Erzbischof verurteilt die Haltung der Kirche zum Thema AIDS

Der Erzbischof Thabo Makgoba aus Südafrika hat sich mit sehr klaren Worten gegen die Haltung der verschiedenen christlichen Kirchen zum Thema AIDS ausgesprochen. Er verurteilte die Haltung der kirchlichen Würdenträger, die AIDS als eine von Gott gesandte gerechte Strafe für das sündhafte Leben der Menschen verkaufen wollen.

Der Erzbischof sieht auch in seiner eigenen Kirche viele Fehler, die in der Vergangenheit gemacht worden sind. Er nutzte die Gelegenheit, auf einer internationalen Konferenz der UN zum Thema AIDS in den Niederlanden um den unwürdigen Umgang mit den Opfern dieser Seuche anzuprangern. Er sprach sich gleichzeitig gegen die menschenverachtende konservative Haltung vieler kirchlicher Würdenträger aus.

Er sieht die Kirchen als eine der Quellen, die zu der negative Einstellung in der Gesellschaft gegenüber Menschen, die an AIDS erkrankt sind, geführt haben. Außerehelicher sexueller Kontakt wird durch die Kirchen verurteilt und dies hat am Ende dazu beigetragen, dass sich die Erkrankten von der Kirche abwenden.

Der Bischof sieht den Weg, den die anglikanische Kirche Südafrikas seit 2002 geht als eine mögliche Lösung hierfür. Er sagt, es war schwierig unseren Standpunkt zu Themen, wie Sex, Sexualität, HIV und AIDS der Wirklichkeit der Gesellschaft anzupassen. Nur durch Aufklärung der kirchlichen Mitarbeiter und der Laien, die in der Kirche beschäftigt sind, konnten wir sicherstellen, dass sie den Menschen mit dieser Erkrankung hilfreich zur Seite stehen und sie vorurteilsfrei beraten können.

Er legte Wert darauf festzustellen, dass eine sexuelle Sünde nicht schlimmer oder weniger schlimm sei, als andere Verfehlungen. In einer perfekten Welt würde es ein Problem, wie AIDS nicht geben, aber wir Menschen sind nun einmal nicht perfekt und deshalb müssen wir uns an der Realität und nicht an einem spirituellen Idealziel orientieren.

Der Umdenkungsprozess der anglikanischen Kirche sollte ein Beispiel für die anderen christlichen Glaubensgemeinschaften bieten. Leider zeigt die aktuelle Lage gerade in der katholischen Kirche, dass man dort noch einen sehr langen Weg zu gehen hat, bevor man in der Wirklichkeit des Lebens angekommen ist.


Maerz 2010

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