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Quo vadis ANC?

Der ANC hat in seiner hundertjährigen Geschichte viele Höhen und Tiefen gesehen. War er in den 70er und 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts als terroristische Organisation verschrien, so wurde er unter der Führung von Nelson Mandela ab 1994 zum Hoffnungsträger für ein neues und besseres Südafrika. Mandela hat das Wunder vollbracht die Wunden der Apartheit zu überwinden und das Land vor dem Absinken ins Chaos bewahrt.

Sein Nachfolger, Thabo Mbeki hat versucht die großen Fußstapfen Mandelas zu füllen. Er hat die Vision gehabt, das Wunder Südafrikas auf den gesamten afrikanischen Kontinent zu übertragen. In seiner afrikanischen Außenpolitik hat er beachtenswerte Erfolge vorzuweisen, aber für seine Innenpolitik hat er sich auf einige Minister gestützt, die den großen Anforderungen nicht gewachsen waren.

Es begann im Land zu brodeln, denn die einfachen Menschen konnten ihren Präsidenten nicht mehr verstehen. Er war der Star auf dem internationalen Parkett, aber er schaffte es nicht, die Massen im eigenen Land hinter sich zu vereinen. Er hat große Visionen für sein Land gehabt, aber mit seinem Versuch, dem Land als nächsten Präsidenten, eine der wohl fähigsten Frauen Afrikas anzubieten, war er für viele männliche Mitglieder der schwarzen Bevölkerungsmehrheit einfach zu weit gegangen.

Im Schatten hatten sich die Kräfte, die sich in der Regierung unter Mbeki nicht ausreichend berücksichtigt fühlten, begonnen sich zu verbünden und sie nutzten alle denkbaren legalen und schmutzigen Tricks, um endlich an die Macht zu kommen. In diesem inneren Kampf blieben eine ganze Reihe von guten Politikern auf der Strecke. Man hatte sich hinter den bei der größten Bevölkerungsgruppe, den Zulus, beliebten Jacob Zuma gestellt und ihn als Führer der vergessenen schwarzen Massen aufgebaut.

Die Rechnung ging auf und bei der letzten Wahl erreichte Zuma sein Ziel und wurde neuer Präsident des Landes. Hinter ihm wurden nun immer deutlicher die wirklichen Drahtzieher sichtbar, denn sie wurden für ihre Unterstützung mit Posten und Einfluss belohnt.

Kurz vor der Wahl hatte sich eine neue Partei in Südafrika formiert, die an die alten Werte des ANC angeknüpft hat und diese über die Rassengrenzen hinweg vertritt. COPE entstand aus einem Zusammenschluss von Menschen, die an die Ideale des alten ANC glauben.

In den letzten Wochen wird immer deutlicher, dass der ANC unter Zuma nicht zur Ruhe kommt, da waren die Berichte über die handgreiflichen Auseinandersetzungen bei der Versammlung der Frauen des ANC in Limpopo und die Tumulte bei einem Treffen der Jugendorganisation im Eastern Cape, um nur einige zu nennen. Es brodelt innerhalb des ANC.

Die Zukunft wird zeigen, ob der ANC dem inneren Druck standhalten kann, oder ob er wie so viele afrikanische Freiheits- und Unabhängigkeitsbewegungen an dem Versuch als politische Partei auf Dauer zu bestehen scheitern wird. Die Entwicklungen sind schwer einzuschätzen, da vieles nach wie vor im Dunkeln geschieht und die wahren Ziele der einzelnen beteiligten Politiker erst nach und nach voll sichtbar werden.


April 2010

Autor: denis2010

Seitengestaltung - Renate (piadora2010)

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