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Koennen die Deutschen wirklich etwas tun, um die globale Energiebilanz zu verbessern? - 18. Juli 2008


Der eine oder andere Leser wird sich fragen, was dieses Thema mit dem suedlichen Afrika zu tun hat. Bitte gebt uns eine Chance es euch zu erlaeutern.

Die hohen und stetig steigenden Energiepreise treffen jeden und es wird immer oefter nicht nur uebers Energiesparen gesprochen, sondern die meisten Menschen wollen auch wirklich etwas dafuer tun. Die Menschen in Deutschland tun auf der privaten Ebene eine Menge um ihre Energiekosten in den Griff zu bekommen. Diese guten Ansaetze sollen bitte auf keinen Fall aufgegeben werden, aber man sollte ab und zu einmal versuchen bestimmte Dinge aus der globalen Sicht zu sehen.

Europa und die USA haben mit grossem Erfolg ihre Lebensweise und Denkeinstellung in die meisten Laender der Welt exportiert. Es ist ihnen gelungen die ueberwaeltigende Mehrheit aller Menschen davon zu ueberzeugen, dass der westliche Weg zu leben das einzig erstrebenswerte Ziel sei.

Genau dort beginnt das globale Problem, denn es ist nicht moeglich, das jede Familie auf der Welt z.B. ein Auto hat und benutzt. Auch all die anderen ach so notwendigen Gueter des modernen Lebens, wie wir sie in fast jedem deutschen Haushalt finden koennen nicht fuer alle Menschen da sein. Erst wurde Milliarden von Menschen erklaert, dies sei der Traum, fuer den man sich abschuften muss und dann kommt die boese Erkenntnis – solche Gueter fuer alle, ist weder machbar noch erstrebenswert.

Wer wirklich global etwas veraendern moechte, muss als erstes ueber die Frage nachdenken, welchen Weg zu leben sollen die Menschen in Zukunft einschlagen? Dies ist eine der sehr trickreichen Fragen, denn es gibt einfach keine allgemeine und schon gar keine einfache Antwort. Eines ist hingegen sicher, es kann nicht der amerikanische oder der deutsche Weg sein. Deutschland steht hier bitte nur stellvertretend fuer die Laender des alten Europa. Da die meisten der Leser in Deutschland leben, haben wir Deutschland halt als Beispiel gewaehlt.

Deutschland veranschaulicht sich schoen die Misere der westlichen Industrienationen, denn auf der einen Seite brauchen sie die Entwicklungs- und Schwellenlaender um die Gueter der heimischen Produktion absetzen zu koennen, auf der anderen Seite ist es aber genau der Gebrauch dieser Gueter, der zur globalen Energiekrise gefuehrt hat. Es ist schoen zu lesen, dass die Deutschen immer haeufiger mal wieder aufs Fahrrad umsteigen, aber global betrachtet macht es wirklich kaum einen Unterschied. Erst wenn wir anfangen ueber wirklich langfristige und dauerhafte Loesungen fuer die Verkehrsprobleme in den Schwellenlaendern und spaeter auch in den Entwicklungslaendern nachzudenken, kommen wir auf den richtigen Weg.

Das gleiche gilt uebrigens auch fuer den globalen Trend zur Fertigkost, die nur noch schnell in der Microwelle aufgewaermt werden muss. Diese Art der Essenszubereitung wird ebenfalls ueber die Medien in aller Welt als der erstrebenswerte Weg der modernen Ernaehrung vermarktet. Auch hier haben wir wieder einen Schritt der uns mit Sicherheit in die falsche Richtung fuehren wird.

Ein sehr typisches Beispiel, in wie weit die Industrienationen die anderen Laender beeinflussen sind die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenkenden Cell-Phones (in Deutschland Handys). In Afrika sind sie zum Statussymbol des kleines Mannes und der kleinen Frau geworden. Familien haben oft grosse Probleme eine warme Mahlzeit am Tag auf den Tisch zu bringen, aber zur gleichen Zeit hat fast jedes Familienmitglied ein eigenes und oft recht teures Cell-Phone, natuerlich auf Kredit gekauft. Unter dem Motto man muss es haben, sind Millionen armer Menschen der Werbung auf den Leim gegangen und fuellen die Kassen der wenigen grossen Hersteller in der Welt.

Wenn man sich wirklich mit den Themen globale Energiekrise und Klimawechsel auseinandersetzen moechte, muss man anfangen die eigenen Wertevorstellungen und Lebensziele in Frage zu stellen. Ich weiss das ist etwas was viel unbequemer ist, als mal auf das Fahrrad umzusteigen, statt das Auto zu benutzen.

Unter dem Motto moderne Technologie wurde eine globale Entwicklung eingeleitet, die zur Destabilisierung ganzer Regionen fuehrt, wenn landwirtschaftliche Flaechen zum Anbau der Rohstoffe fuer den begehrten Biodiesel genutzt werden und als Folge Lebensmittel fuer Millionen von Menschen unerschwinglich werden.

Der Fuehrungsanspruch der USA und Europas bei der Loesung globaler Probleme aus diesem Feld erscheint sehr fragwuerdig, da sie zur gleichen Zeit die Quelle der meisten Probleme sind. Der deutsche Weg – noch eine neue Vorschrift und es wird dann alles besser werden – ist genau so hoffnungslos und falsch, wie die amerikanische Einstellung. Man sichert sich halt Energievorraete durch militaerische Staerke.
Intelligente Loesungen kommen hingegen oft aus Laendern, die die Probleme wirklich hautnah spueren, wie Pakistan, Bangladesch, Venezulea, Argentinien und Suedafrika.

Wir werden euch gern in Zukunft verschiedene gute Ideen und Wege zur Loesung der globalen Krisen vorstellen. Sie finden leider noch nicht alle ihre Umsetzung im suedlichen Afrika, aber sie sind geeignet einen wirklichen Unterschied zu machen. Ihr werdet vielleicht mit Erstaunen lesen das dies Wege sind, die nicht auf den Programmen der so viel und gern beschworenen Entwicklungshilfe gewachsen sind. Diese Loesungen haben in den meisten Faellen auch gar nichts mit den grossen Hilfsprogrammen der Industrienationen zu tun, sondern sind Loesungen, die in den betroffenen Laendern eigenstaendig entwickelt worden sind.

Wir hoffen, dass ihr alle ein schoenes Wochende habt und dass wir euch ein wenig nachdenklich gemacht haben.

Autor: denis2010

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