Mit dem Förster in den Wald am 28. Juli 2019
Um 10 Uhr bei sonnigen Temperaturen trafen sich 15 Personen in Reinsen, um den ehemaligen Förster H. Böger zum Thema Waldbegegnungen im Sommer zu folgen.
Zunächst ging es über eine Wiese hinauf zu einer Bank, von wo aus man den schönsten Ausblick bei gutem Wetter genießen kann.
Die Wiese nannte H. Böger Milchwiese, weil dieses Gras an Kühe, die Milch geben sollen verfüttert wird.
Henning bläst zum Aufbruch. Sein Blick geht in die Ferne und über Stadthagen.
Durch den Wald querfeldein geht es ein Stück bergauf, bis wir auf einem befestigtem Weg waren, auf dem wir überwiegend mit kleinen Abstechern blieben.
Ein Großelternpaar hatte ihren Enkelsohn Justus dabei, der bekam die Aufgabe vom Förster die Pflanzen am Wegesrand auf einem Zettel zu notieren. Es fing hier gleich mit Springkraut und Distel an. Als die Blüten an den Disteln früher trocken waren, haben wir uns Kinder damit beworfen.
Eine Hummel war fleißig bei ihrer Arbeit. Irgendwann hatte Justus keine Lust mehr und die Oma übernahm sein Amt, gerne und mit Interesse. Jeder wusste eine Pflanze zu nennen. Am Ende standen über 40 verschiedene Namen auf dem Zettel.
Wir blieben immer mal wieder stehen, um zu hören, was der Förster uns an verschiedenen Stellen mitteilen wollte. Bevor es weiterging, hörten wir ein Gedicht vorgelesen von Henning:
„Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
Da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Ich grub's mit allen
Den Würzlein aus.
Zum Garten trug ich's
Am hübschen Haus 1).
Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.“
Johann Wolfgang von Goethe
(1813)
So gingen wir weiter und jeder: „so für sich hin“.
Hier stehen wir unter Henning seiner Traumeiche.
Rotbuchenallee, die leider nicht so vielen Waldbesuchern bekannt ist. Wir gehen sie entlang und wieder: „so für sich hin“.
Auf dieser Allee liegen schon ganz viele frische grüne Eichenblätter. Die Buchen werfen Ballast ab, der Trockenheit geschuldet.
Wenn diese Pappel noch 40 Jahre stehen bleibt ist sie ca. 100 Jahre alt.
Für diese Douglasie wird sich kein Käufer finden, so Henning, weil ihre Äste zu weit ausgelegt sind.
Wir hören ein weiteres Stück auf dem Jagdhorn geblasen.
Wegen der Trockenheit abgebrochen und auf den Weg gefallen.
Großer und kleiner Zweig.
Unter dieser Rosskastanie machen wir unsere Pause. Der Baum hat sein Laub schon leicht bunt gefärbt.
Vorne links, unser neues FA-Mitglied Rainer51, er brachte seine Rentnergang mit, allen hat es sichtlich Spaß gemacht.
An den Böger-Eichen machen wir unser Gruppenfoto. 3 Personen waren schon weggegangen.
An dieser Baumrinde erklärt uns Henning die Entstehung und Weiterentwicklung des Borkenkäfers. Ein Käfermann hat immer drei Frauen zu begatten. Sie sitzen oben im Baum in ihrer Rammelkammer. Jede Käferfrau legt im März 90 Eier. In 7 Wochen sind die neuen Käfer schon wieder geschlechtsreif. Ein Käfervater hat in der vierten Generation zirka 200000 neue Borkenkäfer in den Umlauf gebracht.
Über diesen Wölbacker gehen wir auf die neu angepflanzte Streuobstwiese zu.
Es war wieder ein interessanter Weg durch Wald und Feld, danke Henning.
Nächste Waldbegegnung ist am 27.10.2019 Thema: der Wald feiert Karneval.
Fotos: Mimisoma
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