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Deutschland, ein Einwanderungsland?


Ihr werdet euch vielleicht wundern, warum sich die Regio Gruppe mit einer solchen Fragestellung beschaeftigt hat. Aber da ist mehr zu dem Thema, als man auf den ersten Blick vermutet und Suedafrika koennte fuer Deutschland eine besondere Schluesselposition einnehmen.

Nach den Plaenen der Bundesregierung moechte Deutschland gern zum Einwanderungsland fuer hochqualifizierte Arbeitskraefte werden. Die Idee ist weder neu noch besonders originell. Schon seit langem bedienen sich Laender wie Kanada, Australien, Neu Zealand und Uk aus dem Pool der gut ausgebildeten Fachkräfte der Schwellen- und Entwicklungslaender. Diese Praxis hat zu viel Verstimmung auf der afrikanischen Seite gefuehrt. Man sollte sich deshalb zweimal ueberlegen, ob man sich diesem Club wirklich anschliessen moechte.

Deutschland ist aus einer ganzen Reihe von Gruenden nicht in der Lage mit den anderen Laendern, die sich ihre Fachkraefte auf diese Art und Weise besorgen, zu konkurrieren. Da ist als erstes die Sprachbarriere, denn Deutsch ist nicht gerade sehr verbreitet in Afrika und anderen Laendern wo Fachkräfte angeworben werden sollen.

Dann kommt zumindest fuer die afrikanischen Laender die schlechte Reputation des Ostens Deutschlands hinzu. Man sollte nicht vergessen, dass immer noch viele afrikanische Staaten ihre Buerger vor Reisen in den Osten Deutschlands warnen. Dieser Teil des Landes ist fuer nicht weisse Besucher als zu gefaehrlich eingestuft und ganz bestimmt keine sehr gute Voraussetzung um Einwanderer anzulocken. Ein naechster Punkt ist die Ueberreguliertheit und Regelmentierheit des Lebens in Deutschland. Diese Lebensweise ist fuer Menschen aus dem Rest der Welt sehr schwer zu verstehen und schon gar nicht attraktiv.

Diese recht negative Ausgangslage fuer Deutschland fuehrte zum scheitern aehnlich angelegter Programme in der Vergangenheit, aber man hat auf der politischen Seite offensichtlich nur sehr wenig dazu gelernt.

Wie koennte nun eine echte Alternative aussehen, die fuer die Laender des suedlichen Afrikas und fuer Deutschland gleichzeitig attraktiv waere?

Um diese Frage zu beantworten muss man etwas tiefer in die Probleme der beiden Seiten einsteigen, dann aber wird die Loesung sehr schnell deutlich.

Deutschland hat schon heute einen beginnenden Mangel an jungen qualifizierten Fachkraeften, die es aus dem eigenen Bestand nicht mehr decken kann. Es gibt zur gleichen Zeit eine stetig wachsende Gruppe von Menschen, die fuer den deutschen Arbeitsmarkt als zu alt betrachtet werden. Genau diese Gruppe hat in Deutschland in der Regel auch im Ruhestand keine rosige Zukunft mehr zu erwarten. Schon heute zeigt sich, dass es immer schwieriger wird gute und gleichzeitig bezahlbare Hilfe fuer alte Menschen in Deutschland zu finden. Auch dieser Trend wird sich in der Zukunft nur noch verstaerken.

Suedafrika hat hingegen eine Bevoelkerung, in der mehr als 50% unter 18 Jahre alt sind. Das Land hat einen grossen Mangel an Menschen die willens und in der Lage sind die grosse Zahl von jungen Menschen Auszubilden. Das starke Wirtschaftswachstum der Jahre nach 1994 hat dazu gefuehrt, dass immer weniger Menschen fuer den Bereich Ausbildung zur Verfuegung stehen, weil sie in anderen Positionen im Wirtschaftsleben unbedingt gebraucht werden.

Suedafrika waere in der Lage die in Deutschland fehlenden Fachkraefte bedarfsgerecht zu produzieren, wenn es gelingen wuerde das Ausbildungsproblem zu ueberkommen.

Ein weiterer Gedanke ist, dass schon heute sehr viele Menschen aus Europa die privaten Krankenhaeuser in Suedafrika als gute und deutlich billigere Alternative zu staatlichen Einrichtungen in Europa benutzten.
Wuerde sich nun ein Land wie Deutschland bereit finden in eine langfristige strategische Partnerschaft mit einem Land wie Suedafrika einzugehen, koennte beiden Seiten schnell und nachhaltig geholfen werden.

Deutschland koennte im Rahmen einer solchen Partnerschaft vielen Menschen, die fuer den deutschen Markt zu alt sind, eine Chance geben etwas wirklich Sinnvolles in ihrem Leben zu tun, naemlich die Vermittlung ihrer persoenlichen Berufskenntnisse an junge Menschen in Suedafrika. Im Gegenzug wuerden diese Deutschen dann ein uneingeschraenktes Daueraufenthaltsrecht in Suedafrika erhalten und haetten auch mit einer fuer Deutschland eher kleinen Altersversorgung eine Chance ihr Alter in einem deutlich besseren und hoeheren Lebensstil zu verbringen.

Die so ausgebildeten jungen Menschen wuerden nicht nur mit Fachkentnissen, sondern auch mit den Grundkenntnissen der deutschen Sprache fuer den deutschen Markt bereitgestellt. Durch den Kontakt mit Deutschen waere auch der kulturelle Schock der anderen Lebenseinstellung deutlich abgemildert. Die jungen Arbeitskraefte waeren uebrigens auch ein echter Beitrag zur Entwicklung Suedafrikas.

Die Deutschen, die in einem solchen Fall dauerhaft in Suedafrika leben wuerden, koennten sich Dienstleistungen, wie Haushaltshilfe, Gaertner und die spaeter benoetigte Hilfe fuer all die Kleinigkeiten des Alltags aus eigenen Mitteln leisten. Es wuerde also zu einer deutlichen Entlastung des deutschen Marktes kommen. Angebote, die man in Deutschland nur durch professionelle Pflegedienste bekommen kann sind in Suedafrika privat verfuegbar und erschwinglich. Diese Dienste werden auch in der Zukunft bezahlbar bleiben, schon auf der Grundlage des Waehrungsgefaelles, welches sich in Zukunft sicher nicht zu Ungunsten der deutschen Seite entwickeln wird.

Solche Hilfe in Anspruch zu nehmen ist hier nicht als Ausbeutung gesehen, sondern wird vielmehr als dringend benoetige Schaffung von einfachen Arbeitsplaetzen sehr begruesst.

Suedafrika koennte langfristig zu einem der neuen grossen Anbieter von Pflege und Betreung auch fuer andere Menschen aus Europa werden.
Also haben wir auch hier wieder eine Situation bei der alle Seiten gewinnen.

Eine solche Form der strategischen Partnerschaft ist etwas voellig Neues und koennte schnell zu einem Meilenstein in der Entwicklung der Nord-Sued-Beziehungen werden. Es waere eine Chance fuer Deutschland einen eigenen Weg zu gehen, der sich in jeder Hinsicht als fruchtbarer und zukunftstraechtiger darstellt.

Vielleicht erreicht der Gedanke ja auf dem Weg ueber die FA Gemeinschaft nicht nur die persoenlich interessierten, sondern auch die Ohren der politischen Entscheidungstraeger.

Deutsche Einwanderer haben in der Geschichte Suedafrikas schon immer eine besondere Rolle gespielt und hier koennten viele Menschen ihren ganz persoenlichen Beitrag fuer eine bessere Zukunft in beiden Laendern leisten. Als angenehmes Nebenprodukt koennten sie dann auch noch ihren Lebensabend unter suedlicher Sonne verbringen.

Wir wuerden uns sehr freuen wenn diese Idee im Forum der Regionalgruppe zu einer lebhaften Diskussion fuehren wuerden.

Autor: denis2010

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