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BEE ( Black Economic Empowerment) fuehrt zu umgekehrtem Rassismus

Der Praesident von COPE, Mosiuoa Lekota hat gestern in London eine Erklaerung abgegeben, die in sich schon eine kleine Revolution darstellt. Er vergleicht die in Suedafrika so beliebten BEE Geschaefte mit der Politik der alten Apartheitsregierung.

Fuer die Leser, die mit dem ganzen Verfahren nicht so vertraut sind nun einige Worte zum Verstaendnis. Nach 1994, als der ANC die Macht im Land uebernommen hatte, entdeckte man die BEE Geschaefte als ein vermeidliches Heilmittel, um die bisher unterrepraesentierten armen Schwarzen an den Profiten der ganz grossen Geschaefte teilhaben zu lassen. Im Prinzip ist dies nichts anderes als eine Politik, die diesmal die Weissen, die Asiaten und meist auch die Mischlinge ausgrenzt, denn diese duerfen an solchen Geschaeften nicht beteiligt sein.

Was als Instrument zur Umverteilung des Reichtums zu Gunsten der armen Massen von Schwarzen gedacht war, verkam aber schnell zu einem Selbstbedienungsladen, an dem sich immer die gleichen Gesichter wie selbstverstaendlich bedient haben. Viele der fuehrenden schwarzen Geschaeftsleute haben auf diese Weise ihren grossen Reichtum erreicht. Dabei war eine Mitgliedschaft im ANC immer ein gutes Hilfsmittel.

Das nun Lekota, als Praesident der groessten Oppositionspartei im Land sich gegen die BEE Geschaefte stellt, ist ein hoffnungsvolles Zeichen fuer das Land. Er sagte: "I do not subscribe to the idea that public funds can be taken, that a programme to benefit citizens can be set up and then be said to benefit a particular section of the population. It's rubbish," (Ich kann die Idee nicht unterstuetzen, das oeffentliche Gelder fuer ein Programm benutzt werden um den Buergern zu helfen und dann gesagt wird, dass dies nur fuer eine bestimmte Gruppe der Bevoelkerung gilt.)

Er sagte weiter: ‚In der Vergangenheit wurden oeffentliche Gelder genutzt um z.B. eine Universitaet zu bauen, die dann nur fuer weisse Studenten da war. Heute werden nun Programme eingerichtet, die nur fuer arme Schwarze sind, aber die armen Weissen ausgegrenzt werden. Ich kann mich solchem Unsinn nicht anschliessen ...‘ ‚Wir koennen uns nicht hinstellen und sagen, dass wir gegen Rassendiskriminierung sind und dann genau diese praktizieren. ‘ Er bekam fuer seine starken und offenen Worte grossen Beifall von den ueberwiegend weissen Geschaeftsleuten.

Er sagte weiter: Dass man Leute in der Regierung findet, die eine weisse Person nicht einstellen werden, weil diese Position fuer eine schwarze Person vorbehalten ist, auch wenn dies bedeutet, dass warten muss bis sich eine fuer diesen Posten qualifiziert hat. Dies wurde frueher als ‚job reservation‘ bezeichnet – man hatte bestimmte Positionen nur fuer Mitglieder einer bestimmten Rasse vorbehalten.‘

Man kann dieses Problem sehr gut mit den Problemen zwischen Ost- und Westdeutschen Bewerbern in Deutschland vergleichen, nur sind dort beide Bewerber aeusserlich nicht so einfach zu unterscheiden.

Ein politischer Wandel wie ihn Lekota anstrebt wird sicher auf grosse Unterstuetzung bei den Weissen und den anderen Minderheiten stossen, aber es finden sich auch immer Schwarze in Suedafrika, die ihm zustimmen werden. Die grossen BEE Geschaefte haben den armen Schwarzen keine Vorteile gebracht und so schwindet die Unterstuetzung im Land fuer den neuen Rassismus.


Maerz 2009

Autor: denis2010

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