bei Aurich
Eigentlich war für Oktober eine Betriebsbesichtigung bei Enercon vorgesehen. Auf meine Anfrage erhielten wir als Seniorengruppe eine Absage. Da sich in demselben Gewerbegebiet Aurich-Nord auch die Auricher Süssmost befindet, erkundete ich mich dort, ob eine Führung durch die laufende Produktion möglich wäre. Hier erhielt ich von dem Geschäftsführer, Herrn Meenen, persönlich die Zusicherung und, dass der dafür vorgesehene Termin im Oktober genau richtig sei.
Somit trafen wir uns ab 11.00 Uhr vor dem Hauptgebäude der Firma. Insgesamt waren wir 24 Personen. Gerold (rallarad), Hannelore (millor) und Uschi (michelli) mußten leider wegen Krankheit absagen.
Seit fünf Jahren ist der Fruchsafttechniker und Diplom-Ingenieur
der Getränketechnologie der Geschäftsführer
des Familienunternehmens.
Er ist für den kaufmännischen Bereich verantwortlich,
während sein Bruder Rainer Meenen
(Fruchsafttechniker und Industriemechaniker)
sich um die Produktionsabläufe kümmert.
Herr Meenen führt uns auf das Betriebsgelände und erzählt uns einiges aus der Firmengeschichte:
Am 01. April 1984 übernahm sein Vater, Harald Meenen, die 1941 gegründete ostfriesische Genossenschafts-Mosterei. Er machte aus der traditionellen Apfelkellerei ein modernes mittelständiges Unternehmen. Nachdem das alte Betriebsgelände in Aurich-Haxtum zu klein geworden war, siedelte die Firma 1990 in die neu errichtete Produktionsstätte im Industriegebiet Aurich-Nord um. Diese wird seitdem ständig erweitert. Heute umfasst das Betriebsgelände bereits 1,5 ha.
Dann geht es in die Produktionshalle. Förderbänder laufen, Kisten werden bewegt und durch das Geklappere der Flaschen und Arbeiten der Maschinen ist es sehr laut. Nur diejenigen, die direkt bei Herrn Meenen stehen, hören, was er erklärt. Kopfhörer wären angebracht gewesen, damit alle etwas mitbekommen.
über einen Rollentransporteur zum vollautomatischen Auspacken.
in die Etiketten-Entferner-Maschine transportiert.
Hier werden die Flaschen ca. 20 Minuten bei 83 °C gereinigt und keimfrei gemacht.
pasteurisiertem Fruchtsaft, ohne Konservierungsstoffe,
abgefüllt und dann direkt verschlossen.
In der modernen Abfüllstraße der Auricher Süssmost können in der Stunde rund 10.000 Flaschen Qualitätssäfte produziert werden. In der Saison werden rund 3000 bis 4000 Tonnen Äpfel verarbeitet.
Eine Füllhöhenkontrolle stellt die Unversehrtheit der Flaschen fest
und sortiert undichte Flaschen aus. .
Nach Besichtigung der Abfüllanlagen geht es nach draußen zu der Annahmestelle für Obst. Gegenüber auf dem Hof stehen stapelweise Kisten mit Leergut (Bild oben). Neben der Direkt-Annahmestelle gibt es mittlerweile 17 Obstannahmestellen in verschiedenen Regionen in Nord- und Ostdeutschland. Dieses Lohnobstprogramm bietet Privat- und Hobbygärtnern die Möglichkeit, ihre Äpfel- oder Birnenernte abzugeben. Hier wird die Ernte gewogen und gegen einen entsprechenden Saftgutschein eingetauscht. mehr
dann ist es Jan.
So findet er in dem
riesen Haufen von Äpfeln,
wie die Stecknadel im Heuhaufen:
den kleinsten Apfel der Welt,
seiner Meinung nach...
um gereinigt und verlesen zu werden, erklärt Herr Meenen uns.
Der Apfel wird zu 100 Prozent verarbeitet. Die Sauftausbeute liegt bei rund 75 Prozent. 25 Prozent sind ausgepresste Maische mit Schalen, Kernen und verbliebenem Fruchtfleisch, der so genannte Trester - Bild oben. Der Trester wird überwiegend für die Herstellung von Apfelpektin genutzt und wurde sonst als Tierfutter verwertet. Aufgrund der neuen EU-Vorschriften für Tierfutter liefert die Auricher Süssmost den Trester nur noch an Energieerzeuger.
Leider arbeiten die Maschinen nicht nicht zum Zeitpunkt der Besichtigung. "Die Apfelernte war dieses Jahr ca. 3 Wochen früher", sagt Herr Meenen dazu, "da war Hochsaison und die Pressanlagen liefen rund um die Uhr..."
Mit dem Elevator wird es anschließend hinauf in die Mühle befördert. In der Mühle wird das Obst fein zerstückelt und gemahlen, bis es zu einer breiartigen Masse wird (Maische). In einer Spezialpresse wird aus der Maische unter großem Druck der frische Apfelsaft gepresst und in einem Auffangbecken aufgefangen. Bei der Pressung entsteht der heute besonders beliebte naturtrübe Apfelsaft bzw. Apfelsaft mit Fruchtfleisch.
Der Direktsaft wird nach dem Pressen sofort weiterverarbeitet. Er wird zunächst gefiltert und dann zur Haltbarmachung pasteurisiert, das heisst, er wird kurz und schonend auf 80 bis 85 °C erhitzt. Dann wird zurück-
gekühlt und der Direktsaft abgefüllt bzw. für eine spätere Abfüllung in sterile Lagertanks geleitet.
Um klaren Apfelsaft zu erhalten, wird der Saft zentrifugiert und gefiltert,
d. h., es werden die groben und feinen Bestandteile herausgefiltert.
Hier findet die Verkostung statt.
Aus der breiten Produktpalette des Unternehmens stehen einige Sorten Fruchtsäfte zum Probieren bereit. Davon machen wir natürlich reichlich Gebrauch. Währenddessen läßt Herr Meenen einen Film über die Auricher Süssmost laufen. Anschließende Fragen, die wir dann noch haben, beantwortet Herr Meenen sehr gerne.
Aber der Chef, Herr Wedekind, erklärte sich bereit, für uns zu kochen.
einen anderen Termin wahrnehmen mußten. Somit waren wir insgesamt 26 Personen.
Zwei Servicekräfte waren sehr um unser leibliches Wohl bemüht. Immer wieder wurde nachgereicht: Gemischter Braten von Rind, Schwein und Hähnchen mit pikanter Soße. Buntes Gemüse, Apfelrotkohl und Rosenkohl. Als Beilage Kroketten und Salzkartoffeln. Alles war sehr lecker! Man schmeckte, der Boss selbst stand am Herd.
Von der Terrasse des Hauses hat man einen herrlichen Ausblick auf den Badesee. Man könnte jetzt nach dem hervorragenden Mahl einen Verdauungsspaziergang am See machen. Hätten wir auch gemacht, aber wir sind nur 10 Minuten Autofahrt vom Naturschutzgebiet Ewiges Meer entfernt, auch da lohnt sich ein Spaziergang.
Wir fahren von Tannenhausen zum Parkplatz an der Nordseite des Naturschutzgebietes; nur von dieser Seite ist das Ewige Meer zugänglich. Mit 89,2 Hektar (0,892 km²) Wasserfläche ist es der größte Hochmoorsee Deutschlands. Das Naturschutzgebiet liegt im Grenzbereich der Landkreise Wittmund und Aurich bei der Ortschaft Eversmeer in Ostfriesland. mehr...
Rund um das Ewige Meer erstrecken sich weite Flächen, die noch das eigentliche Hochmoorprofil zeigen und wird auch von kleineren, stehenden Gewässern, den so genannten Mooraugen, geprägt.
Der Bohlenweg um das Naturschutzgebiet ist in wenigen Minuten vom Parkplatz aus zu erreichen. Für den eigentlichen Rundgang sollte man mindestens 90 Minuten einplanen. Zu weit für viele von uns Senioren. Deshalb war nur ein Spaziergang zum See hin und zurück, ca. 30 Minuten, geplant.
viele wissenswerte Informationen über die Natur am Ewigen Meer.
Aber eine Absperrung verhindert, dorthin zu gelangen, da die Ufersicherung erneuert wird, Bild unten.
finden regelmäßig wechselnde Kunst- und Fotoausstellungen statt.
Zur Zeit stellt der Maler Klaus Neu aus Emden seine Bilder hier aus.
Elke schaut sich die Gemälde von ihrem Künstler-Kollegen an. Dem sein Thema ist die norddeutsche Landschaft, insbesondere die ostfriesische Küste. Jedes Jahr kann man Herrn Neu bei seiner Arbeit auf der MuseuMenta im Moormuseum, Moordorf, zusehen.
auf der Empore des Hauses bei Kaffee/Tee und Kuchen gut gehen.
den Elke sogar in Gedichtform beschreibt,
siehe hier.
Fotos: dolomiti, ernibird
und TanteKlaerchen
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird
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