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Intensivierung der Landwirtschaft in Afrika

Suedafrikas Praesident Kgalema Motlanthe sprach sich gestern auf dem ersten ausserordentlichen Gipfeltreffen des African Peer Review Forum in Cotonou, Benin fuer eine Aenderung in der Landnutzung in Afrika aus.

Die juengste Vergangenheit mit Unruhen als Folge von schnell steigenden Preisen fuer Lebensmittel hat viele afrikanische Laender unvorbereitet erwischt. Motlanthe sieht die traditionelle Landverteilung, den Druck durch neue Projekte zur Erzeugung von Biodiesel und die globale Klimaverschiebung als die drei Hauptursachen fuer die oft unzureichende Lebensmittelerzeugung in den Ländern Afrikas. Eine weitere wichtige Faktorengruppe sind die ungebremste Urbanisierung, die Ueberweidung und die Urbarmachung von Feuchtgebieten, denn auch diese Prozesse fuehren zu einer Reduzierung der landwirtschaftlichen Ertraege. Die Urbanisierung hat als Nebeneffekt die hohen Transportkosten um die Lebensmittel aus den laendlichen Gebieten in die Staedte zu schaffen. Die oft nicht sehr gut ausgebaute Infrastruktur vieler Laender Afrikas tut ein Uebriges dazu die Lebensmittelversorgung oft sehr schwierig zu machen.

Afrika muss nicht nur neue Wege finden sondern sie auch zeitnah umsetzen, um fuer die Zukunft die Ernaehrung der Menschen sicherzustellen. In diesem Zusammenhang muss auch die traditionelle Sichtweise, die Frauen und Waisenkinder als soziale Randgruppen einstuft korriegiert werden. Als Folge der AIDS Pandemie hat sich in vielen Laendern Afrikas die soziale Struktur der Gesellschaft verschoben und die traditionelle Rolle der Familie wurde durch das wegsterben einer ganzen Generation oft nachhaltig gestoert. Die Politik muss auf diese Veraenderung eingehen und sie in ihrer Planung und die kuenftigen Programme als festen Bestandteil einbeziehen.

Es wurde in dem Gipfeltreffen eine sehr kritische Sicht im Zusammenhang mit den von westlichen Laendern so stark propagierten Biodiesel Projekten sichtbar. Zum einen macht der fallende Oelpreis viele dieser Projekte weit weniger attraktiv als es noch vor wenigen Wochen den Anschein hatte und zum anderen erkennen die afrikanischen Staaten, dass solche Projekte in aller Regel nicht zum Wohl und Nutzen Afrikas konstruiert sind.

Motlanthe legte besonderen Wert auf die Umsetzung von Programmen, denn hier ist eine der groessten Schwachstellen. In vielen Faellen gibt es sehr gute Programme in verschiedenen afrikanischen Laendern, aber die Umsetzung scheitert an buerokratischen Huerden und dies soll in Zukunft so weit wie moeglich vermieden werden.

Suedafrika hat in der letzten Woche eine sehr interessante Kehrtwende in der Landwirtschaftspolitik des ANC verfolgen koennen, denn ploetzlich sind die kommerziellen weissen Farmer wichtiger fuer die Versorgung des Landes mit bezahlbaren Lebensmitteln, als die Umverteilung des Farmlandes an die in der Vergangenheit benachteiligten schwarzen Teile der Bevoelkerung. Ein Schritt der auf wenig Gegenliebe bei der Gewerkschaft und der Kommunistischen Partei Suedafrikas stoesst.

Es ist interessant zu sehen, dass die politischen Fuehrer Afrikas mehr und mehr auf den Weg der Selbsthilfe setzen und nicht mehr auf die versprochenen Hilfsleistungen der westlichen Welt hoffen.

Wie immer sind eure Kommentare und Anregungen zu diesem Thema herzlich willkommen e-mail


Oktober 2008 - Johannesburg

Autor: denis2010

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