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Eine unfreiwillige Reise nach Bremen

Meine Bekannte Enka aus Holm-Seppensen rief mich am 24.09. an und bat mich, sie doch bitte am 1.Oktober zum Zug nach Harburg zu bringen und ihr Gepäck in ihr Abteil 1.Klasse zu stellen. Enka pflegte immer 1.Klasse zu reisen,diesmal sollte es nach Dortmund gehen,um am nächsten Tag weiter mit dem Bus nach Piemont zu reisen. Immerhin ist sie bereits 85, jedoch noch sehr reise-und unternehmungsfreudig.
Ihr Zug sollte von Harburg um 10:57 abfahren, das sei ihr eigentlich zu früh, meinte sie; ob ich wohl einen späteren IC finden könnte? Ausgesucht hatt ich deshalb den nächsten IC,der um 11:58 abfahren sollte. Das gefiel ihr und wir fuhren um 11:00 zum Bahnhof Harburg, wo auch noch 1 Parkplatz zur Verfügung stand. Der Parkschein war gültig bis 12:09, also reichlich Zeit sie in den Zug zu setzen und vor Ablauf der Parkzeit wieder am Auto zu sein.
Als wir um 12:45 am Bahnsteig warteten,kam die verhängnisvolle Durch-sage: "Wegen eines Personenproblems verspätet sich der IC 2329 um 60 Minuten."
Es war leicht regnerisch und der Wind pfiff gewaltig;wir entschlossen uns deshalb noch einen Kaffee im Bistro zu trinken, da konnte man sich wenigstens setzen. Natürlich löste ich noch einen weiteren Park-schein bis 13:06,das sollte auch ausreichen, dachte ich noch.
Wieder auf dem Bahnsteig angekommen, der Zug sollte nun um 12:58 abfahren, lief aber schon um 12:50 ein. Genug Zeit Enka in den Zug zu helfen und das Gepäck abzustellen.
Noch ein Tschüsss und Gute Reise, aussteigen und winken!!!
Ging nicht, die Türen am Ausstieg machten rrrummmsss und waren verriegelt.Der Zug fuhr ab und ich war gefangen.Das Auto stand am Bhf.Harburg und ich war auf dem Weg zum ersten Halt nach Bremen.
Jetzt erst mal ruhig Blut, dachte ich, such den Schaffner (oder heißt der Zugbebleiter?) und den fand ich dann auch 5 Waggons weiter.
Er sagte:"Eigentlich haben Sie ja nichts zu suchen im Zug"; ich konnte ihn aber überzeugen, daß meine Bekannte keinesfalls allein und mit dem Gepäck hätte einsteigen können und ausserdem sei der Zug viel zu früh abgefahren, nämlich ca. 8 Minuten.
Er stellte mir auf einem Notizzettel (Four Points Hotel Central-Köln) einen Not-Fahrschein aus für Bremen und zurück nach Harburg. Allerdings bemerkte er noch, daß er natürlich nicht wüßte, ob sein Kollege im Gegenzug das anerkennen würde. Schöne Aussichten! Immerhin fuhr ich bis Bremen 1.Klasse, zurück nach Harburg setzte ich mich natürlich in ein Abteil der 2....Ich wollte ja nun auf keinen Fall provozieren.

Der IC zurück nach Harburg kam pünktlich um 15:00 an. Um 15:05 war ich endlich am Auto. Doch ist ja klar, unter dem rechten Scheibenwischer war säuberlich in Folie regensicher verschweißt ein Knöllchen. Ich sollte für die immerhin fast 2 Stunden Überschreitung der Parkzeit sage und schreibe 28,60 €uro zahlen.Der Mann,der mich um 14:55 aufgeschrieben hatte, war noch am Platz. Gott sei Dank, dacht ich und schilderte mein
Malheur. Ich wollte ihm das Billet der Bahn und die natürlich inzwischen abgelaufenen (aber ordnungsgemäß gelösten Parkscheine)zeigen doch er lehnte ab, sich das überhaupt anzusehen. Dann auch noch die Bemerkung: "Die haben alle Ausreden". Ok, ich hatte Beweise!
Also mußte ich eine schriftliche Eingabe machen; der Parkplatz ist im Übrigen von einer Privatfirma bewirtschaftet und diese Leute sitzen in Berlin. Habe alles erläutert, sämtliche Belege beigefügt, nun bin ich gespannt, ob es bei denen, wie bei der Bahn!!! auch Kulanz gibt.

Ach ja, wir waren um 15:00 zum Kaffeetrinken eingeladen, kamen dann um 16:00 an. Der Kuchen, und ich mag Kuchen, hat mir allerdings nicht mehr geschmeckt.
Buchholz, am 02.10.2008

Nachstrag:
4 Wochen später erhielt ich eine gute Nachricht: Strafe war erlassen, nur die Parkgebühr mußte noch nachgezahlt werden.

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