Plan-Patenschaften in Ostafrika
Liebe Mitglieder der Regionalgruppe "Nordheide"
Bereits vor 3 Jahren lernte ich Monika und Hartmut Sawall in Buchholz anläßlich eines Treffs im Buchholzer Piccoli kennen. Da hörte ich zum ersten Mal von ihnen, wie sie sich als Paten, ehrenamtlich in Ostafrika für Plan einsetzen.
Das Gespräch geriet zunächst in Vergessenheit, doch wollte ich immer einmal, daß die Beiden von diesem Engagement berichten.
Jetzt endlich ist es so weit. Monika hat mir ihren beeindruckenden Bericht mit vielen, schönen Bildern zur Veröffentlichung bei uns übergeben.
Der Bericht heißt "Wiedersehen in Malawi" und ist bereits deren dritte Reise nach Ostafrika.
Danke Monika und Hartmut.
Uwe
PS:
Ich glaube, es lohnt sich, diese Reise und Geschichten zu lesen und im Anschluß auch zu bewerten.
Wiedersehen in Malawi
Nach einem Jahr Vorbereitungszeit starteten wir mit einigen anderen Plan-Paten zu unserer nunmehr dritten Reise nach Ostafrika, deren Höhepunkte wieder die Besuche unserer Patenkinder waren. Seit unserem letzten Besuch bei den Patenkindern waren fast drei Jahre vergangen. Aus "unseren" Kindern sind Teenager geworden. Außerdem naht das Ende der Patenschaften, was uns auch ein bisschen wehmütig stimmt.
Erste Station de Reise führte uns nach Dar es Salaam in Tansania.
Unser Hotel lag direkt am Indischen Ozean, ein idealer Platz zum Baden.
Plan-Büro und Schule
WWir hatten Gelegenheit das Plan-Büro und eine Schule zu besuchen.
Der Schulkomplex
Es war ein großer Schulkomplex mit sehr vielen Klassenräumen, die aber in einem sehr desolaten Zustand waren. Die Klassengröße war für uns kaum vorstellbar. Achtzig bis 100 Schüler wurden teilweise von zwei Lehrkräften (hauptsächlich Frauen) unterrichtet. Sehr diszipliniert wurden wir im Chor begrüßt. Ob hier unter dem Motto "Lernen ohne Gewalt" unterrichtet wurde, haben wir bezweifelt. Der Rohrstock war gegenwärtig.
Es befand sich eine Anzahl von Latrinen auf dem Schulgelände. Der Geruch war unverkennbar. Eine Trinkwasserstelle befand sich auf dem Schulhof.
Safari-Programm
Unsere Reise setzten wir mit einem Safari-Programm durch den Süden Tansanias - einer von Touristen wenig besuchten Strecke - fort.
...wie sie dahin ziehen...
die Elefanten im Mikumi-Nationalpark
Gnus, Gnus, Gnus
Eine riesige Gnu-Herde zieht vom Wasserloch im Ruaha-Nationalpark weiter...
...welch beeindruckendes Bild...
An der Grenze in der Nähe von Karonga erreichten wir Malawi.
Die neue Nationalflagge Malawis leuchtete uns entgegen.
Vorbereitung auf Patenbesuch
Endlich konnten wir uns auf unseren ersten Patenbesuch dieser Reise -bei unserr Patentochter Beauty- vorbereiten.
Im Plan-Büro Mzuzu trafen wir unsere alte Bekannte Esther Chirwa wieder, die uns so hervorragend bei unserem allerersten Patenbesuch 2005 begleitet hatte.
Ein Fahrrad für Beauty
Nach den Einkäufen für die Patenfamilie und unserer Patentochter Beauty - sie bekam ein Fahrrad - fuhren wir in Begleitung der Plan-Mitarbeiter ins Dorf.
Beauty
Beauty war seit unserem letzten Besuch den Kinderschuhen entwachsen, uns umarmte ein fröhlicher Teenager.
Beautys Schulleistungen
Stolz wurde uns vom Head-Teacher berichtet,dass Beauty aufgrund ihrer sehr guten schulischen Leistungen nach den Ferien in die Secondary-School wechselt, was aber einen Schulweg von je einer Stunde bedeutet. Da kam unser Fahrrad ja gerade zum richtigen Zeitpunkt, so kann sie schneller den Weg zu Schule bewältigen.
Dank PLAN geförderte Schulausbildung
Durch diese von Plan geförderte weitere Schulausbildung ist Beauty auf einem guten Wege zu ihrem Berufsziel.
Ihr Wunsch ist es Krankenschwester zu werden.
Auch hier im Dorf sind die Erfolge der Plan-Arbeit deutlich sichtbar, und zwar u.a. in Bildung zu investieren. Wir konnten den Einzug einer Lehrer-Familie in ein neugebautes Haus miterleben. Es ist wichtig, gut ausgebildete Lehrer zu motivieren auch in den entlegenen Dörfern zu unterrichten.
Aber auch hier sind Gesundheitsvorsorge und Aids-Aufklärung vorrangige Projekte.
Lebensbedingungen in Deutschland
Sehr interessiert wurden wir, insbesondere von den Frauen, nach den Lebensbedingungen
in Deutschland gefragt.
...das waren u.a. die Fragen...
In welchem Alter heiratet man, lebt man auch bei den Eltern, wie viele Kinder hat man in Deutschland, ja und wie groß sind die Dörfer? Welche Religion haben die Deutschen und wie hoch ist der Prozentsatz der Aids-Kranken.
Es entstand ein reger Informationsaustausch. So lebendig und interessant wünschten wir uns unsere Korrespondenz!
...ein Huhn und Tongefäße...
Wir wurden wieder von unserer Patenfamilie reich beschenkt. Es waren selbstgefertigteTongefäße und ein lebendes Huhn.
Patenschaft für ein fröhliches Huhn namens Grete...
Leider konnten wir das Huhn nicht mit ins Flugzeug nach Deutschland nehmen.
Deshalb haben wir die Patenschaft für das Huhn "Grete" übernommen.
"Grete" ist der Kochtopf erspart geblieben und darf fröhlich weiter leben, Eier legen und Küken aufziehen.
Abschied und Versprechen...
Wir wären gern noch länger geblieben. Nach vielen Erinnerungsfotos nahmen wir Abschied mit dem Versprechen wieder viele Briefe zu schreiben.
...die Zeit wird knapp...
Die Zeit drängte, das Patenkind Juliet der Familie Andre wartete auf unseren Besuch.
Die Plan-Mitarbeiter hatten es uns ermöglicht die im Auftrage der Familie gekauften Geschenke und Briefe persönlich zu übergeben. Es ist wirklich einmalig wie sehr sich die Plan-Mitarbeiter um uns Paten bemühten um den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.
Die Familie von Juliet und die Dorfbewohner warteten seit Stunden auf uns, die ersten Paten die dem Dorf überhaupt Besuch abstatten. Es war für uns ein ergreifendes Erlebnis.
Empfang, Geschenke, Abendessen---
Wir wurden sehr warmherzig empfangen. Dankbar über unseren Besuch wurden wir mit Geschenken bedacht und zum Abendessen eingeladen.
...Überstunden
Die Plan-Mitarbeiter machten unseretwegen viele Überstunden.
Hier trafen wir auch den Sponsor-Manager Herrn Herbert Chidaya wieder, der noch immer von seinem Aufenthalt in Hamburg und Berlin anläßlich unseres Malawi-Patentreffens im Mai 2010 schwärmte.
Nachtfahrt
Spät abends kamen wir wieder zu unserem Treffpunkt zurück und unternahmen eine abenteuerliche Nachtfahrt zu unserem nächsten Quartier, der Luwawa Forest Lodge.
Herrliche Nachtruhe
Die Nachtruhe war kurz und das ausgiebige Frühstück am nächsten Morgen genossen wir alle sehr.
Zügig fuhren wir nach Kasungu. Ziel unsees nächsten Patenbesuchs bei unserem Patensohn Suzgo.
Im Plan-Büro wurden wir herzlich begrüsst.
Den Patenkindern von einem befreundeten Paten konnten wir direkt im Plan-Büro Briefe und Geschenke übergeben.
Monika mit Patenkindern
Es waren zwei Büder - ein ehemaliges und das jetzige Patenkind - des Paten Herrn Döcke.
Für den Paten in Deutschland war es eine besondere Freude zu erfahren was aus dem nun erwachsenen ehemaligen Patenkind geworden ist.
Fahrt ins Dorf Suzgo
Eine kurze Fahrt brachte uns ins Dorf von Suzgo, wo wir schon sehnsüchtig erwartet wurden.
Die Anstrengungen der langen Anreise waren wie weggeflogen, als die Frauen uns singend und tanzend begrüßten.
...unser Patensohn Suzgo...
Vor drei Jahren haben wir unseren Patensohn Suzgo zuletzt gesehen, er hat sich gut entwickelt. Aus dem Kind ist jetzt ein 16-jähriger Jugendliher geworden, der seine weitere schulische Ausbildung, durch Plan gefördert, auf der Secondary-School fortsetzen kann.
Die Lehrerin..
Die Lehrerin war eigens während der noch andauernden Ferien zu unserem Besuch gekommen. Sie informierte uns über die Schulsituation und nahm die von uns mitgebrachten Schulmaterialien in Empfang.
Projekt Gesundheitsvorsorge
Wir hatten Gelegenheit das Projekt der Gesundheitsvorsorge gegen die Sterblichkeit der Säuglinge und Kleinkinder hautnah mitzuerleben. Eine Krankenschwester aus der nahegelegenen Gesundheitsstation zeigte uns die kleinen Hefte, die den Müttern kostenlos ausgehändigt werden. Dort tragen die Mütter alle Daten ihrer Kinder ein. In regelmäßigen Abständen werden die Babys und Kinder gewogen. Außerdem werden die verabreichten Vitamine und Medikamente -haupt-sächlich gegen Durchfall-Erkrankungen und Wurmbefall- in diesen Heften dokumentiert.
Durch diese regelmäßigen Kontrollen hat sich die Gesundheit der Kinder stark verbessert und landesweit ging die Säuglingssterblichkeit zurück. Ein wirklich sehr schöner Erfolg, der auch durch unsere Patenschaftsbeiträge ermöglicht wurde.
Einrichtung eines Sozialdienstes...
Besonders beeindruckend empfanden wir die Einrichtung eines Sozialdienstes der Frauen des Dorfes.
Auf freiwilliger, ehrenamtlicher Basis versorgen und pflegen die Frauen alte Dorfbewohner, die keine Angehörigen mehr haben.
Außerdem kümmern sie sich um Kinder mit gesundheitlichem Handikap, Waisenkinder, deren Eltern an Aids gestorben sind.
...die Patenfamilie...
Unsere Geschenke für die Patenfamilie wurden dann übergeben.
Die Kinder des Dorfes bekamen Süßigkeiten und Luftballons.
Abschied...
Der Abschied war ziemlich wehmütig, die Patenschaft für Suzgo wird im nächsten Jahr beendet werden.
Wir werden versuchen ein Geschwisterkind als Patenkind zu fördern.
So können wir auch weiterhin einiges über den weiteren Lebensweg von Suzgo erfahren.
Auf der Rückfahrt zum Plan-Büro besuchten wir noch die Gesundheitsstation der Region.
In Kasungu verabschiedeten wir uns auch von Herbert, der wieder zurück nach Lilongwe fuhr.
Wir hoffen, dass es ein Wiedersehen beim nächsten Patenbesuch in Malawi mit Herbert geben wird.
Tief berührt von den Begegnungen mit "unseren" Patenfamilien setzen wir unsere Reise durch Malawi fort.
Entspannung und Ruhe um die vielen Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten fanden wir am Malawisee.
Kinderhilfswerk Plan
Überzeugt von der Arbeit des Kinderhilfswerkes Plan International in Malawi werden wir unser ehrenamtliches Engagement fortführen.
Monika und Hartmut Sawall
Plan-Aktionsgruppe Buchholz
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