Die Sammlung
Hoch stand die Sonne am Horizont,
heiß der Sand in der Spur,
du bist erfasst von der Weite, stehst barfuß allein,
dein Gesicht gestreift vom hellen Licht,
einzelne Steine und Muscheln im Sand
und vielleicht noch mehr am Meer.
Es erzählt in seiner Sprache,
heute ist es in Bewegung,
Kreise ziehen auf dem Wasser,
schäumend und singend in den Wellen.
Du findest Steine und Muscheln unbeachtet liegen sie da,
schreitest im warmen Sand
und beginnst sie zu sammeln:
weiße, graue, eckige, runde
und solche
mit Färbungen und Mustern.
Kaum kannst du sie tragen.
Sie erzählen von ihrer Reise und ihrem Leben.
Heiß liegen sie in deiner Hand,
von der Sonne durchglüht.
Du schaust sie an; denn sie flüstern
von Weite und vergangener Zeit.
Du sammelst und sammelst und kannst nicht aufhören,
begierig ihre Geschichte zu erfahren von
1000enden von Jahren.
Götter steigen aus dem Meer hoch empor,
der Liebe, der Macht,
der Schönheit und Farben in ihrer geschaffenen Welt.
Der Wind trägt ihre Melodie zu dir.
So setzt du die Füße auf einem anderen Gestein,
zwischen Mauern, Dörfern, Strand und Meer,
den Bergen, Kirchen und Städten.
Das Auge sieht Oleander, Hibiskusblüten, Ginster,
Geranien am Strauch,
alte Bäume und Palmen, Olivenhaine.
Du siehst einen alten Baum, Vögel über dir,
einen großen See, Flamingos stehen dort hinten in großer Zahl.
Du möchtest näher heranrücken; denn ihre Welt rührt dich an,
doch bleiben sie im Abstand und ihrer Welt;
denn so will es der Himmel, dass sich nicht alles erfüllt.
Die Steine,
sie erzählen von Heute und Gestern und schon einer
vergessenen Welt.
Doch heute ist heute,
die Sonne , der Regen,
das Laute und Lärmende;
denn ohne sie könntest du die Stille
nicht fühlen;
denn
hinter dem Sichtbaren liegt
Tiefe und Weite
in der Ferne und auch hier.
Seitengestaltung - Renate "piadora2010"
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