolie bzw. das Unterdach.

Die sog. VIP-Lounge ist durch eine Glaswand vom Clubbereich getrennt. Dort, so Harald Geiling, ist es um 20 Dezibel leiser.

Zum Abschluss der Führung gehen wir auf die 250 m² große Dachterrasse mit einem tollen Ausblick. Sie wurde auf dem Vorbau der Pyramide, dem sog. Pylon errichtet.

Das Dach mit der Glaskonstruktion kann im Sommer durch eine Drehkurbel mittels Seilzug geöffnet werden. Harald Geiling führt es uns vor. Wir staunen, wie gut durchdacht alles ist. Das Dach schiebt sich einfach zurück.

Nach 90 Minuten ist die Führung beendet. Sicherlich haben jetzt aber doch etliche von uns Lust bekommen, die Pyramide noch einmal zu einem Event zu besuchen. Es wäre doch eine Super-Idee, wenn Feierabend dort zu einer Party zum 25jährigen Jubiläum einlädt. Wir haben uns die Kosten sagen lassen und fanden sie durchaus vertretbar.

Und so sieht es aus, wenn ein Event oder eine Party steigt ! Schau Dir die YouTube Videos an:

von einer After-Work-Party

von einer Luftakrobatik-Show

und von einer Disco-Party

Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Harald Geiling, der sich trotz seines vollen Terminkalenders und seiner Arbeit als Zahnarzt, Zahntechniker, Besitzer einer Motorradwerkstatt, Manager und nicht zuletzt Ehemann und Familienvater, Zeit für uns genommen hat, uns seine Pyramide von innen zu zeigen. Es war ein tolles Erlebnis, wie auch die Bilder unserer Fotografen Kordula/kobold1952 und Dieter/fidelis45 zeigen. Danke auch an Gudrun/Gucharl für die Herstellung des Kontakts mit Dr. Geiling.


Hier die Bilder unserer Fotografen -

Kordula/kobold1952 zeigt sie uns hier

Dieter/fidelis45 klicke hier


Den schönen Frühsommerabend beschließen wir im Biergarten des Gutsausschanks vom „Leber-Schorsch“.


(eingestellt am 24.4.18)

Autor: Feierabend-Mitglied

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