Suedafrika und Angola unterzeichnen milliardenschweres Handelsabkommen
Ende August konnte Suedafrika sich einen der wichtigsten Handelspartner des suedlichen Afrika als dauerhaften Verbuendeten auf dem Weg zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region sichern. Praesident Zuma war mit einem Tross von 11 Ministern und rund 150 Fuehrungskraeften der Wirtschaft nach Angola gereist und dort in die bilateralen Verhandlungen ueber eine sehr viel engere Kooperation der beiden Laender zu verhandeln. Ein so grosses Aufgebot bei einem Staatsbesuch hat es seit 1994 auf der suedafrikanischen Seite nicht mehr gegeben. Und seine Reise kann als ein voller Erfolg fuer beide Seiten gewertet werden.
So wurde eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Rohoelverarbeitung erreicht, die fuer Angola, als eines der eroelreichsten Laender Afrika besonders wichtig ist, denn bisher verfuegt das Land nur ueber eine einzige Raffinerie in Luanda. Auch in der Erschliessung neuer Oelfelder vor der Kueste Angolas wird sich Suedafrika kuenftig als Partner mit einbringen.
Angola hat in Suedafrika den starken Partner gefunden, den man seit der Wahl in diesem Jahr gesucht hat.
Man sollte sich in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass der Praesident Angolas im Maerz diesen Jahres auf seiner Suche nach neuen Partnern fuer die Entwicklung des Landes auch in Deutschland war, wo er mit Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Guttenberg zusammentraf. Wir haben darueber berichtet. Dort hatte man aber leider kein offenes Ohr, fuer die Angebote der angolanischen Seite und so flog der Praesident statt mit den erhofften Kooperationsvertraegen, nur mit der Zusage der Kanzlerin ein neues Goethe-Institut zu bauen und einem Geldgeschenk aus dem Hause des Wirtschaftsministers zurueck nach Luanda.
Afrikas Laender suchen Partner und haben dabei viel zu bieten, aber man sieht sie in Deutschland immer noch als Bittsteller und verschenkt so riesige Chancen fuer die deutsche Wirtschaft. Die Sichtweise Afrikas als ein Kontinent voller armer und unterentwickelter Laender spiegelt sich leider nicht nur im Verhalten von deutschen Spitzenpolitikern wider, sondern ist immer noch der Grundtenor in aktuellen deutschen Schulbuechern. Ich denke es ist mehr als ueberfaellig, dass hier ein Umdenkungsprozess einsetzt, denn sonst wird Deutschland auch in Zukunft nur ein unbeteiligter Zuschauer sein, wenn es um das Thema Wirtschaft und Entwicklung in Afrika geht.
Denis - September 2009
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