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Schönwald

Auf nach Schönwald zum heilklimatischen Wandern – ein wahrer Jungbrunnen!

Unter einigen hundert Bewerbern sei ich für diese 4tägige Scoutreise mit Halbpension im Vier-Sterne „Wohlfühl- und Sporthotel Zum Ochsen“ in Schönwald ausgelost worden – so berichtete Herr Schürlein, Geschäftsführer der gastgebenden „Ferienland im Schwarzwald GmbH“.

Schönwald im Hochschwarzwald

Schon im Mai hatten wir den Reisetermin nach meinen Wünschen festgelegt. So kam es, dass wir, meine Freundin Ruth (Löwenmähne) und ich, zielsicher ein Wochenende mit Wettereinbruch und sinkenden Temperaturen erwischten. Aber wir wollten nun mal nicht länger warten „bis der Sommer den Hintern hochkriegt“ (Zitat Kachelmann).

Auf unserer nicht allzu langen Anreise vom Hochrhein über die Schwarzwaldhochstraße (B 500) hatten wir mindestens bis zum Schluchsee zeitweise freundlichen Sonnenschein. Doch für den beabsichtigten Schwimmstopp war es einfach zu windig, auch wenn die Zehenprobe eine ganz angenehme Badetemperatur versprach.

Auf der Nordseite des Feldbergs grüßte der Titisee herüber, dann wechselten sich hügelige Weiden und tiefe Nadelwälder ab – eine Freude und Erholung für das Auge. Die tiefgezogenen Dächer der alten Schwarzwaldhäuser zeugten davon, dass wir nun im Hochschwarzwald waren.

Herr Schürlein erwartete uns im Rathaus Schönwald und bepackte uns mit Bergen von Prospektmaterial (mit sorgenvollem Blick auf das Wetter auch mit einem 1000teiligen Schwarzwaldpuzzle) und machte uns wertvolle Vorschläge für unseren Aufenthalt. So hatte er für den kommenden Vormittag bereits eine geführte „heilklimatische Wanderung“ arrangiert. Wir verabschiedeten uns mit dem Versprechen, am Ende unseres Aufenthaltes nochmal zum „Rapport“ anzutreten, und steuerten unsere Bleibe für vier Tage an.

Im Hotel Ochsen wurden wir ganz lieb begrüßt und gleich in den weitverzweigten Gebäuden herumgeführt, besichtigten Schwimmbad, Beauty- und Wellness-Bereich, den Wintergarten mit Blick auf den hauseigenen Golfplatz, bevor wir unsere großzügige „Suite“ bezogen (Schlafzimmer mit Wohnbereich und riesiger Terrasse).
Doch wie lange würde das trockene Wetter noch halten? Wir machten uns lieber gleich auf zur ersten Erkundungswanderung, denn immer noch blinzelte hin und wieder die Sonne hervor, das wollten wir nutzen.

Eine 6,5 km lange Strecke, erst durch den Landschaftsgarten in Schönwald, später meist leicht bergab durch Weiden und Wald, zum Schluss parallel zu den rauschenden Triberger Wasserfällen steil, führte uns ins quirlige touristische Triberg.

In den vielen Andenkenläden gibt es alles zu kaufen, was das Urlauberherz begehrt und was man sich unter „Kitsch“ vorstellen kann, dabei ist die Schwarzwälder Kuckucksuhr allgegenwärtig. So rühmen sich Triberg und das benachbarte Schonach jeweils die „Weltgrößte Kuckucksuhr“ vorweisen zu können.

Im Städtchen holten uns dann auch der Regen und ein heftiger Temperatursturz ein: triefnass machten wir uns per Bus auf den Heimweg und lernten so auch die Vorzüge der „Konus“-Gästekarte kennen, die jeder Gast bei Ankunft erhält. Für die Dauer des Aufenthaltes berechtigt sie zur freien Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln von Pforzheim im Norden bis nach Lörrach im Süden, zur Nutzung der meisten Skilifte im Winter oder zum freien Eintritt in den Freibädern des Ferienlandes. Freien oder ermäßigten Eintritt gibt’s in den zahlreichen Museen der Umgebung. Eine feine Einrichtung zur Schonung der Urlaubskasse!

Ein paar Runden im Hotelschwimmbad und eine Ruhestunde unter einem schimmernden Sternen-himmel bei leiser Musik in der „Wellness-Grotte“ machten uns wieder fit für das Abendessen.

In der heimeligen, weitverzweigten Bauernstube wurden wir exzellent und zurückhaltend bedient. Die bestens geschulten Damen des Tischservice lüfteten feierlich die Wärmehauben von dem wunderschön angerichteten Essen, dekantierten am Tisch sorgfältig den Rotwein. Wie gut, dass wir uns für dieses stilvolle Ambiente auch recht hübsch gemacht hatten. Fortan wurde auch jedes Dinner durch einen „Moosecco mit Holunderblüten aromatisiert“ eingeläutet. Da könnte man sich glatt dran gewöhnen.

Der Vormittag des zweiten Tages stand ganz unter dem Motto „Heilklima-Wandern“. Dazu hielt Frau Marianne Kätsch-Jung, die ausgebildete Klima-Therapeutin im Ort, im Tourismusbüro für uns ganz individuell zunächst eine theoretische Einführung. Hier erfuhren wir, dass Schönwald schon seit 1870, dem Bau der Schwarzwaldbahn, von Franzosen und Briten zur Sommerfrische aufgesucht wurde. Seit 1975 darf es aufgrund seiner günstigen Lage in einem nach Westen geschützten Schwarzwaldhochtal auf 950 – 1150 m das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ beanspruchen. Durch das Verhältnis von Wind, Sonne und kühler, reiner Luft, die geringen Höhenunterschiede, den Wechsel von Wald und freier Fläche entstehen abgemilderte Klimareize: ideal für ein dosiertes Ausdauertraining , das „Heilklima-Wandern“.

Dann gingen wir auf dem Heilklima-Wanderweg Nr. 1 ganz professionell zur Sache: Pulsmessung beim Start , nach dem kleinen Anstieg aus dem Dorf heraus, nach gemächlichem und schnellem Gehen im „Regenwald“. Ganz schön durchweicht, aber wie angestrebt mit dem Gefühl „angenehmer Kühle“ und stolz, dass wir bei diesen Verhältnissen überhaupt draußen waren, beendeten wir diese Lehrstunde zum Thema „Heilklima-Wandern“ und bedankten uns artig bei unserer „Therapeutin“, die den Samstag Vormittag für uns geopfert hatte.

Am Nachmittag widmeten wir uns nur noch unserem Wohlbehagen. Während Ruth sich mit Aroma-Ölen massieren ließ, kühlten meine Beine in einer Rosskastanien-Lehm-Packung, derweil der Rest meines Revuekörpers im warmen Wasserbett in gnädige Schwerelosigkeit versetzt wurde. Verständlich, dass wir für den Rest des Nachmittags und Abends nicht mehr richtig wach wurden.

Der Sonntagmorgen begann trist und grau – es regnete Bindfäden. Aber irgendwann hat man sich durch das üppige Frühstücksbüfett durchgefuttert und muss entscheiden, was man über diesen Tag berichten möchte. Wir rappelten uns mühsam zu einer Besichtigung des Nachbarortes Schonach auf, allen bestimmt bekannt durch die internationalen Skispringen und die Talente, die der dortige Ski-club hervorgebracht hat.
Die letzten Alphorntöne des Frühschoppen-Konzertes lockten uns in den wunderschön angelegten Kurpark mit murmelndem Bächlein und Ententeich.

Schon seit einer halben Stunde kein Regentropfen mehr? Na sowas! Schon stieg unsere Unternehmungslust und wir wanderten zum Dorf hinaus. Einer unserer zahlreichen Flyer verhieß nämlich die „Schonacher Schalenstein-Wanderung“ zu mystischen Opferstätten und geheimnisvollen Zeugen der Zeitgeschichte. Ein zauberhafter, moosig-weicher Pfad im lichten Nadelwald (ich hatte fast Lust barfuß zu gehen) führte auf und ab an acht dieser Felsbiotope vorbei, die geheimnisvolle Namen wie „Teufelstritt“, „Altarstein“, „Geisterfelsen“ trugen.

Inzwischen war die Sonne so kräftig , dass wir in Triberg unseren Kaffeedurst auf einer Café-Terrasse stillen konnten. Gleich auf der anderen Straßenseite lockte das Schwarzwald-Museum. Wir ließen uns durch die Ausstellung führen: zur Begeisterung besonders der Kinder setzte die Fremdenführerin einige alte Kuckucksuhren, Drehorgeln und Musikautomaten in Gang. Es tönte aus allen Ecken des dreistöckigen Ausstellungsgebäudes.

Das Modell der Schwarzwaldbahn mit Tunnel und Kehrschleifen ließ gewiss die Herzen der Väter und Söhne höher schlagen und Tüftler konnten bei der Ausstellung zur Radio- und Hörfunkentwicklung verweilen, in einem Stollen waren leuchtende Mineralien zu bewundern. Eine echte Empfehlung für Jung und Alt und besonders für Regentage!

Zum Abschluss genossen wir an diesem Sonntag, der gar nicht so verheißungsvoll angefangen und uns nun doch zu so vielen Aktivitäten animiert hatte, einen letzten Spaziergang mit Blick auf den idyllischen Ort Schönwald.
Wie gerne wären wir noch ein wenig geblieben, um vielleicht auch noch das solarbeheizte Schwimmbad oder einen der vielen anderen Themen-Wanderwege des Ferienlandes bei richtig gutem Sommerwetter zu erleben. So haben wir aber mindestens getestet und nachgewiesen, dass Schönwald mit seiner Umgebung und den vielfältigen Möglichkeiten durchaus auch an Regentagen seinen speziellen Reiz hat. So wunderten wir uns auch nicht, dass eine große Besucherschar am Montag morgen zur Gästebegrüßung versammelt war, als wir uns bedauerlicherweise schon wieder bei Herrn Schürlein verabschieden mussten.

Auf dem Nachhauseweg hielten wir nochmal in St. Blasien im Südschwarzwald – aber das gehört für uns ja schon wieder zur näheren Heimat.

Vielen Dank an Feierabend und die „Ferienland im Schwarzwald GmbH“ für diese Möglichkeit, auch mal über den Hotzenwald (südlichster Ausläufer des Schwarzwaldes) hinauszublinzeln und zu entdecken, dass wir den Schwarzwald ja eigentlich nur „zu kennen glaubten“. Deshalb: auf nach Schönwald zum heilklimatischen Wandern – ein wahrer Jungbrunnen!

... das rät Anne

Autor: mogli91

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