Regionaltreffen im März 2010

Bei den Vorbereitungen für 2010 hatte unser Mitglied fausten (Anna) als Referentin ihre Tochter, die Heilpraktikerin Simone Fausten für einen Vortragsabend über Metabolic Balance vorgeschlagen. Zum Einstieg in den Frühling fanden das alle eine gute Idee.

Simone Fausten war auch spontan zu einem Vortragsabend bereit. Bei unserem Regionaltreffen am 18. März stellte sie die medizinischen Hintergründe, die Wirkungsweise, den Nutzen sowie den Ablauf von Metabolic Balance vor.

Simone Fausten praktiziert seit 2003 als Heilpraktikerin in ihren Praxen Wöllstein und Essenheim. Neben Metabolic Balance, das sie seit 2005 anbietet, sind ihre Hauptschwerpunkte die Wirbeltherapie nach Dorn, Fußreflexzonentherapie, Ohr- und Handakupunktur, Schüsslersalze und Bachblütentherapie, Irisdiagnose sowie Radionik und Mykotherapie. Wer mit diesen Begriffen nichts anfangen kann, findet weitere Infos auf der Homepage von Simone Fausten.

Metabolic Balance ist ein Ernährungs- und Stoffwechselprogramm, das von Dr. Wolf Funfack entwickelt wurde. Dr. Funfack ist Arzt für Innere Medizin und Ernährungsmediziner. Zusammen mit Silvia Bürke, Dipl.-Ing. für Ernährungstechnik, entwickelte er 2001 nach intensiven Studien und in Zusammenarbeit mit Ärzten, Ernährungswissenschaftlern und Informatikern das mittlerweile europaweit erfolgreiche Metabolic-Balance-Stoffwechselprogramm.

Simone Fausten erläutert das Prinzip, das darin besteht, den Insulinspiegel niedrig zu halten, wobei einfache Kohlehydrate vermieden und eine eiweißreichere Kost angestrebt wird. Die niedrige glykämische Last schützt vor der Insulin- und Stoffwechselfalle und erzielt einen gesunden Stoffwechsel. Der Grundstock der MB ist die Logi-Pyramide.

Nach der Nationalen Verzehrstudie 2008 sind die Hälfte aller Frauen und 2/3 aller Männer in Deutschland übergewichtig - damit liegen wir an der Spitze Europas.

Im Laufe der jahrelangen Forschungen wurde Dr. Funfack klar, dass die vielen isolierten und raffinierten Kohlehydrate daran schuld sind und das Metabolische Syndrom entstehen lassen, zu dem Diabetes, Bluthochdruck, Herz- und Gefäßerkrankungen, die (nichtalkoholische) Fettleber u.a. zählen. Bei der von ihm entwickelten Metabolic Balance wird auf kohlehydratreiche Nahrung eher verzichtet, Getreideprodukte werden eingeschränkt aber nicht ganz weggelassen. Als Haupternährung dient Gemüse und Obst, da diese Lebensmittel ebenso viele Kohlehydrate enthalten, aber nicht von hoher glykämischer Last sind. Dadurch wird eine sanfte, effektive und dauerhafte Gewichtsabnahme und Gesundheitsverbesserung erzielt. Laut Simone Fausten sind rund 350.000 Pläne bisher erstellt worden.

Für die Stoffwechselumstellung wird ein persönlicher Nahrungsmittelrahmenplan erstellt. Zu diesem Zweck werden 36 Blutwerte analysiert und mittels eines Computerprogramms ausge-wertet. Der Plan enthält neben den erlaubten Nahrungsmittel auch Verhaltensregeln und wird von den selbständigen Betreuern, meist Ärzten oder Heilpraktiker, mit erläuternden Bemerkungen übergeben. Die Betreuung umfaßt in der Regel 7 - 10 Sitzungen in Kleingruppen, in denen gewogen und beraten wird. Die Kosten betragen bei Simone Fausten 360 €.

Die Betreuer begleiten die Teilnehmer durch 4 Phasen, die aufeinander aufbauen. Im Erstgespräch werden Anamnesedaten erhoben und Blut abgenommen. Nach Auswertung der Blutwerte erstellt ein Computerprogramm einen Diätplan, an den sich die Kunden strengstens halten müssen.

Simone Fausten erläutert die 4 Phasen der Stoffwechselumstellung.

Phase 1: Vorbereitungsphase
Hier wird der Körper mittels stark reduzierter Nahrungsauswahl und Darmentleerung durch ein mildes Abführmittel auf die eigentliche Umstellung vorbereitet. Die Phase dauert zwei Tage.

Phase 2: Strenge Umstellungsphase
Sie dauert mindestens zwei Wochen. Während dieser Zeitspanne müssen die Kunden sich strengstens an den Plan halten, den das Computerprogramm errechnet hat. Zu jeder Mahlzeit wird ein eiweißhaltiges Nahrungsmittel mit einem nichteiweißhaltigem kombiniert, wobei die jeweiligen Mengen und die Auswahl der Lebensmittel vorgegeben sind. z.B. morgens 200gr Naturjoghurt und einen Apfel, mittags 125gr Geflügel mit 130g Gemüse, abends 135gr Fisch und 140gr Gemüse. In den ersten zwei Wochen werden die Mahlzeiten ohne Zugabe von Öl verarbeitet, danach müssen täglich 3 Eßl. Öl (Oliven-, Leinöl) zu sich genommen werden.
Die Dauer der strengen Phase hängt auch vom Zielgewicht ab.

Phase 3: Gelockerte Phase
Die Portionen bleiben genauso klein, aber es dürfen wieder schrittweise andere Nahrungsmittel ausprobiert werden. Einmal in der Woche ist ein Verstoß gegen den Diätplan erlaubt. Es soll auch vorsichtig mit nicht aufgeführten Lebensmittel experimentiert werden, um zu sehen, wie der Körper darauf reagiert.

Phase 4: Erhaltungsphase
Durch die vorangehenden Phasen hat der Kunde gelernt, wieder im Einklang mit dem Körper zu essen. Die erlernten Regeln und Nahrungsmengenreduzierungen sollten jedoch beibehalten werden, um einen Jojo-Effekt zu verhindern.

Zu den Regeln des Metabolic Balance-Programms zählt u.a.: Nur drei Mahlzeiten am Tag im Abstand von mindestens 5 Stunden. Nach 21 Uhr nichts mehr essen. Jede Mahlzeit mit einer Eiweißportion beginnen.

Zum Abschluss des Vortragsabends zeigt Simone Fausten Bilder Ihrer Klienten, die mit Hilfe von Metabolic Balance ihr Gewicht reduziert haben. Leider konnte ihr Überraschungsgast, Jutta Simon, die mit Hilfe des Stoffwechselprogramms innerhalb von 15 Monaten 74 Kilo abgenommen hat, nicht kommen. In der Zeitschrift „Frau von heute“ wurde sie im Heft 1/10 vorgestellt.

Zahlreiche Fragen der Mitglieder zum Programm beantwortet die Heilpraktikerin im Anschluss. Auch zu der Kritik in der Presse nimmt sie Stellung, die - so Simone Fausten - insbesondere durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ausgelöst wurde.

Nach dem interessanten Vortragsabend gehen wir zum gemütlichen Teil des Abends über, der - wie es bei den Regionaltreffen üblich ist - auch das gute Essen im Restaurant Extablatt beinhaltet. In kleinen Gruppen wird noch rege über das Für und Wider von Metabolic Balance und die verschiedenen Ernährungsformen diskutiert.

In einem sind sich wohl alle einig: Wichtig ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung, bei der auch der Genuß nicht zu kurz kommen darf.

bakru26 (Günter) war unser Fotograf des Abends. Hier kannst Du Dir auch noch die übrigen Bilder anschauen.

eingestellt am 20.3.2010