Wanderung Walterbachtal und Besichtigung Stuhlmuseum in Eimbeckhausen am 20.08.2017
Am Rande des Deisters in Höhe Bad Münder finden wir das liebliche Walterbachtal. Dieses Naturschutzgebiet zeichnet sich durch eine vielfältige Wald- und Wiesen-Landschaft aus. Dort sind wir heute gewandert.
Treffpunkt war vor dem Stuhlmuseum in Eimbeckhausen.
Wie immer hatten alle den Weg gefunden und waren pünktlich.
Ein Stuhl für Riesen – Werbung für das Stuhlmuseum
Figuren im Garten
14 Feierabendler machten sich auf den Weg
Weißblauer Himmel und ein frischer Wind – ideales Wanderwetter
Pausen müssen auch sein
Blick in das Deister-Süntel-Tal – im Hintergrund der Süntel
Der Weg ging zuerst durch Felder, die zum größten Teil schon abgeerntet waren.
In der hügeligen Landschaft hat man schöne Ausblicke auf die nächsten Dörfer.
Am Walterbach angekommen, führte der Weg am Ufer entlang.
Pause am Hexenteich
Bei dem feuchten Wetter sprießen die Pilze.
Walterbachtal
Nach dem vielen Regen in den letzten Tagen war der Weg stellenweise etwas matschig und rutschig.
Der Aronstab hat hier schon seine roten Beeren.
Männergespräche
Auf schmalem Pfad geht es etwas bergan.
Das Pferd ist neugierig.
Die Hälfte der Strecke haben wir geschafft, jetzt geht es etwas bergauf zurück nach Eimbeckhausen.
Die letzte Strecke geht wieder durch die Felder.
Dieser Hunde beißt nicht – er ist aus Sandstein.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ziel, wo der Kaffee auf uns wartet.
Baumruine am Wegesrand
Das Café im Stuhlmuseum – dort sind die Tische schon für uns gedeckt.
Das sieht doch sehr gemütlich aus!
Leckere Schwarzwälder Kirschtorte ließen wir uns schmecken. Es gab aber noch andere leckere Torten.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es in das Museum.
Hier sieht man viele verschiedene Modelle von Stühlen.
Herr Herbert Kowalzig vom Museumsverein des Stuhlmuseums Eimbeckhausen hatte viel über den Verein und seine Arbeit zu erzählen. 130 Vereinsmitglieder haben in mühevoller Arbeit die ehemalige Stuhlfabrik zu einem Museum gemacht.
Wir hören interessiert zu und sehen uns die vielen Stühle aus den vergangenen Jahrhunderten an. Früher hatten ja nur die adeligen oder reichen Leute Stühle. Das Volk saß auf einfachen Bänken oder Hockern oder einfach auf dem Boden.
In dieser ehemaligen Stuhlfabrik wurden unterschiedliche Hölzer verarbeitet.
Stuhl aus der Renaissance – um 1400 bis 1600
Der sieht doch bequem aus und stammt aus der Zeit des Barock - um 1657 bis 1770.
Das ist wohl ein Stuhl für die Damen mit den breiten Reifröcken.
Das Holz wurde erhitzt und konnte dann gebogen werden.
Stuhl aus der Zeit des Klassizismus - um 1770 - 1840.
Die Stühle hatten eine Sitzfläche aus geflochtenem Peddigrohr, was es ja heute auch noch gibt.
Ein Stuhl aus der Biedermeierzeit - um 1815 -1850.
Stuhl aus der Gründerzeit - um 1835 -1890.
"König Jürgen der Erste" auf dem Thronsessel.
Wohnzimmer aus den 50er Jahren
… und auch eine Küche
Regelrechte Kunstwerke für die unterschiedlichsten Sitzgelegenheiten wurden hier geschaffen.
Das Werkzeug aus früherer Zeit. In der Stuhlfabrik wurde bis 1998 gearbeitet. Im Sünteltal gab es früher viele Stuhlfabriken. Diese Fabrik beschäftigte bis zu 300 Arbeiter. Die Frauen und auch Kinder haben die Flechtarbeiten in Heimarbeit gefertigt.
Es gibt hier auch eine Werkstatt, in der schon Schüler der 8. Klasse Stühle zusammengebaut haben.
Manch junger Lehrling sollte das Affenschwungholz holen, das war immer einen Lacher wert.
Kinder können hier gern einmal aus den Teilen einen Stuhl zusammenbauen.
Ein Klavierstuhl, der in der Höhe verstellbar war.
Ein Werbestuhl
Frisör - Kinderstuhl
Ein Betstuhl um 1910
Deisterstuhl um 1957
In der oberen Etage lagern noch viele Einzelteile. Man könnte noch tausende Stühle zusammenbauen, wenn sie noch komplett vorhanden wären.
Die Vereinsmitglieder restaurieren hier noch in ihrer Freizeit Stühle und führen auch Instandsetzungsarbeiten durch.
Viele Fragen wurden gestellt und fachkundig von Herrn Kowalzig beantwortet.
Der Verein mit seinen Mitgliedern hat noch viel vor und sucht auch weiterhin Mitstreiter, um die vielfältigsten Arbeiten zu bewältigen.
Zahlreiche "Schätze" sollen noch erfasst und katalogisiert werden.
Das war ein sehr interessanter Vortrag. Wir haben doch wieder Einiges gelernt über die frühere Stuhlindustrie im Deister-Süntel-Tal.
Vielen Dank an Herrn Herbert Kowalzig für die Führung durch das Museum und an Helga für die Organisation der Wanderung, das Kaffeetrinken und den Museumsbesuch.
Gruppenbild unter dem Baum vor dem Museum. Jetzt müssen wir schnell ins Auto, denn es gibt ein kräftiges Regenschauer.
Fotos: Mimisoma und Foersterle
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