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Klimawandel im suedlichen Afrika

Unter dem Titel ‚Klimawandel im suedlichen Afrika‘ hat das deutsche Fernsehen in den letzten Tagen einen Bericht gezeigt, den man nicht ganz unkommentiert lassen sollte. Es ist gut, wenn die Menschen in Deutschland auf die spuehrbaren Veraenderungen des Klimas im suedlichen Afrika aufmerksam gemacht werden, aber es sollte doch in einer etwas besser vorbereiteten Form geschehen und sich nicht an den reisserischen Reportagen aus den USA orientieren.

Es sieht immer sehr dramatisch aus, wenn man eine Landschaft nach einem Feldfeuer zeigt, aber dann sollte man der Ehrlichkeit halber auch sagen, dass es die so bewunderte Landschaft ihre Entstehung eben solchen Feuern verdankt. Die Samen vieler Pflanzen aus dieser Region benoetigen die Hitze des Feuers, um zu keimen. Die Hitze gibt dem Samen die Information, dass die Oberflaeche von bestehender bodendeckender Vegetation befreit ist und dass es nun Zeit ist zu keimen.

Die Feuer sind hier ein fester und notwendiger Bestandteil des Zyklus der immer waehrenden Erneuerung der Vegetation; leider hat man dies in dem Bericht nicht erfahren. Hier wurde der Eindruck vermittelt, dass die Klimaveraenderung die Landschaft so stark ausgedoerrt habe.
Die These, dass die Sukkulenten bei einer Erhoehung der Durchschnittstemperatur verschwinden wuerden, erscheint wenig wahrscheinlich, da diese Pflanzen gegen die Sonneneinstrahlung und die Hitze durch ihren besonderen Aufbau des Pflanzenkoerpers sehr gut geschuetzt sind. Auch die Information, dass es schon seit Jahren keinen Regen gegeben hat ist recht irrefuehrend. In diesem Gebiet beziehen die Pflanzen ihr Wasser aus der Luft, die sich als Folge der starken Schwankung zwischen Tag und Nacht in den fruehen Morgenstunden als Kondenswasser niederschlaegt. Regen ist hier nicht die Quelle des fuer die Pflanzen notwendigen Wassers.

Das Austrocknen der Randgebiete des Okawango – Beckens ist zum Teil eine Folge der Klimaverschiebung, aber auch sehr stark beeinflusst durch die Landwirtschaft in diesem Gebiet. Man muss wissen, dass sich solche Gebiete nicht fuer eine permanente Landwirtschaft eignen, darum haben die Menschen hier ueber viele Jahrtausende als Nomaden gelebt. Die Regierungsprogramme, die noch durch internationale Hilfsprogramme unterstuetzt wurden haben die Menschen zur Ansiedlung getrieben und ueberredet. Die Folgen sind nun sichtbar und die Verantwortlichen schieben es allein auf den Klimawandel.

Man konnte in der Sendung zum Teil die englischen Originalkommentare hoeren und leider hatte die deutsche Uebersetzung nicht immer sehr viel mit dem Original zu tun. Ein solches Verhalten traegt nicht gerade zur Glaubwuerdigkeit einer solchen Sendung bei.

Es wurde betont, das die Region um Cape Town zu wenig Regen erhaelt, dies war richtig fuer das Jahr 2007, aber in 2008 hat diese Region die heftigsten Regenfaelle in Jahrzehnten gesehen. Es wird überdeutlich, dass es an Vergleichswerten fehlt, um verlaessliche Aussagen zu treffen. Ich moechte hier betonen, dass es einen sichtbaren und deutlichen Klimawandel im suedlichen Afrika gibt und dass dieser grosse Probleme verursacht und dass sich die Situation noch verschlimmern wird.

Eine solche Sendung haette aber auch berichten sollen ueber die Ueberlegungen und ersten Versuche durch eine Umstellung der Feldfruechte den Klimaveraenderungen zu begegnen. Es ist richtig, dass die verminderten Niederschlaege den Anbau von Mais in bestimmten Teilen nicht mehr sinnvoll machen. Es gibt eine ganze Reihe von alternativen Feldfruechten, die mit dem geringeren Wasserangebot ohne groessere Probleme klarkommen. Hier ist ein Umdenken in der Landwirtschaft gefordert und genau dies geschieht im suedlichen Afrika. Es wird aber auch immer Farmer geben, die lieber laut schreien und Hilfen von der Regierung und den internationalen Hilfsorganisationen wollen, anstatt selbst etwas zu unternehmen. Leider werden solche Faelle dann gern als Grundlage fuer Fernsehberichte genommen.

Es ist richtig, dass die Aufbereitung von Abwasser in Suedafrika noch in den Kinderschuhen steckt und dass sich hier noch ein sehr grosses Potential fuer kuenftige Entwicklungen befindet. Hier koennten kosten-effiziente Massnahmen eine gute Grundlage fuer eine Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Laendern des suedlichen Afrika bilden.

Man muss auf der Deutsche Seite begreifen, dass es nicht immer high tech sein muss, denn die erfordert Spezialisten fuer die Wartung und teure Ersatzteile. Man hat in den Laendern Afrikas gelernt, dass diese Dinge zu neuen Abhaengigkeiten fuehren und man sieht und nutzt sie deshalb nicht gern.

Alles in allem freue ich mich ueber jede Sendung, die sich mit dem Thema des suedlichen Afrika beschaeftigt und diese Region den Menschen naeherbringt, aber es sollte halt etwas dichter an der Wahrheit liegen.


Dezember 08

Autor: denis2010

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