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Wahlkampf und die deutsche Berichterstattung


Der Spiegel veroeffentlicht in seiner Online Ausgabe von heute einen Bericht ueber den laufenden Wahlkampf in Suedafrika. Der Korrespondent hat wieder einmal gezeigt, dass ihn seine Redaktion endlich in ein wirkliches Kriegsgebiet schicken sollte, denn der Mann hat eine Berufung als Kriegsberichterstatter. Er kann Kriegsberichte produzieren, wo gar keine Kriege sind. Aber wie immer, blutige Meldungen verkaufen sich gut und das erhoeht offensichtlich den Wert einer Nachricht.

Ich will gar nicht sagen, dass der Wahlkampf in Suedafrika mit dem Deutschland zu vergleichen ist, denn das ist er nicht. Aber die Uebertreibungen und die Panikmache sind schon etwas nervend. Es ist richtig, dass es in Suedafrika in einem Wahlkampf auch Tote gibt, aber bitte das ist Afrika und hier schlagen die Emotionen schnell hoch. In solchen Zeiten wird der Wahlkampf gern als Deckmantel benutzt, um persoenliche Rechnungen zu begleichen.

Die Auseinandersetzungen in KZN sind schon seit Jahren bei jeder Wahl gutes Material fuer die Berichterstatter, die es gern blutig haben. Zulus sind Krieger und sie verhalten sich wie solche. Wenn man keine anderen Feinde zum kaempfen findet, dann darf es halt auch einmal der politische Gegner sein. Man sollte aber aus solchen lokalen Ereignissen bitte nicht gleich ein Bild entwerfen, das das ganze Land am Rand eines Buergerkrieges sieht. Das normale Leben in Suedafrika wird von der politischen Auseinandersetzung nicht beeinflusst.

Es ist richtig, dass der laufende Wahlkampf haerter gefuehrt wird als die letzten Wahlkaempfe. Der Grund ist auch richtig, denn es gibt mit COPE zum ersten Mal eine echte Herausforderung fuer den ANC und der moechte die Macht nicht gern abgeben. Bisher hat Suedafrika aber ein bewundernswertes Bild der Demokratie gezeigt und hier sind Veraenderungen geschehen, die in keinem anderen Land Afrikas ohne ein Blutbad moeglich gewesen waeren.

Jacob Zuma (Photo AFP)
Jacob Zuma (Photo AFP)

Die Zuma Saga wird noch lange Zeit Stoff fuer die Medien bieten, denn hier kaempft ein Mann mit dem Ruecken zur Wand und mit ihm sind auch einige sehr maechtige europaeische Konzerne im Rampenlicht des Korruptionsskandals. Bitte nie vergessen, zur Korruption gehoeren zwei Seiten, die Eine die zahlt und die Andere die annimmt. Es waere sicher interessant zu sehen, wenn man in Europa endlich anfangen wuerde solche Vorgaenge nicht mehr mit als Kavaliersdelikt zu sehen, sondern auch wirklich mit aller Haerte Strafrechtlich verfolgen wuerde. Aber, wartet mal, ja richtig, die Herren aus den Grosskonzernen sind ja dort politisch zu intensiv mit der jeweiligen Regierung verbunden und da sitzen ja auch zu viele Politiker in den Aufsichtsraeten. In einem solchen Fall kann man natuerlich nicht erwarten, dass echte Verurteilungen ausgesprochen werden. So etwas waere zu dicht an den Stuehlen der Macht und die werden ja um jeden Preis geschuetzt, auch wenn man dafuer einmal beide Augen zudruecken muss. Es muessen ja nicht die eigenen sein. Diese Weisheit hat Josef Strauss schon vor vielen Jahren erkannt. Es ist halt besser, wenn die Konflikte in Afrika ausgetragen werden und man zu Hause daran nur gut verdient.

Zusammenfassend kann man sagen, das Leben in Suedafrika wird trotz der blutigen Berichte des Spiegels genau so ruhig weitergehen wie immer und es gibt keinen Grund etwa seine Reise nach Suedafrika zu verschieben.

Februar 2009

Autor: denis2010

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