Die Proteste in Suedafrika bekommen eine politische Dimension

Gestern zogen mehrere hundert protestierende Mitglieder von COPE (Congress of the people) zur Gemeindeverwaltung von Kopanong im suedlichen Free State. Die Gemeinde umfasst die folgenden 9 Orte: Trompsburg, Gariep Dam, Springfontein, Bethulie, Philippolis, Jagersfontein, Fauresmith, Edenburg und Reddersburg.

Das Ziel ist es, die politische Saeuberung der Verwaltung von COPE Mitgliedern und solchen die verdaechtigt werden es zu sein, zu stoppen. Der Protestzug wurde von Willie Madisha und anderen lokalen Fuehrern der Partei angefuehrt. Madisha gehoert zu den politischen Schwergewichten des Landes und aufgrund seiner frueheren Fuehrungsrolle in der Gewerkschaftsbewegung.

Bisher haben 98 Mitarbeiter der Gemeinde ein Schreiben, mit der Information ueber die Beendigung ihres Arbeitsverhaeltnisses erhalten, und da es sich in der Mehrzahl um Mitglieder von COPE handelt, kann man hier sicherlich von einer politisch motivierten Aktion sprechen.

Das Ziel des friedlichen Protestzuges war es dem ANC Buegermeister ein Memorandum zu uebergeben, das die sofortige Wiedereinstellung der Angestellten der Gemeinde verlangt. Der Buegermeister, Xolile Matwa, erklaerte, das er es ablehne, mit den Protestierenden zu sprechen, da sie keine Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung sein.

Mthetho Lalu erklaerte, das fuer den Fall, dass die Gemeinde die Erlassungen nicht zuruecknimmt, mit weiteren Protesten und auch mit einem Boykott der Abgaben fuer die Lieferung und Dienste der Gemeinde zu rechnen sei. Man muss dazu wissen, dass in Suedafrika die Gemeinde, fuer die Bewohnern, neben der Muellabfuhr und Strassenreinung auch die Lieferungen von Elektrizitaet, Wasser und die Entsorgung von Abwasser sicherstellt.

Insgesamt zeigten sich die Menschen schwer enttaeuscht, von Verhalten der ANC Vertreter und sie erinnerten daran, dass Praesident Jacob Zuma nach der Wahl zugesichert hatte, dass niemand seinen Job verlieren wuerde, nur weil einer anderen Partei angehoere.

Ich denke man kann sehen, dass die politische Dimension des Protests gegen das Versagen des ANC waechst und das sicher nur eine politische Loesung geben kann, falls man nicht zu den alten Methoden der Unterdrueckung zurueckgreifen will.

Juli 2009