Drei Stunden Hinweise, Ratschläge und Tipps
Für den 42. Regionaltreff der feierabendgruppe Schaumburger Land hatten wir uns Axel Bergmann von der Polizei Niedersachsen eingeladen. Im Rahmen der Prävention informiert so die Polizei ihre Bürger über mögliche Gefahren im Umgang mit dem Internet.
Der Treff am 03.11.2010 war mit 32 Teilnehmern sehr stark besucht und der sonst übliche runde Tisch kam dabei nicht zum Einsatz. Wir hatten im BKK24 - K(l)assenzimmer vorsorglich eine parlamentarische Bestuhlung eingerichtet.
In der Woche davor stand unsere Ankündigung groß in schaumburg-hautnah und lockte acht neue TN zu diesem Vortrag an.
Es begann mit einer Kurzvorstellung der Polizei und der Arbeit rund um das Internet. Wer sich näher damit beschäftigen möchte, geht auf die Seite www.Polizei-Beratungsstelle.de
Laut Statistik gab es im Jahr über 2 Mio. Fälle im Internet, die untersucht werden mußten. Die Aufklärungsquote liegt derzeit deutlich über 50% - Tendenz steigend. Ein Restrisiko ist aber immer vorhanden, wenn man ins Internet geht.
Die größte Gefahr lauert aber nicht im Internet und ist auch nicht unbedingt der eingesetzten Soft- und Hardware anzulasten. Die größte Gefahr sitzt vor dem heimischen Bildschirm.
Mangelnde Sicherheitvorkehrungen, unachtsames surfen und unbedachte Bedienung arglister Seiteninhalte sorgen für die Vielzahl der Vorfälle und damit oft für Verdruß.
Dann kam auch schon der Erste TIPP:
Niemals ohne wirksamen Grundschutz ins Internet gehen. Mindestvoraussetzung ist eine Firewall (gehört zum Betriebssystem) und ein Virenschutzprogramm, das es kostenlos im Internet gibt - z.B. AVIRA
Thema Homebanking:
Wenn der User ein paar grundsätzliche Dinge beherzigt, kann das als recht sicher bezeichnet werden. Die größte Gefahr ist hier das Pishing - also das Fischen von Kontonummer und dem dazugehörigem PIN.
Dazu wird einem eine gleich aussehende Internetseite vom Geldinstitut untergejubelt und dort fischt man die Eingabe ab.
Das ist aber leicht an den Sicherheitmerkmalen zu erkennen, auf die es zu achten gilt. Siehe Bild.
Eine sichere Seite wird anhand der oben aufgeführten Sicherheitsmerkmalen erkannt. Das https in der Adresszeile und das Schloss unten rechts in der Ecke.
Zwar kann der Angreifer dadurch Einblick auf das Konto erlangen und sieht den Stand des Guthabens und der eingeräumten Kreditlinie. Aber eine Überweisung kann er dann noch nicht auslösen, denn dazu benötigt er die TAN - Nummern des Kontoinhabers.
TAN = Transaktionnummer
iTAN = indizierte Transaktionsnummer (bekommt man von der Bank)
eTAN = elektronischer TAN - kommt per SMS auf das Handy und gilt es sehr sicher
HBCI = hier erhält man von der Bank ein spezielles Kartenlesegrät, das am PC angeschlossen wird. Während des gesamten Überweisungsvorganges muß die eigene Bankkarte im Gerät stecken, sonst geht nix.
Konto täglich kontrollieren ist dann noch ein heißer Tipp.
Wenn jemand (ein Böser) die Kontonummer ausgespäht hat und unerlauterweise einen Bankeinzug macht, kann man noch reagieren und die Hausbank kann das Geld vielleicht noch zurückholen. Sollte der Bankeinzug ins Ausland gehen muß der Transfer über 2 LZB´s (Landeszentralbanken) abgewickelt werden. Es dauert ca. 1 Tag bis die Summe auf dem Zielkonto des Angreifers gutgeschrieben wird.
Wer Unregelmäßigkeiten auf seinem Konto feststellt, kann sein Konto sofort sperren lassen und dazu ruft man 116 116 an. Das geht auch vom Ausland aus nur die 0049 vorweg wählen.
Dabei sollte man aber noch genügend Kleingeld im Portemonaie haben, sonst wird es Essig mit dem Resturlaub
Es wurde angerissen, das es Seiten im Internet gibt, die gefährlich sind. Ich persönlich habe auch schon mal so eine Meldung gesehen und nahm mich in acht.
Wenn jemand auf eine Seite kommt, die nicht ganz astrein erscheint, könntet ihr so verfahren:
- Oben in der Tastatur auf Druck / S-Abf drücken = damit wird die Seite fotografiert und kommt in den Zwischenspeicher
dann z.B. auf die Internetseite Lka.niedersachsen.de gehen und in der Navigation nach E-Mail suchen und draufdrücken
Dann startet automatisch euer E-Mail - Programm und hier braucht ihr nur noch das Bild aus dem Zwischenspeicher einzufügen.
Dazu wird die Tastenkombination Strg + V benutzt. Dann können die Leute vom LKA sich ein Bild machen und reagieren. Im schlimmsten Fall kommt es dann zu einem Bild, wie diesem hier.
Herr Bergmann berichtete weiter über das WEB 2.0 - das ist die interaktive Variante des www. Beim WEB 2.0 gebe ich also Informationen über mich (interaktiv) ein, die dann irgendwo gespeichert werden.
Es wurden z.b. ebay - die Handelsplattform, Facebook - ein soziales Netzwerk u.a. vorgestellt.
Bei ebay gibt es in der Regel geprüfte Identitäten, was aber nicht heißen muß, das immer alles sauber abläuft. Warenbetrug ist die häufigste Unsicherheit im Internet. Hier sollte man aufpassen und sich genau die Bewertungen der Anbieter durchlesen.
Bei Facebook z.B. kann der Eintrag ge Fake t sein, dh. gefälscht. Da muß nichts stimmen.
Nach der Sitzung kann (muß) man aber nicht, den Verlauf und ggf. die Cookies löschen.
Der Verlauf kann automatisch gelöscht werden, wenn diese Einstellung vorgemmmen wird. Cookies lassen sich nur manuell löschen.
Bei Firefox geht das so:
Extras/Einstellungen/Datenschutz
Im privaten Modus starten = Haken setzen - fertig
fotos: fotograefin
Text: rgbschaumburg
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